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Seine komplette Emailkorrespondenz auf einem USB-Stick unterzubringen, birgt die Gefahr eines erheblichen Datenverlustes, sollte dieser abhanden kommen oder durch einen Hardwaredefekt zerstört werden. Eine regelmäßige Sicherung der Emaildaten ist daher empfohlen. Außerdem sollte man sich der Tatsache bewusst sein, dass bei einem Diebstahl des USB-Sticks sämtliche Emails, Adressbücher und Konten eingesehen und abgerufen werden können!
Mit den folgenden Schritten lässt sich unter Linux eine transportable Thunderbird- oder Firefox-Instanz erstellen, die nur durch das benutzte Betriebsystem eingeschränkt ist. Es wird außer dem benötigten Speicherplatz auf dem transportablen Medium kein weiterer Speicherplatz auf der Festplatte benötigt.
Man lädt sich zuerst das Email-Programm Mozilla Thunderbird bei mozilla.com oder den Firefox-Browser bei mozilla.com herunter.
Anschließend entpackt [1] man das heruntergeladene Programm auf einen USB-Stick (oder ein anderes transportables Medium). Näheres zur Installation entnimmt man der entsprechenden Anleitung im Wiki unter Firefox/Installation und Thunderbird/Installation.
In dem gerade entpackten Ordner erstellt man einen Ordner mit dem dem Profilnamen. In diesem Artikel wird von dem Ordner /profil ausgegangen, dies kann man natürlich anpassen, das muss dann nur im Skript später beachtet werden. Zur Nutzung eines früheren Profils kann dieses nun einfach in den neuen Ordner kopiert werden. Wo die früheren Profilordner zu finden sind, ist hier und hier beschrieben. Für den Fall, dass man Thunderbird oder Firefox komplett neu aufsetzen möchte, wird im Terminal [2] mit
cd thunderbird #Ordner, in den das Programm entpackt wurde ./thunderbird --ProfileManager
oder
cd firefox #Ordner, in den das Programm entpackt wurde ./firefox --ProfileManager
der Profilmanager gestartet. Der Profilmanager gibt einem die Möglichkeit, im eben erstellten Ordner /profil ein solches anzulegen.
Nun muss nur noch ein kleines Skript geschrieben werden, sodass Thunderbird oder Firefox immer das eben erstellte Profil als Parameter übergeben: Dazu öffnet man einen Editor [3], erstellt eine leere Datei und gibt
#!/bin/bash Pfad=$( ( [ `dirname $0` = '.' ] && echo ) || echo "`dirname $0`") cd $Pfad sh thunderbird -Profile "../profil/"
bzw.
#!/bin/bash Pfad=$( ( [ `dirname $0` = '.' ] && echo ) || echo "`dirname $0`") cd $Pfad sh firefox -Profile "../profil/"
ein.
Zu guter Letzt wird die Datei unter einem beliebigen Namen (z.B. thunderbird-/firefox-start-skript.sh) im Ordner thunderbird oder firefox (s.o.) abgespeichert und ausführbar gemacht [4]. Gestartet wird das Programm durch den Aufruf des Skriptes:
/Pfad/zu/Thunderbird/thunderbird-start-skript.sh
/Pfad/zu/Thunderbird/firefox-start-skript.sh
Nun kann man mit dem eigenen Email-Programm und dem eigenen Browser an jedem Linux-Rechner mit Internetanbindung bequem seine Emails abrufen und wie gewohnt surfen.
Um das portable Programm am Heimrechner bequem zu starten, kann man ein kleines Skript im Ordner /usr/local/bin anlegen, mit welchem erst geprüft wird, ob das Programm vorhanden ist und bei Nichtvorhandensein eine Fehlermeldung ausgibt. Das passende Shellskript kann wie folgt aussehen:
#!/bin/sh if [ -f /Pfad/zum/Programm-start-skript.sh ] then /Pfad/zum/Programm-start-skript.sh else echo "Datei oder Ordner nicht vorhanden bzw. USB-Stick abwesend" fi
Diese Datei muss noch angepasst und ausführbar [4] gemacht werden. Um eine grafische Fehlermeldung zu produzieren, kann man auch Zenity bzw. KDialog statt echo
benutzen.
Nun kann man das Skript gewohnt starten [5]. Falls man echo
weiter verwendet, sollte man das Skript immer im Terminal ausführen, da ansonsten keine Fehlermeldung erscheint, für noch mehr Luxus kann man noch einen Menüeintrag zu dem Schnellstart des Skriptes anlegen [6].
Daten aus dem verschlüsselten Container können im Betrieb auf andere Bereiche der Festplatte gelangen, beispielsweise in den Auslagerungsspeicher (Swap), oder in das Verzeichnis des Druckerspoolers. Sofern die betreffenden Partitionen nicht ebenfalls verschlüsselt sind, können dort eventuell Dateien gelesen oder Reste gelöschter Dateien extrahiert werden.
Es gibt die Möglichkeit, den USB-Stick mit TrueCrypt zu verschlüsseln bzw. einen verschlüsselten Container auf ihm einzurichten. Wie das funktioniert, ist dem Wiki-Artikel zu entnehmen. Anschließend folgt dann die Installation des Mozilla-Programmes wie oben beschrieben. Ein großer Nachteil ist aber, dass man den mit TrueCrypt verschlüsselten USB-Stick nur auf einem Rechner mit installiertem TrueCrpyt wieder öffnen kann. Es sollte jedoch für die meisten Anwender ausreichend sein, die Daten bei Verlust des USB-Sticks abgesichert zu wissen, wofür TrueCrypt gut zu gebrauchen ist.
Diese Revision wurde am 17. Oktober 2010 14:28 von cLinx erstellt.