Wunderheilung
Eine Wunderheilung ist ein Freund, der besucht wird, obwohl man eigentlich krank ist. Den ganzen Tag wird gejammert, dass man ja sooo krank sei und wenn dann abends der Freund vor der Tür steht, ist die Krankheit plötzlich geheilt und es geht ab in die Diskothek oder ins Kino. Sogenannte "Wunderheilungen" wurden schön öfters beobachtet und sorgen bei den Eltern oft für Ärger. Eine Wunderheilung erfolgt schnell und komplett ohne Nebenwirkungen, was teure Medikamente aus der Apotheke überflüssig macht.
Ablauf einer Wunderheilung
Erst wird der "sterbende" Schwan gespielt und wenn sich der Freund nähert, werden durch die vom ihm ausgesendeten Strahlung alle Krankheitssymptome beseitigt. Danach wird sich oft abgeknutscht, was jedoch den Freund nicht anstecken kann, weil er sich mit seinen Wunderheilungskräften selbst sofort heilt. Verlässt der Freund das Zimmer der erkrankten Person, so spielt sie erneut den sterbenden Schwan und heult.
Zitate der Eltern
- "Zu Risiken und Nebenwirkungen rufen Sie ihren Freund an oder fragen sie ihren Arzt oder Apotheker!"
- "Erst hier den sterbenden Schwan spielen und wenn der Freund kommt, ist alles geheilt".
- "Schnelle Heilung direkt vor Ort".
- "Krank? Freund anrufen und die Krankheit ist weg".
Wirkung
Die Wunderheilung wirkt nur bei der erkrankten Person und diese Wirkung hält nur solange an, wie der Freund in Reichweite ist oder die Handyverbindung nicht abreißt. Nach einiger Zeit sind die Kräfte des Freundes jedoch erschöpft und er muss sie erst wieder neu aufbauen, um Wunderheilungen durchzuführen. Schwere Krankheiten bekommt auch er nicht restlos geheilt. In solchen Fällen muss dann auf eine medikamentöse Behandlung zurückgegriffen werden.
Wirkstoffe
Der Hauptwirkstoff ist die reine Anwesenheit des Freundes. Hinzu kommen noch diverse Placebo-Effekte.
Wenn der Freund nicht kommen oder angerufen werden kann
Sehr schlimm für die kranke Person. Sie flennt den ganzen Tag und tut einfach nichts, außer rumgammeln. Später können sich sogar Depressionen und Entzugserscheinungen einstellen, die dann ungeheilt früher oder später zum Selbstmord führen. Daher ist es wichtig, dass der Freund sich möglichst immer beim "Patienten" aufhällt und, wenn dies nicht der Fall ist, immer eine Telefonverbindung gewährleistet ist. Funklöcher oder ähnliches führen zu einer heftigen Neuerkrankung und auch hier oftmals zum Tod.