Schnurz

Das Schnurz ist ein gleichgültiges Etwas. Es sieht täglich ganz anders aus, es ist aber auch egal, wie es aussieht. Wenn man es sieht, weiß man: "Das ist Schnurz."

Im Gegensatz zum Furz ist das Schnurz geruchlos. Es besitzt besondere Drüsen, deren Sekret in den meisten teuren Parfums verwendet wird. Ist man damit einbalsamiert, scheint einem der Preis jedoch gleichgültig.

Schnurze leben in Rudeln. Warum das so ist? Keine Ahnung. Wollte auch keiner wissen.

Berühmtheit hat das Schnurz im 16. Jahrhundert erlangt, als Schriftsteller keinen Bock mehr hatten, zu arbeiten. Dabei erfanden sie den Dadaismus und züchteten das erste Schnurz. Als Sie es jedoch zu sich riefen, kam es nicht. Es wollte einfach nicht hören und so sagte man: "Dem Schnurz ist alles Schnurz". Wollte dieses dann auch auf das Pfeifen des Züchters nicht hören, sprach man vom "Schnurz-piep-egal". Diese Anekdoten banden die Schriftsteller wiederum in ihre Werke ein. So entwickelte sich das Schnurz zum geflügelten Wort für egale Tätigkeiten.

Das Schnurz riecht also nicht, hört nicht und doch ist es Schnurz.

Es kann auch nicht sehen, und dennoch ist es Schnurz. Leider ist das auch der Grund, warum es allzu häufig vom Fahrrad überfahren und von achtlosen Fahrerflüchtigen schwer verletzt am Straßenrand liegen gelassen wird. Da die meisten Menschen es dann allerdings ansehen und sagen: "Ach, das ist doch Schnurz", verreckt es elendig.

Reichsbürger leugnen die Existenz von Schnurzen. Sie glauben, dass das Schnurz eine Erfindung der Massenmedien sei, um den Bürger von den wahren Machenschaften im Staate abzulenken. Dieser Fakt ist Schnurzen wiederum schnurz. Sie hoppeln weiter friedlich durch die Gegend, wenn Ihnen kein Fahrrad in die Quere kommt.

Ganz kurz noch zum Schnurz - es ist kein Schurz. Diese Diskriminierung ist eine Folgewahrnehmung der Apartheid. Aber eigentlich war das jetzt auch Schnurz-piep-egal.