Spiegelwelten:Magnetseilbahn
Die Magnetseilbahn ist eine scoutanische Entwicklung. Sie wurde von den Forschern der Hauptstadt entwickelt, die nicht nach den Idealen der Techniklosigkeit der übrigen Scoutanier leben. Aber auch sie können sich einer Eigenheit der Scoutanischen Gesellschaft nicht entziehen:
- sagt man einem Scoutanier, dass etwas nicht geht und es einfach unmöglich ist, so probieren er solange rum, bis es geht.
Der Ursprung einer Idee
Scouts wären keine Scouts, wenn aus einem einfachen Spiel für Kinder nicht irgendwann etwas großes und äußerst kompliziertes würde. So erblickte das Konzept der Magnetseilbahn als einfache 1-Person-hängt-dran-1-Zug-Seilbahn das Licht der Welt. Einfaches Konzept, jeder konnte es nachmachen, also brauchte man eine Weiterentwicklung.
Warum sollte man sich nur auf einen Zug (hat etwas mit dem Seil zutun und hat keine Wagons) beschränken? Man könnte doch einfach mehrere hintereinander koppeln und so eine weitere Strecke zurücklegen, so wäre man auch nicht mehr darauf angewiesen, dass es nur gerade aus ging. Diesem grundsätzlich genialen Gedanken machte die allgemeine Schwerkraft einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Die Benutzer der neuen Entwicklung mussten schon sehr viel Glück haben, wenn sie von einem Seil zu anderen gelangen wollten.
Das Konzept wurde aufgezeichnet, dokumentiert und zur Abteilung für technische Inovationen der Scoutanischen Universität geschickt. Dort versank es für 3 Jahre im Dornröschenschlaf.
Was passiert, wenn ein Archivar nichts zutun hat
Okay, es ist ungewöhnlich, dass ein Archivar nichts zutun hat. Der normale Vertreter dieser Spezies hat immer was zutun, auch wenn er nur eine Liste für seine Büroklammern anlegt, in der aufgeführt ist, welche Größe sie haben, wie perfekt sie der Idealform ähnelt und welche Dicke der Draht an den wichtigsten Stellen aufweist.
Der Archivar der Scoutanischen Universität ist ein eher untypischer Zeitgenosse, statt für Ordnung zu sorgen, stapelt sich bei ihm alles im wilden Chaos. Er verbringt seine Zeit lieber mit dem Lesen der Dinge, die seiner Obhut übereignet wurden. Normalerweise wäre ein solcher Archivar seines Postens schnell enthoben worden, doch dieser war eine Stütze der Gesellschaft, brachte er doch Dinge zusammen, die man eigentlich nicht zusammen bringen würde. Man könnte ihn als einen Meister im über den Tellerrand schauen bezeichnen.
Er brachte das Konzept der 1-Person-hängt-dran-mehr-Zug-Seilbahn mit der Unverhofft-Magnet-Frei-Wurf-Schleuder zusammen.
Die Unverhofft-Magnet-Frei-Wurf-Schleuder
Bei diesem Konzept handelt es sich um eine Waffe, die in einem Lager der Mosaikler beschlagnahmt wurde. Mosaikler sind Experten im entwickeln solcher Dinge. Manch einer würde sich wundern, was sie aus einer unschuldigen Kartoffel, einen Stück Ofenrohr, 2 Meter Klebeband und Haarspray anstellen können.
Die Unverhofft-Magnet-Frei-Wurf-Schleuder gehört zu der Waffengattung der Zufällig tötenden, zumindesten in der Hand eines ungeübten. Wie man bei der Prinzipskizze sehen kann, wird dabei eine Eisenkugel von einer Schleuder aus in ein mit Magneten und Abprallplatten Vorbau geschossen, aus der sie vollkommen unverhofft wieder heraustritt. Hätte man eine solche Waffe bei einem Erschießungskommando während des Zweiten Weltkrieges eingesetzt, hätte es wahrscheinlich den Wachoffizier, den Totengräber oder einen unbeteiligten Fußgänger auf der anderen Seite der Mauer erwischt.
Die Zusammenführung 2er Konzepte
Es ist schon merkwürdig, was passiert, wenn man über den Tellerrand schaut. So wurde aus einer einfachen Hängebahn und einer Waffe eine vollkommen neue Entwicklung, eine Seilbahn, die fliegen kann.
Technisches Grundprinzip
Die Magnetseilbahn ist eine Klassische 1-Tragseilbahn, an der die Gondel entlang geführt wird. Anders als jedoch bei anderen Konzepten besteht keinerlei Verbindung zwischen der Gondel und dem Tragseil. In das Tragseil sind Reineisendrähte eingewebt, die durch die Verwendung von Starkschwinger-Molekülen (eine genetisch entwickelte Variante der Störermikrobe – Entwickelt von Bela) magnetisiert werden (Als Nebeneffekt leuchtet das Tragseil im dunklen). Das magnetische Feld bildet eine Blase, in der der Gegenmagnet der eigentlichen Gondel hängt.
Besonders zu erwähnen sind bei dem Konzept noch die Beschleunigerstationen und die Bahnhöfe:
Beschleunigerstation
Obwohl die Züge bei diesem Bahnkonzept quasi ohne Reibungsverluste unterwegs sind, werden sie doch auf unerklärliche Weise immer langsamer. Damit sie nicht auf der Zwischenstrecke auspendeln bekommen sie nach allen 4 Kilometer in sogenannten Werfer-Beschleunigungsstationen einen Schubs. Funktionsweise sie Skizze.
Der Bahnhof
Ein Bahnhof der Magnetseilbahn enthält immer genau einen Zug. Kurz bevor der nächste Zug eintrifft, wird der Bahnsteig abgesperrt zum Schutz der Fahrgäste. Die sich im Zug befindlichen Fahrgäste werden aufgefordert, sie anzuschnallen und den Kopf fest an das Nackenpolster zu drücken. Wenn der nächste Zug den Bahnhof erreicht, katapultiert er den ersten in Fahrt.
Erste praktische Anwendung
Zur 20-Jahrfeier Scoutopias wurde das erste Teilstück der Magnetseilbahn in der Hauptstadt BenPaulCity eröffnet. Sie verbindet alle wichtigen Gebäude der Stadt miteinander. Die Jungfernfahrt zeigte in des noch einige Mängel, die das Konzept hatte. So verließen die älteren Regierungsvertreter teilweise mit recht grünem Gesicht den Zug (ein Richter verstarb an einem gebrochenen Genick), die Jüngern forderten lautstark eine zweite Runde.
Der Transozeanienexpress
Warum sich damit aufhalten, die Bahn nur im eigenen Land auszubauen, nein, gleich Weltumspannend muss sie sein. Diesen Kommentar hörte man aller Ortens, als das neue Konzept vorgestellt wurde. Es sah 1000 m hohe Beschleunigertürme vor, und 100km bis 200km Kilometer lange Seilstücke. Damit man die Meere überbrücken konnte sollten Beschleunigerstationen in Zeppelinen und auf Hohen Gipfeln gebaut werden, z.B.: auf dem Master of Clouds und auf einer unbekannten Spitze mitten im Niemandsgebirge, um Seillängen von bis zu 500 km Länge zu realisieren. Kritiker sagten sofort, das schafft ihr nie – schwerer Fehler.
Das neue Konzept
Die BenPaulCity-Bahn soll als historisches Konzept erhalten bleiben, aber man wollte Ausländischen Gästen und Passagieren nicht die dazugehörigen Umstände zumuten, deshalb wurde manch besonders heftige Beschleunigungen entschärft. Zudem brauchte die längere Strecke nichtmehr so viele Kurven, was auf langen Strecken ein recht angenehmes Reisen ermöglichte. Die neuen Züge haben sogar Schlafkabinen und ein Restaurantabteil. Man kann von einem Abteil in ein anderes gehen und die einzelnen Wagons sind wesentlich größer als die beim kleineren Bruder.
Diese Veränderungen brachten es mit sich, dass nun jede Kurve mit einem Beschleunigerturm ausgestattet werden musste. Und man musste die Strecke sehr hoch aufbauen, um der Far-scape-goat-effekt (dabei handelt es sich um den Effekt, der entsteht, wenn man einem anderen die <Schuld und die dazugehörige Strafe aufhalst) auszunutzen. Der Sündenbock ist in diesem Fall Gold, mit Platin veredelt. Nun wurden die Züge auf der Strecke nur noch minimal langsamer, aber in den Stationen mussten sie erst mal 10 Minuten gefrostet werden, bevor man gefahrlos die Türen auf bekam.
Diplomatische Verhandlungen und die Streckenführung
Nach einem Streit, der auf Grund einer unverständlichen Reaktion des Präsidenten des Kennedy-Reiches nach der in Besitznahme einer der höchsten Spitzen im bis dahin von niemanden beanspruchten Niemandsgebirge entstand, musste das komplette Kennedy-Reich als mögliche Streckenverläufe ausgespart werden. Dies hatte zur Folge, dass man nun in Regionen bauen musste, die mehr als Schwierig waren und dem Projekt herbe Rückschläge beigebracht hätten, wenn das Wort unmöglich nicht eine absolute Herausforderung für scoutanische Arbeitsteams dargestellt hätte.
So mussten Stationen über dem Meer, in Wüsten, auf Kargen Islands, mitten in der Luft und auf dem Master of Clouds aufgebaut werden. Teilweise mit Hilfe von recht obskuren rechtlichen Ansprüchen, aber wo ein Scout ist, da ist auch ein Weg. So wurde die Strecke im Mondreich bis in die ebenen der Wolken hochgezogen, um sie Formal zum Wolkenreich zugehörig zu deklarien, die nicht dem Kennedy-Reich sondern dem Scoutianern verbunden sind.
Aquanopolis erlaubt nur die Errichtung eines Turms, wenn gewährleistet sei, dass man die Zuwanderung durch diese Station genau kontrollieren könnte. Deshalb steht dort der Labilste Turm der ganze Strecke, den man zur Not schneller sprengen kann.
Kinderland erlaubte nur ein Turm, wenn man ihn an eine Stelle stellen könnte, wo die kinderländische Kultur nicht gefährdet sei. Deshalb wurde der Turm in der Nähe des Tores zur Unterwelt errichtet, wo der Strom ohne Wiederkehr mündet. Dort wagt sich kaum ein Kinderländer hin, weil es dort Spucken soll.
Bushland ließ einen Turm nur in Milwaukee zu. Diese Stadt sei schon so verkommen, da machen ein paar zusätzliche Reisende auch nichts aus.
Um die Südsee wollte das Bauteam schon selber einen großen Bogen machen, war doch bekannt, dass man dort als Mann eine recht kurze Lebenserwartung habe, aber die Mädels sagten, sie bräuchten die Jungs nicht, um 2 Stationen auf zu bauen und ließen die Jungs bei den Mövenpicks zurück. Die Türme in der Südsee sind auch die am schärfsten bewachten Türme in ganz Ozeanien, man will doch keine holden Jungfrauen in ganz Ozeanien haben, selbst Hebrieden (männliche) haben Angst vor ihnen (kaum zu glauben aber war).
Nur wenige Länder erlaubten mehr als nur einen Turm, darunter das Hetenland, Imperium-Verdinga und die Nordhebrieden. Diese Völker waren der neuen Technologie, die der Transozeanienexpress darstellt durchaus aufgeschlossen. Vorallem die relativ gute Umweltverträglichkeit mag in den meisten Fällen ein Ausschlag gegeben haben. Es bleibt vollkommen unverständlich, warum sich das Kennedy-Reich unbedingt weiter nur auf Pferdefuhrwerke setzt, die in großen Massen ebenso die Straße verstopfen, wie Autos in New York oder Mopets in Shanghai (Man bedenke nur den ganzen Dung auf den Strassen). Aber nicht jeder Herrscher ist in der Lage, über den Tellerrand zu schauen.