Kantate

Eine Kantate (von griech.: kantos für Kante, -ate als Endung für Fachausdrücke), auch Eckate bezeichnet, ist eine Art Lied, das extra zum Singen geschrieben wurde. Die Kantate unterscheidet sich von der Popularmusik insofern, da ihr primärer Schaffensgrund nicht das Quälen von Leuten ist. Musikwissenschaftler unterscheiden weltliche und geistige Kantaten. Der berühmteste Verfasser von Kantaten ist Johann Sebastian Bach.

Geschichte

Frühbarock

Im Frühbarock, auf den der Mittel- auch Hochbarock folgte, begann man während Messen auch Musik zu spielen.

Mittelbarock

Waren die Kantaten im Frühbarock noch recht melodisch, wurden sie im Mittelbarock immer rockiger. Daher auch der Name Barockkantate (von englisch: bar Ein Wirtshaus, früher umgangssprachlich für Kirche, Rock nach Rockmusik) Johann Sebastian Bach äußerte sich einmal so:

  • So vermisse ich doch die althen Canthati, denn iene waren noch eynes Herrn gerechth. Heuthe drohth uns doch allen der Ünthergang, denn dieſe neumodiſe Muſik iſt doch gar vrevelhafft“ - Johann Sebastian Bach im Mittelbarock

In diesem Zitat wird deutlich, dass J.S. Bach nicht mit den rockigen Kantaten zufrieden war.

Spätbarock

Im Spätbarock wurden die Kantaten wieder ruhiger, auch die E-Gitarren mussten oftmals wieder den alten Orgeln weichen. Der konservative Teil der Kirche war froh, wieder schöne Musik hören zu dürfen, die rebellische Jugend jedoch wünschte sich rockigere Musik, und spaltete sich unter Führung des Mönches Martin Luther ab.

Klassik und Romantik

Nach dem Spätbarock kam die Klassik. Ganz klassisch wurden Kantaten nur mit der Orgel gespielt und J.S. Bach hatte seine Freude. Kantaten mussten einheitlich geschrieben werden, sie bestehen aus

  • Einem Instrumentalvorspiel
  • Dem singenden Eingangschor
  • Einer Abfolge von Rezitativen, Arien, Oden und Chlorälen
  • Dem singenden Ausgangschor
  • Dem musizierenden Verabschiedungschor
  • Der Gottpreisung
  • Dem Nachspiel
  • Dem Ende

und optional noch einer Zugabe.

In der Romantik wurde oft auf die langen Teile zwischen Chlorälen und dem Nachspiel verzichtet.

Moderne

Nach dem Tode Johann Sebastian Bachs im Jahre 1918 löste man die klassischen Regeln komplett auf. Kantaten wurden teilweise wieder rockig, was Musikexperten als „Neobarockkantaten“ bezeichnen, teilweise aber werden Kantaten auch noch klassisch gehalten, was den modernen Namen „Conservative Chirch Cantate“ oder kurz CCC trägt. Um 1850 wurden erstmals von Antichristen auch weltliche Kantaten geschrieben. Vor allem in den USA, wo der Kapitalismus herrscht, waren die weltlichen Kantaten, kurz WeKa, noch kürzer WK, sehr beliebt. Berühmte weltliche Kantaten schrieben die Beatles und auch die Rolling Stones, deren Kantaten sich an die Neobarockkantaten anlehnten, da sie auch sehr rockig waren.

Bachkantaten

Die berühmtesten Kantaten sind die sogenannten Bachkantaten, welche von Johann Sebastian Bach, welcher oben schon erwähnt wurde, geschrieben worden waren. Bach schrieb über dreihunderttausend solcher Kantaten, wobei Kritiker oftmals behaupten, sie hörten sich alle gleich an.

Berühmte Bachkantaten

Sehr berühmt sind folgende Bachkantaten:

  • Die Bachkantate (Eine Ode an einen Bach in Thüringen)
  • Die Flusskantate in C-Moll (An den Rhein)
  • Die Flusskantate in B-Dur (An die Weichsel)
  • Die Stromkantate in F-Dur (An die Donau)
  • Die Stromkantate in H-Moll (An den damals neuen elektrischen Strom)
  • Die Meerkantate in D-Dur (An die Ostsee)
  • Die Ozeankantate in A-Moll (An den Atlantischen Ozean)

Sonstiges

Es gibt nur eine Kantate an Kanten, diese wurde von Immanuel Kant geschrieben. Es gibt hingegen ca. 301000 Bachkantaten an Bäche, Flüsse und Seen.

Reformierte Stadt-Land-Fluss Spieler spielen übrigens gerne Stadt-Land-Bachkantate. In den USA werden heute noch Neorockkantaten geschrieben, diese sind jedoch meist weltlicher Art.

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