Raffaello
Das Raffaello ist ein typisches Außen-hart-und-innen-weichtier. Es lebt nördlich des nördlichen Wendekreises und vermehrt sich nur im Sommer (siehe Mitternachtssonne).
Verhalten
In den Wintermonaten von September bis März hält das putzige Tierchen einen Winterschlaf. Im April erwachen die ersten Pärchen und beginnen sich zu vermehren. Im Mai kann dann die Jagdsaison auf die äußerst schmackhaften Kleinsäuger eröffnet werden. Ist das Raffaello frisch und wird richtig zubereitet, hat es einen nussigen, kokosartigen Geschmack. Wenn nicht, schmeckt es nach Arschloch. Verdorbene Raffaellos erkennt man häufig schon an der neongrünen Verfärbung ihrer Innereien, spätestens aber am üblen Geruch (ähnlich fauliger Seeschnecken).
Während ihres Winterschlafs dürfen die im Rudel lebenden Tiere nicht gejagt werden; zum einen weil sie sich in dieser Zeit nicht vermehren und durch die Jagd der Fortbestand der Art gefährdet wäre. Zum anderen würde sich die Jagd auch äußerst schwierig gestalten, weil die weißen Tierchen in den Schneetreiben zu dieser Jahreszeit in ihren Verstecken schwer zu finden sind.
Diese Umstände erklären, warum das Raffaello nur im Sommer im hiesigen Einzelhandel erhältlich ist.
Jagd
Die bevorzugte Nahrung der Raffaellos sind Mandeln. Da Mandeln nördlich des nördlichen Polarkreis schwer zu finden sind, machen sich das die Jäger (genannt Ferreroisten) zu nutzen: Sie legen Lebend-Fallen mit Mandeln aus. Die Raffaellos, gepackt von einer zügellosen Lust auf diese Mandeln, die sogar noch ihren berüchtigten Sexualtrieb übersteigt (siehe dazu weiter unten), stürzen sich in die Fallen und verschlingen die Mandeln am Stück. Sie lagern die unzerkauten Mandeln in ihr Gewebe ein und warten auf den unvermeidlichen Tod durch den herannahenden Ferreroisten.
Da Raffaellos mit zerstörter Außenschale einen verminderten Marktwert haben, wird auf die Entfernung des Köders (die Mandel) verzichtet. Stattdessen werden die Extremitäten, Kopf und Schwanz entfernt und die Raffaellos gelangen mit immer noch im Fleische steckenden Köder in den Handel.
Fortpflanzungsverhalten
Nachdem die Raffaellos nach mindestens sechs Monaten Winterschlaf aus ihrer Kältestarre erwachen, bleiben ihnen nur wenige Monate, in denen die Sonneneinstrahlung und die Temperaturen hoch genug zur Brutpflege sind, um den durch die Jagd und die harten Wintermonate dezimerten Bestand aufzufrischen. Dazu hat die Natur die Raffaellos mit ihrem schon sprichwörtlichen, ungezügelten Sexualtrieb ausgestattet.
Raffaellos werden auch als "Karnickel" bezeichnet. Dieser Name findet sich auch im Sprichwort "wie die Karnickel" wieder.
Trotz des häufigen Kopulationsakts ist es bis heute nicht gelungen, das Paarungsverhalten dieser flinken Wesen zu beobachten. Naturforscher versuchen der äußerst hohen Geschwindigkeit der Raffaellos in näherer Zukunft mit Zeitlupen-Aufnahmen beizukommen. Als einziges Problem bleibt die Frage, wohin die Kamera zu richten ist...
Wegen seiner Schnelligkeit ist es auch kaum zu bewerkstelligen, das Raffaello in freier Wildbahn zu beobachten. Alles Wissen über diese rastlosen Tierchen stammt einzig und allein von den in den Fallen gefangenen Artgenossen. Ob sich diese in den beengenden Fallen aber genauso verhalten wie die wildlebenden Tiere ist fraglich...
Zuchtversuche
Raffaellos vermehren sich in Gefangenschaft nicht. Um aber dennoch eine ganzjährige Verfügbarkeit gewährleisten zu können, unternahm man Versuche die Raffaellos auch südlich des südlichen Wendekreis anzusiedeln. Die Wahl fiel damals auf Atlantis, wohin auch die größten Raffaello-Lieferungen dieser Zeit gingen. Durch die Abwesenheit von natürlichen Fressfeinden (Diese sind zwar unbekannt, es wird aber angenommen, dass sie sich noch schneller als die Raffaellos bewegen müssen, um diesen auflauern zu können, was eine Beobachtung bis heute unmöglich machte.) vermehrten sich die Raffaellos unkontrolliert, bis sie eine so große Gesamtmasse erreichten, dass Atlantis mitsamt der damaligen Hochkultur und allen Süd-Raffaellos im Meer versank.möööp