Langspielplatte

Die Langspielplatte ist ein historisches Musikspeichergerät des letzten Jahrhunderts und eng verwandt mit der Kurz-, Niedrig- und Hochspielplatte. Da aber nur die Langspielplatte einer breiteren Bevölkerungsschicht bekannt sein dürfte, hat sie die Überschrift über diesen Beitrag für sich alleine.

Eine runde Sache, so eine Platte!

Warum man Musik überhaupt konserviert

Musik hat den Nachteil, egal wie laut sie gespielt wird, irgendwann einfach so stark in der Luft gelöst zu sein, dass sie nicht mehr von den Ohren aus der Luft gefiltert werden kann. Zudem hat Musik leider die Tendenz, sich mit anderen, meist unsauberen Geräuschsubstanzen zu verbinden und wird dann quasi übelriechend. Deshalb hat man sich schon früh Gedanken über das sinnvolle Verpacken von Klängen gemacht. Leider war man davon ausgegangen, dass es sich bei Musiktönen um eine ähnlich Substanz handelt wie z.B. Milch und man sie deshalb einfach in ein Glas, zwischen Buchseiten oder in einem Schuhkarton im Schrank aufbewahren könnte. Dies verhinderte jedoch die quantenmechanische Struktur des Musiktons, der sich 1. durch die meisten Dinge hindurch winden kann und sich 2. auch von den Geräuschen beim Einpacken kontaminieren lässt.
Erst die Erfindung des Nulltonraums machte es möglich, die einzelnen Komponenten eines Musiktones zu identifizieren und zu konservieren.

Wie eine Spielplatte funktioniert

Eine Spielplatte besteht aus einer sogenannten Trägersubstanz, auf der die Musik in eine Haftsubstanz aufgetragen wird. Im Abspielgerät wird dann die oberste Schicht mittels eines Schabers abgetragen und durch einen Luftverwirbeler im ganzen Raum verteilt. Anfangs bestand die Haftsubstanz aus Vinyl. Diese hatte jedoch den Nachteil, dass sie nicht in zuverlässigen Härtestufen produziert werden konnte und so das Musikstück schon nach wenigen Durchgängen nur noch in Teilen wiedergeben konnte. Dies veranlasste einen SF-Autoren laut darüber nachzudenken, dass es wohl zweckmäßiger sei, Spielplatten aus Schokolade herzustellen. Da hätte man wenigstens nach der ersten vernünftigen Wiedergabe ein nachfolgend vergleichbares Geschmackserlebnis für den Gaumen.

Erklärung der unterschiedlichem Bauformen

Lang- und Kurzspielplatte

Langspielplatten sind etwa 4 bis 5 Meter lang und werden hauptsächlich für Opern verwendet. Meist werden sie im unten erklärten Breit- und Hochformat gefertigt, um den hohen Fertigungsaufwand zu rechtfertigen. Kurzspielplatten sind da schon weit häufiger vertreten. Die kürzeste Kurzspielplatte hat bisher Napalm Death produziert. Mit einer Länge von 1,5 mm bei einer Breite von 17 cm ist sie auch im Guinessbuch der Rekorde zu finden.

Breit- und Schmalspielplatte

Die Breitspielplatten und die Schmalspielplatten sind natürlich mit der Anzahl der Tonspuren zu erklären. Während Popmusik sich teilweise mit einem Sänger, einem Schlagzeug und einer E-Gitarre begnügt, kann bei einer Oper schon mal ein 50 Personen Orchester und ein 200 Personen Chorus zusammen kommen. Bei einer Standardbreite von 0,1 mm pro Tonspur kommt für die Carmina Burana, eine szenische Kantate von Carl Orff, schon über 3 Meter zusammen. Warum Napalm Death auf 17 cm gekommen ist, konnte indes nicht geklärt werden.

Hochspielplatte

Die sehr teuren Hochspielplatten sind für eine längere Bespieldauer konzipiert, dass die Wörter "Hoch" und "Platte" ein Oxymoron darstellen, wird dabei übergangen. Meist können diese bis zu einem Meter starken Plattenteller bis zu 1 Millionen mal abgespielt werden, bis sie ihre Tonspuren verlieren. Da der Preis von über 20.000 Euro pro Exemplar einfach zu hoch ist, haben sich die Niedrigspielplatten durchsetzen können. Nach einmaliger Bespielung sind sie zwar wertlos, dafür sind sie aber auch für nur ein paar Cent auf jedem Flohmarkt zu bekommen.

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