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Hier werden nur die für den Laptop spezifischen Schritte genannt. Die Ersten Schritte sollte man zusätzlich befolgen, welche hier allerdings teilweise schon genannt werden.
Diese Anleitung beschreibt alle nötigen Schritte, um Ubuntu auf einem MSI VR602 (Informationen zur Hardware) im vollen Umfang verwenden zu können.
Die komplette Hardware ist voll funktionsfähig (nur das eingebaute Fax-Modem wurde von mir nicht getestet) - und das sogar fast "Out-of-the-Box". Dennoch sind für optimaleres Arbeiten ein paar kleine Anpassungen nötig. Hier beschriebenes wurde mit KUbuntu Hardy 8.04.2 (also der zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Artikels aktuellen LTS) getestet.
Die vom Hersteller bereitgestellten Hardware-Informationen waren recht dürftig (zum Display wurde z.B. nur angegeben, dass es 15,4" groß ist - keine Angaben zu VSync/HSync etc.), sodass das Ergebnis mehr auf Erfahrungswerten beruht - letztendlich funktionierte jedoch jede Komponente wunschgemäß.
Ein BIOS-Update war hier nicht erforderlich. Für Updates auf spätere Releases kann dies nicht unbedingt ausgeschlossen werden - entsprechende Informationen müssen hier dann ggf. noch ergänzt werden (siehe auch BIOS aktualisieren).
Hier ist eigentlich nur folgende Einstellung interessant:
"Advanced -> Speedstep"
Damit kann Linux Speedstep voll ausreizen, sofern das Laptop nicht gerade unter Vollast steht - per Default war diese deaktiviert.
Die Erstinstallation erfolgt am einfachsten über ein CD-Image, welches man auf eine CD brennt.
Nach erfolgter Installation ist das Notebook fast voll einsatzbereit - mit folgenden Einschränkungen:
Bildschirmauflösung nur maximal 800x600
WLAN-Chipsatz zwar erkannt, Verbindungen jedoch nicht möglich
WebCam ggf. nicht erkannt
den Lautsprechern ist kein Ton zu entlocken
Die Datei /etc/modprobe.d/alsa-base mit Root-Rechten einem Editor [1] öffnen und wie in HDA beschrieben um die folgende Zeile zu ergänzen:
options snd-hda-intel model=laptop
Nach dem nächsten Start ertönt der Sound. Alternativen für model
:
targa-2ch-dig
- Hier werden die internen Lautsprecher auch abgeschaltet, wenn man einen Kopfhörer anschließt
3stack-dig
- Damit bringt man auch das interne Mikrofon zum Laufen (nur werden die internen Lautsprecher dann beim Anschließen eines Headsets nicht mehr deaktiviert)
Geht beim Probieren der verschiedenen Einstellungen der Sound irgendwann gar nicht mehr, hilft u.U. ein sudo /etc/init.d/alsa-utils reset
[2] zum Rückstellen auf die Grundeinstellungen.
Der verwendete Chipsatz wird nicht korrekt erkannt, weshalb auf den Vesa-Treiber zurückgegriffen wird. In den Repositories ist auch für diesen Chipsatz kein Treiber enthalten - sodass es nunmehr zwei Möglichkeiten gibt:
den Vesa-Treiber voll auszureizen
die SiS-Treiber von Hand einzuspielen
Im Artikel Xserver wird genauer auf die Datei /etc/X11/xorg.conf eingegangen. Die folgenden Ergänzungen vornehmen:
Section "Screen" # Alles hier stehen lassen, nur folgendes ergänzen: SubSection "Display" Depth 24 Modes "1280x800" "1024x768" "800x600" "640x480" EndSubSection EndSection Section "Monitor" # Alles hier stehen lassen, nur folgendes ergänzen: Option "DPMS" HorizSync 28-72 VertRefresh 43-60 # eventuell auch statt der vorigen Zeile: # VertRefresh 43-72 EndSection
X neu gestartet beschert nun schon eine bessere Auflösung - zumindest 1024x768 sind jetzt möglich. Wer mehr will, findet die Lösung im folgenden Abschnitt:
Zusätzliche Fremdquellen können das System gefährden.
Anmerkung: Hierfür werden Binärdateien von http://ncc-1701a.homelinux.net/~linux-sis/ benötigt.
Der in den Repositories enthaltene SiS Treiber kennt den hier verwendeten Chipsatz nicht, daher muss er zunächst entfernt werden (um ein späteres versehentliches Überschreiben durch Updates zu verhindern). Für die folgenden Schritte sind wiederum Root-Rechte erforderlich [2]:
apt-get remove --purge xserver-xorg-driver-sis
Nun holt man sich von hier den offiziellen 2D-Treiber. Der Inhalt muss jetzt nach /usr/lib/xorg/modules/drivers entpackt werden [4].
Für die Konfiguration der /etc/X11/xorg.conf zunächst die im vorigen Kapitel genannten Änderungen durchführen [1]. Zusätzlich dazu dann noch:
Section "Device" # Alles hier stehen lassen, nur folgendes ergänzen: Driver "sis" EndSection
X neu gestartet - und schon steht eine Auflösung von 1280x800 zur Verfügung. Mehr lässt sich scheinbar nicht herausholen - ohne in Gefahr zu laufen, die Hardware zu schädigen (solange die korrekten Spezifikationen des Bildschirms nicht bekannt sind).
Zunächst einmal mit Kopete prüfen, ob die Webcam bereits sauber erkannt und eingebunden wurde. Andernfalls:
Das Notebook verwendet eine Bison mit 1.3MPx, wie sich mittels lsusb
[2] bei aktivierter Cam feststellen lässt. Es gibt zahlreiche Anleitungen im Netz (der Artikel im Linux-Magazin ist nicht mehr ganz aktuell, beim Linux-UVC Projekt findet sich weiteres - und nicht zuletzt auch in der Ubuntu Hilfe .
Zusätzliche Fremdquellen können das System gefährden.
Anmerkung: In diesem Schritt werden Treiber aus dem Repository der Entwickler selbst kompiliert. Die erstellten Module sind gegen den entsprechenden Kernel verlinkt, sodass die folgenden Schritte bei einem Kernel-Update u.U. erneut ausgeführt werden müssen.
Ein entsprechend angepasster Kode-Schnipsel aus diesem Forumsartikel bindet die Kamera erfolgreich ein [5] [6]:
sudo apt-get install subversion build-essential linux-headers-$(uname -r) && svn checkout svn://svn.berlios.de/linux-uvc/linux-uvc/trunk linux-uvc && cd linux-uvc && make uvcvideo && sudo cp -av /lib/modules/$(uname -r)/ubuntu/media/usbvideo/uvcvideo.ko /lib/modules && sudo install -v -m644 uvcvideo.ko /lib/modules/$(uname -r)/ubuntu/media/usbvideo/uvcvideo.ko && sudo depmod -ae $(uname -r)
Anschließend sollte sie auch in Skype anstandslos (und ohne weitere Anpassungen) funktionieren.
Verbleibt noch, das WLAN zur Kommunikation zu bewegen. Der Terminal-Befehl [2]
lspci
gibt die Information, was hier verbaut wurde:
Atheros Communications Inc. AR242x 802.11abg Wireless PCI Express Adapter (rev 01)
Unmittelbar bei der ersten Anmeldung wurde vom System auch bekannt gegeben, dass dafür "eingeschränkte Treiber" verwendet werden - leider können diese jedoch mit dem verwendeten Chipsatz nicht umgehen.
Die Ursache des Problems ist bald gefunden: Die dem System beiliegenden Treiber sind nicht aktuell genug. Abhilfe schafft hier, die aktuellen Treiber selbst zu installieren [5] [6]:
Zusätzliche Fremdquellen können das System gefährden.
Anmerkung: In diesem Schritt werden Treiber aus dem Repository der Entwickler selbst kompiliert. Die erstellten Module sind gegen den entsprechenden Kernel verlinkt, sodass die folgenden Schritte bei einem Kernel-Update u.U. erneut ausgeführt werden müssen.
# den "alten" Treiber entfernen sudo apt-get remove --purge madwifi-tools # die aktuelle Version holen, kompilieren, und installieren svn checkout http://svn.madwifi-project.org/madwifi/trunk madwifi cd madwifi make && sudo make install
Jetzt muss noch dafür gesorgt werden, dass die "eingeschränkten Treiber" nicht in die Quere kommen. Dafür muss man die Datei /etc/default/linux-restricted-modules-common mit Root-Rechten bearbeiten [1], sodass dort aufgeführt ist:
DISABLED_MODULES="ath_hal"
Zu guter Letzt gilt es sicherzustellen, dass der neue Treiber auch automatisch geladen wird. Dies geschieht in der Datei /etc/modules, der einfach folgende Zeile am Ende hinzugefügt wird [1]:
ath_pci
Damit die Konfigurationsänderung in der Modul-Liste ("Disabled Modul") wirksam wird, ist an dieser Stelle ein Neustart des Systems angesagt. Ist das System wieder hochgefahren, sollte lsmod | grep ath
[2] den Treiber als geladen anzeigen.
Es empfiehlt sich auch, einen Blick auf die Dokumentation des MadWifi Projektes selbst zu werfen, z.B. hier .
Folgende Befehle (mit Root-Rechten ausgeführt) sorgen nun dafür, dass die Karte auch den Access-Point findet - am Beispiel einer WEP-verschlüsselten Verbindung [2]:
iwconfig ath0 essid "eddie" iwpriv ath0 authmode 2 # shared key - sonst 1 iwconfig ath0 key <wep key (in hex)> #iwconfig ath0 key <s:ASCII string of key> # alternativ
Funktioniert dies zufriedenstellend, trägt man diese drei Zeilen noch in die /etc/rc.local ein [1] (am Ende, aber noch vor der Zeile mit exit
), damit die entsprechende Verbindung auch gleich beim Systemstart aktiv wird.
Für die Festplatte ist bereits ab Werk S.M.A.R.T. aktiviert, und udma3 wird standardmäßig genutzt - zumindest hierfür sind also keine Anpassungen mehr nötig. Dennoch helfen ein paar Einstellungen in der /etc/rc.local bei weiteren Einsparungen [1]:
# Powersave HDD echo 1500 > /proc/sys/vm/dirty_writeback_centisecs echo 60 > /proc/sys/vm/dirty_ratio echo 5 > /proc/sys/vm/laptop_mode # When cache is full, tend to swap (51..100) or cleanup (if possible; 0..50) ? Default: 60 echo 40 >/proc/sys/vm/swappiness # Powersave Sound echo 10 >/sys/module/snd_hda_intel/parameters/power_save
Darüber hinaus ist bei KUbuntu auf einem Laptop auf jeden Fall die Installation [3] des Paketes kpowersave
zu empfehlen:
sudo apt-get install kpowersave
(siehe auch KUbuntu Wiki ). Dieses nistet sich dann beim Start im System-Tray ein. Für verschiedene Szenarien lassen sich damit Profile hinterlegen, um entweder möglichst sparsam zu arbeiten - oder alle Ressourcen voll zur Verfügung zu haben. Für die normale Arbeit kann man die Helligkeit des Displays durchaus auf 75% setzen - spart schon mal ca. ein Watt. Insgesamt scheint der Verbrauch mit den genannten Einstellungen und "normaler Arbeit" bei diesem Notebook bei etwa 35 Watt zu liegen.
MSI VR602 | |
Bildschirm | 15.4" Breitbildschirm TFT 1200 x 800 (WXGA) |
Grafikkarte | SiS 771/671 |
CPU | Intel Celeron 2.16GHz 1.3 V, 64-bit capable, Socket 478, L1-Cache 32 KB, L2-Cache 1024 KB |
RAM | 1024 MB (DIMM0 - DIMM1 noch frei); Maximum Memory Module Size: 2048 MB, Maximum Total Memory Size: 4096 MB |
HD | 160 GB (WDC WD1600BEVT-22ZCT0) |
CD/DVD | DVD±RW (+R Double Layer) mit Einzug |
LAN | 10/100 MBit (Realtec) |
WLAN | 802.11a/b/g - Atheros Chipsatz AR242x (wahrscheinlich AR5007EG) |
WebCam | 1.3MPx, Bison Chipsatz (UVC-Video) |
USB | 2.0 (je zwei Anschlüsse rechts und links) |
BIOS | AMI A163NSMS V1.07 |
Board | MSI MS-163N |
Sonstiges | BlueTooth, Stereo-Lautsprecher, Line-In/Mikrofon/Kopfhörer-Anschlüsse, Kartenleser (SD/MMC Memory Card), Touchpad, Tasten zum An-/Ab-/Umschalten von WLAN / BlueTooth / Eco-Modes, Video-Ausgang (VGA D-Sub) ... |
Diese Revision wurde am 16. August 2011 16:49 von frustschieber erstellt.