Nothahn
Damals, in der guten alten Zeit als man noch toth schrub, begab es sich, daß viele Menschen sehr arm dran waren. Der Nothahn ward geboren.
Frühgeschichtliches
Aus der Armut heraus, die im Europa des Mittelalters herrschte versuchten die Menschen vieles, ihr Erbe zu erhalten. Vor allem in den ländlichen Gebieten, fernab der Zentren der Macht (London, Zürich, Lüdenscheid) machte sich der gemeine Pöbel Gedanken. Diese waren aber nicht immer reinster Natur, weshalb nicht nur Gutes dabei herauskam. Aufgrund der Tatsache, daß die Familienplanung in der damaligen Zeit eine eher unsichere Sache war - wir erinnern uns: Krieg, Mord, Totschlag, Schafsklau - mußte eine neue Idee her. Natürlich waren sexuelle Kontakte das erste Mittel der Wahl. Und natürlich war der Geschlechtsakt die beste Idee der Mittelaltermännchen.
Endgültige Entstehungsgeschichte
So begab es sich wie folgt:
Der arbeitslose Heuschlepper Beat Grüatzmann, seines Zeichens Ortsvorsteher einer kleinen Ansammlung von Höfen und Behausungen berief im Jahre des Herrn Anno 1056 eine Versammlung ein. Diese sollte später weder als "Nothahn-Konzil" noch in irgendeiner anderen Weise in die Geschichte eingehen. Zu eben jener Versammlung und Gelegenheit rief er die Lehnsmänner und Bauern, Vogelzüchter und andere Randgruppen. Sich über die Winkelzüge des Vatikans echauffierend und lauthals rufend erwarb er sich schnell das Gehör der Versammelten. Denn eine Lösung der Notsituation (die Lage war ernst!) mußte her. Seiner Ansicht nach mußte sich auf einen Ausgangspunkt in Form einer lebenden Entität geeinigt werden, die als Anker diente, so eine Familie vor dem Untergang stünde.
Nach zähen Verhandlungen einigte man sich schließlich auf den Nothahn. Dieser sollte immer dann zum Akt befohlen werden dürfen, wenn alle Stricke rissen, niemand anders zur Paarung bereit war. Die photographischen Beweise sowie die protokollarische Niederschrift der Versammlung könnten heutzutage aufgrund akuter Abwesenheit eben jener nicht eingesehen werden. Schuld daran ist höchstwahrscheinlich ein Feuer.