Michel Friedman
Michel Friedman, wie Eva Herman ein Mann ohne NN, ist ein deutsch-jüdischer Politiker. Neben seinem Engagement in einer christlich geprägten Partei fällt er vor allem durch Affären, eine unerträgliche Arroganz, eine lachhafte und vorbildlose Gestik und eine penetrante Medienpräsenz auf.
Er ist ein Intellektueller in Reinkultur. (lat. intellegere = verstehen, genauer unterscheiden) Das Unterscheidungsvermögen dringt durch jedes Loch seines Maßanzugs und durch jede Faser seiner Seidenkrawatte. Dass er völlig vollgedröhnt ins Studio kommt und noch gesendet wird, das ist ... Medienkultur.
Er setzt sich sichtbar für Gerechtigkeit ein, er will keine Konflikte der oberen 10.000 gegen die unteren 100.000 zugunsten der Reichen. Alle sollen gleich sein. Unterhalb der 100.000 ist nichts Wichtiges, was Kokain im Hirn oder der gute Thilo Sarrazin gelten ließen.
Immerhin setzt er sich scheinbar für die niederen Süchte ein, sofern man ihm überhaupt einen Standpunkt jenseits des kokaintrotzenden Geradestehens zugestehen kann. Durch das viele Dazwischensabbeln ist man da aber auch nicht sicher. Was aber fest steht, ist sein Schwankpunkt: „Ich bin in der Presse und meine jüdischen Mitmenschen sind mir sowas von verkokst.“ Dabei wirkt er sowas von überzeugend! Wenn die Dauerwelle schon vor 80 Jahren erfunden worden wäre, und Bärte damals nicht in Mode gewesen wären - hätte die europäische Geschichte wohl einen anderen Verlauf genommen.
Immerhin heißt es heute „Leistungsträger“ und nicht mehr „arisch“. Und Leistungsträger sind natürlich die Juristen, die sich duch ein aufreibendes Studium - und nicht etwa durch Komplizen in der Gesetzgebung - den Notanker geschaffen haben, für eine Unterschrift 70 € und für einen Brief 200 € verlangen zu können, und das auch nur, um sich vor dem Verhungern zu retten.
Neueste Entwicklungen
Neuerdings vermittelt M. F. ernsthaft den Eindruck, es wäre ihm an so etwas wie Gerechtigkeit gelegen. Die Zukunft wird's zeigen.