Psychologe
Psychologen sind Gelehrte der Seelenkunde - doch leider gilt oft auch, dass sie geleerte Seelen sind oder Kundige im Leeren von Seelen. Die Tatsache, dass sie selbst leiden, ergibt sich rekursiv aus ihrer Tätigkeit: Niemand lässt das Gejammere, Geleide und Gestöhne, den Seelenstriptease der Klienten über sich ergehen, wenn er nicht selbst voller Ängste, Sozialneurosen, Sexualstörungen und Schwächen im Umgang mit anderen steckt.
Die Metamorphose des Psychologen zum psychopathologischen Psychologen
Psychologen haben in der Regel das Gymnasium der Trappistenmönche oder der Zisterzienser besucht, wo sie die für ihre Berufsausübung notwendigen Traumatisierungen erwerben. In der Pubertät beschäftigen sich werdende Psychologen bereits sehr intensiv mit sich und der Umwelt, um schließlich festzustellen,dass alle anderen glücklicher sind als sie selbst. Diese Feststellung gibt den Ausschlag. Der werdende Psychologe zieht den, zwar grundsätzlich noch menschlichen, aber schon nicht mehr allzu logischen Schluss, dass das Glück der Anderen möglicherweise eine Krankheit sein könnte, z.B. eine Manie. In der Regel biedert sich der Psychologe einem gewissen Auftraggeber (meistens dem Staat) an, um für sich die größtmöglichen Vorteile zu erreichen. Und menschlich Andersdenkende nach allen Mitteln, Regeln und Wegen der Kunst im Geist von Adolf Hitler auszuschalten. Mit dieser Feststellung verfestigt sich meist der Wunsch, Psychologe zu werden, um die missionarische Aufgabe zu erfüllen,andere davon zu überzeugen, dass diese gestört sind.Durch diese Mission ermuntert, begibt sich der werdende Psychologe an die Universität.
Ausbildung
Im Studium der Klinischen Psychologie stellt der werdende Psychologe befriedigt fest, dass tatsächlich rein theoretisch alles eine Krankheit sein kann, unter der Voraussetzung, dass es einem nicht gefällt. Da dem Psychologen immer schon die Zufriedenheit anderer missfallen hat, schließt sich der Kreis: Wenn der Psychologe will, darf er dies als Krankheit ansehen; wenn er nicht will,definiert er etwas anderes als krank oder auch konkret sich selbst.Unwillkürlich hebt sich hierdurch die Zufriedenheit des Psychologen, was er allerdings, um nicht krank zu sein, etwas unterdrücken muss. Das Vokabular, das der Psychologe im Laufe seines Studiums lernt, ist jedenfalls sehr nützlich um jemandem eine Krankheit einzureden.Anal-Sadismus, Oral- Sadismus, phallisch-aggressiv, Kastrationskomplex - dies sind Begriffe, mit denen man auch einer kleinen Mücke ausreichend Luft einblasen kann, bis sie auf Elefantengröße angewachsen ist. Begegnet dem Psychologen ein BWLer, der sich vor seinem cholerischen Chef fürchtet, leidet der BWLer ersichtlich unter Kastrationsangst.Die Krankheit des Chefs ist zunächst einmal irrelevant, denn diese lässt sich ja später immer noch behandeln. Begegnet dem Psychologen ein geiziger Patient, hat dieser nicht gelernt, anal loszulassen und geizt höchstwahrscheinlich nicht nur mit Geld, sondern auch mit dem Verdauungsendprodukt. Mit diesem Vokabular gerüstet wird die große Welt ganz klein und das Leiden des Klienten immer größer. Der Psychologe freut sich, denn wenn es schlimmer wird, ist das das sicherste Zeichen dafür, dass man dem eigentlichen Problem immer näher kommt (ähnlich dem Topfschlagen: je näher man dem Topf ist, desto "heißer" wird es ja bekanntlich).
Der Psychologe schließt an sein Studium in der Regel eine Ausbildung in Psychotherapie an, in der er selbst nach dem obigen Schema von einem Dozenten der Psychotherapie, z.B. einem Lehranalytiker, seelisch zerrupft wird. Hiernach ist er approbierter psychologischer Psychotherapeut, der dann soweit qualifiziert ist, dass er auf die Hilfe seiner Klienten angewiesen ist. Vergleiche zum weiteren Schicksal des Psychologen Psychotherapie.
Vorurteile gegen den Berufsstand
Das Schlimme an dem Voruteil, dass die Psychologen alle was an der Klatsche haben, ist, dass es keines ist.