Promilledöner

Ein Promilledöner ist ein Fleisch gewordener Beweis für die Assimilation zweier sich einst fremder Kulturen, der trotz aller Unterschiede gegenseitige Stärken und Schwächen geschickt miteinander verknüpft. Auf der einen Seite ist es ein türkisches Nationalgericht und auf der anderen eine Art Messwert für den Alkoholgehalt im Blut. Letzter sorgt dafür, dass man sehr viel Hunger bekommt und Döner ist sehr leicht zu jeder Uhrzeit zu bekommen.

Mmmmhhhh, lecker!

Wirkweise

Nach etlichem Übergenuss von Bier, Schnaps oder anderen hochprozentigen Getränken knurrt einem der Magen. Ein Blick auf die Uhr verrät, dass die einschlägigen Schachtelwirte schon geschlossen haben. Gedanken an eine mögliche Tiefkühlpizza verfliegen und die Tankstelle für eine heiße Hexe anzusteuern überstrapaziert den Geldbeutel. Doch der hiesige Osmanengrill mit orientalisch niedrigen Preisen hat immer, auch zu den unchristlichsten Zeiten offen. Man nimmt die Schlange morgens um 4 Uhr gerne in Kauf, um dieses herrliche Stück Brot mit 1 1/2 kg Fleisch zu erwerben.

Sprachliche Besonderheiten beim Erwerb

Man kommt an die Reihe:

  • "Einmal Döner mit Schafskäse und Yogurtsosse..."Bissche schaaarf?" fragt der um diese Uhrzeit außenordentlich fleißige Verkäufer.
  • "Ja klar hau ordentlich drauf"

Konsequenzen

Ein herzhafter Biss und Blick in die Runde und alle sind glücklich, der Käufer wegen des preiswerten Nahrungsmittels und der Gastronom, wieder 3,50 € mehr in der Kasse zu haben. Nur die Parfümnote von Zwiebeln, Knoblauchsosse, "bissche schaaarf" und Restalkohol am nächsten Morgen stellt nicht nur die Zahnbürste vor schier unlösbare Aufgaben, sondern lässt einen als von der Gesellschaft geächtet bis zum frühen Abend allein im Leben zurück.

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