Write-Only-Memory

Der Write-Only-Memory oder kurz WOM ist ein naher Verwandter des Read-Only-Memory (ROM). Der wohl wichtigste Unterschied zwischen diesen beiden Speicherarten besteht darin, dass ein ROM nur gelesen, aber nicht beschrieben werden kann, während der WOM zwar beschrieben werden kann, aber die Daten nie wieder ausgelesen werden können.

Funktion

Den meisten Menschen ist der Write-Only-Memory bekannt, sie wissen nur nicht, dass er sich hinter alltäglichen Bezeichnungen wie Papierkorb, Müllschlucker, UMSCHALT+ENTF oder Schülergehirn verbirgt. Den Vorgang "etwas in den WOM zu schreiben" kennt man gemeinhin unter Entsorgung, Vergessen und Löschen. Auch loses Papier in eine volle Schultasche zu packen kommt dem gleich, da dieses Papier entweder durch Mikrosingularitäten oder andere, unbekannte Phänomene abhanden kommt oder zumindest vollkommen unbrauchbar wird.

Herstellung

Technisch lässt sich ein Write-Only-Memory realisieren, indem man die Flip-Flops eines RAMs durch Flip-Flips ersetzt, die nur einen einzigen Zustand kennen: Null. Die typische Kapazität solcher WOMs auf Halbleiterbasis liegt meist zwischen 0 und 0,5 Bits. Alternativ kann man auch den Datenbereich einer Festplatte durch eine Plastikscheibe ersetzen. WOMs können auch als optische Datenträger hergestellt werden - hierfür wird von einer herkömmlichen CD resp. DVD mittels aufwändiger hochtechnologischer Verfahren (siehe Vorschlaghammer) die Reflexionsschicht entfernt. Es ist allerdings darauf zu achten, dass WOM-kompatible Brenner eine besondere Beschichtung der inneren Deckfläche benötigen, da sonst bei häufigem Einsatz die Daten in selbige eingebrannt werden könnten (siehe auch Lasergravur), wodurch das Konzept der WOM konterkariert würde. Die Erfordernis dieser konstruktiven Besonderheit stellt - einhergehend mit dem hohen Aufwand bei der Herstellung von Leermedien - den Grund für die (noch) relativ geringe Verbreitung optischer WOMs dar.

Datensicherheit

Besonders hervorzuheben ist die ausgezeichnete Datensicherheit von WOMs. Streng der Definition dieser Medienart entsprechend, können auf WOMs gespeicherte Daten nicht durch Unbefugte ausgelesen werden. Infolgedessen wird der Einsatz von WOMs sowohl durch das BSI als auch durch das BUI ausdrücklich empfohlen; besonders wichtige Daten (z.B. jegliche Dokumentation von Sourcecode in Softwareprojekten) ist sogar verpflichtend auf WOMs zu speichern.

Haltbarkeit

Bekannte Hersteller von WOMs (bsw. Verbratim) garantieren eine Haltbarkeit der Medien von mindestens 10.000 Jahren, ergo können auf WOMs gespeicherte Daten mindestens 10.000 Jahre lang nicht wieder gelesen werden. Jedoch ist die Anzahl der Schreibzyklen in der Regel begrenzt. Hersteller von WOMs geben in den Datenblättern typische Werte von 100.000 Zyklen an. Das bedeutet, nach 100.000 Schreibzyklen können Datenblöcke sporadisch lesbar werden oder beschädigt werden und dann ganz lesbar sein. Durch Verfahren wie Wear-Leveling wird deshalb versucht, die Schreibzugriffe möglichst gleichmäßig über den gesamten Datenbereich des WOMs zu verteilen. Dies verhindert, dass einzelne Bereiche frühzeitig beschädigt und wieder lesbar werden.

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