Spiegelwelten:Eusebia Zurzach
Eusebia Zurzach: geb. 12. Dezember 1777 OZR auf einer gekaperten Bohrinsel in der westlichen Südsee Ozeaniens, Astronautin und Sportlerin.
E. Zurzach wurde in der Frühzeit Aquanopolis geboren, als diese heute führende Nation Ozeaniens noch die Schwimmende Welt war. Aufgewachsen auf Schiffen und Bohrinseln inmitten der tosenden See Ozeaniens, entwickelte E. Zurzach bereits als Kind aussergewöhnliche Fähigkeiten im Bereich des Balancierens und Orientierungssinnes. Auch bei heftigster See konnte sie mit geschlossenen Augen stets die Horizontlinie sowie die Südrichtung exakt angeben, sodass sie auf allen Schiffen, auf denen sie lebte, als menschliches Gyroskop und Kreiselkompass eingesetzt wurde.
Die gängigste Erklärungstheorie für Zurzachs aussergewöhnliche Fähigkeiten zieht die Umstände ihrer Zeugung sowie fetalen und embryonalen Phase in Betracht. So soll Zurzach prägende pränatale Momente in Wirbelstürmen und Ultrastrudeln auf mehrfach in Seenot befindlichen Schiffen durchlebt haben. Um ihre Geburt rankt sich die Legende, dass ihre Mutter, bei einem schweren Orkan und Wellenhöhen von mehr als 18 Metern, über Bord gegangen und Eusebia somit eine Unterwassergeburt sein soll, woher sich auch ihr klangschöner Name Eusebia (aquanopolitanisch für Die Schaumgeborene) erklärt.
Seit Anbeginn des aquanopolitanischen Raumfahrtprogramms wurde Zurzach konsequent für führende Aufgaben im Bereich Astronavigation ausgebildet und eingesetzt. Während die mehr auf Weltraumerforschung angelegten Projekte im Bereich des Raumbohrers durch die Besatzung der Gebrüder Dutzendzwölf abgedeckt sind, ist Zurzach die Kommandiere Chefastronautin für Erkundungsflüge im ozeaniennahen Orbit. Hierbei verfolgte Aquanopolis von Anfang an neue technische Wege. Anstatt wartungsintensive Satelliten in Umlaufbahnen zu schiessen, wurde auf das Modell menschlicher Umlaufkörper gesetzt: Astronauten in bequemen Raumsesseln, für jeweils 6 Monate mit ausreichend Lebensmitteln versorgt, umkreisen Ozeanien, beobachten und überwachen und treffen unmittelbar vor Ort ihre Entscheidungen. Auf diese Weise hat sich Aquanopolis einen effektiven Schutzschild für seine von vielen Feinden bedrohten Inseln geschaffen.
In ihrer Freizeit ist Zurzach eine begeisterte Reiterin und wahre Künstlerin auf dem schwierigen Feld des Voltigierens. Um in den langen Phasen ihrer Satellitenflüge nicht aus der Übung zu geraten, nimmt Zurzach ihre Paradevoltigierkuh Leila jeweils mit ins Orbit. Leila, eine Spezialzüchtung aus den Labors von Agaton Mars, ist eine Kreuzung einer Southern Hardboiled Doublehorn-Kuh mit einem modifizierten Höchstleistungsflügelpferd und daher nach Zuchtpapieren startberechtigt in der Pegasusklasse. Mit einem gewöhnlichen Teleskop, wie es Amateurastronomen benutzen, kann man bei guter Sicht Zurzach auf Leila in den frühen Abendstunden (sofern sie nicht Nachtschicht hat) im Sternbild Jungfrau ihre Voltigierübungen machen sehen.
Bei den Voltigiermeisterschaften im Oktober 2008 ist Eusebia Zurzach für Aquanopolis in der Disziplin Voltigieren für Damen auf Pegasen gemeldet und gilt als Medaillenfavoritin.