Dieser Artikel wurde archiviert, da er - oder Teile daraus - nur noch unter einer älteren Ubuntu-Version nutzbar ist. Diese Anleitung wird vom Wiki-Team weder auf Richtigkeit überprüft noch anderweitig gepflegt. Zusätzlich wurde der Artikel für weitere Änderungen gesperrt.
Dieser Artikel ist mit keiner aktuell unterstützten Ubuntu-Version getestet! Bitte diesen Artikel testen und das getestet-Tag entsprechend anpassen.
Multi Wine, kurz Mwine, ist ein kleines in FreeBasic geschriebenes Werkzeug welches ermöglicht, mehrere Versionen von Wine parallel zu installieren und somit einzelne Anwendungen immer mit der passenden Wineversion zu starten. Will man beispielsweise einen alten Spieleklassiker nebst der neuesten Grafikapplikation betreiben, wird man mit einer Wineversion nur schwerlich bei beiden Applikationen optimale Ergebnisse erzielen. Mwine macht es möglich, den Spieleklassiker mit einer älteren Wineversion aus dem WineHQ Versionarchiv auszuführen und die aktuelle Grafikapplikation mit der aktuellen Version aus den Paketquellen zu starten.
Bevor Mwine installiert werden kann, muss Wine komplett entfernt werden. Hierzu muss folgendes Paket vollständig deinstalliert werden:
wine (universe)
Des weiteren sollte folgendes Paket zur Dekompression installiert sein.
lzma (universe/utils)
Weiters sollte der versteckte Ordner .wine im Homeverzeichnis entfernt werden.
Zusätzliche Fremdquellen können das System gefährden.
Für die manuelle Installation lädt man sich das aktuellste (ganz unten) Programmarchiv (*.deb) von im folgendem Forenbeitrag genannten Link, Multi Wine - mehrere Wine Versionen gleichzeitig herunter und entpackt [4] es im Homeverzeichnis. Alternativ kann man das aktuellste DEB-Paket in folgender Form, mwine_0.x.x-1_i386.deb, von der Entwicklerseite beziehen. Das Paket kann direkt über die Paketverwaltung [1] installiert werden.
Zusätzliche Fremdquellen können das System gefährden.
Die Installation aus der Paketquelle hat den Vorteil, dass man immer die jeweils aktuelle Version zu Verfügung hat. Da Mwine nicht in den Ubuntu Paketquellen enthalten ist, muss eine externe Quelle hinzugefügt werden [6].
deb http://yadr.mybonsai.at/repos/ /
Nach dem Aktualisieren der Paketliste kann man Mwine mit folgendem Paket über die Paketverwaltung installieren [1]:
mwine
Mwine kann auch selbst kompiliert werden. Dafür muss das Paket
ncurses-dev
installiert sein. Um den Quellcode herunterzuladen wird das Bazaar-Versionsverwaltungssystem und der FreeBASIC-Compiler benötigt. Für Bazaar genügt es das Paket
bzr
zu installieren. FreeBASIC ist leider nicht in den Ubuntu Paketquellen enthalten, man muss es manuell von der FreeBASIC Website herunterladen, entpacken und mit
sudo ./install -i
installieren.
Nun muss man noch den Mwine Quellcode herunterladen, dies geschieht mit
bzr branch http://bazaar.launchpad.net/~eiffel56-gmail/mwine/mwine
Danach wechselt man in das Mwine Verzeichnis und kompiliert es mit
fbc mwine.bas
Im selben Verzeichnis liegt jetzt die ausführbare Mwine Datei, welche man mit einem Dateimanager seiner Wahl als root nach /usr/bin kopiert.
Mwine ist ein terminalbasiertes Programm. Dies bedeutet u.a., dass nach der Installation kein Menüeintrag erscheint, die einfache Bedienung erfolgt über ein Terminal. Die folgenden Angaben müssen also in ein Terminalfenster [3] eingegeben werden.
Damit Mwine benutzt werden kann muss mindestens eine Wineversion in Mwine installiert werden. Dazu muss man die verschiedenen gewünschten Wineversionen von WineHQs Versionarchiv im DEB-Format herunterladen. Angenommen die gewünschte Wineversion (z.b. wine_0.9.15~winehq0~ubuntu~6.06-1_i386.deb) soll über Mwine installiert werden, verwendet man folgenden Befehl:
mwine --install wine_0.9.15~winehq0~ubuntu~6.06-1_i386.deb wine15
Wobei mwine
generell für den Programmaufruf steht, --install
die Option zum Installieren einer Wineversion darstellt, wine_0.9.15~winehq0~ubuntu~6.06-1_i386.deb
der Pfad zur gewünschten Datei ist (hier liegt sie also im momentan ausgewählten Verzeichnis) und wine15
ist schlussendlich ein frei wählbarer Begriff, der später zum Identfizieren der jeweiligen Version verwendet wird. Dieser Vorgang ist für jede Wineversion redundant.
Um zu überprüfen ob Mwine korrekt installiert wurde, startet man mwine mit dem Befehl
mwine --version
Man sollte nun eine Rückmeldung folgender Art erhalten:
Multi Wine v0.4. Starting wine... Wine 0.9.15
Um seine Anwendungen nun zu starten ersetzt man einfach beim Aufruf [7] wine durch mwine. Alternativ kann man auch erst mit mwine die Version setzen und dann die Anwendungen ganz normal per wine starten.
Sobald man die gewünschte Wineversion über Mwine installiert hat sieht der Programmaufruf folgendermaßen aus:
MWINE_VERSION=wineXX mwine "/pfad/zur/programm.exe"
Dies ist ein Beispiel, wineXX wird mit dem Kürzel der gewünschten Wineversion ersetzt und der Pfad muss entsprechend angepasst werden. Mit folgendem Befehl erfährt man die Kürzel der bereits installierten Wineversionen:
mwine --list
Falls man eine falsche Wineversion installiert hat oder sie nicht mehr benötigt kann man sie einfach wieder löschen:
mwine --remove wine15
Die Version darf dabei momentan nicht benutzt werden. Dies bedeutet, dass sie nicht gerade als MWINE_VERSION eingetragen oder aus sonstigen Gründen im Homeverzeichnis in der .mwine/active stehen sollte.
Applikationen die unter Wine laufen sind oft sehr versionsabhängig, die jeweils beste Version findet man in der Wine Application Database .
Mwine unterstützt noch ein paar Optionen mehr, welche allerdings im Alltag nicht unbedingt gebraucht werden.
Mwine benutzt immer das zuletzt installierte Wine als Standard. Dieses Verhalten kann man mit dem Parameter --set-default
ändern.
mwine --set-default wine47
Standardmäßig wird sudo benutzt um Root-Rechte einzufordern. Dies ist nötig, weil Mwine immer Links zu der jeweils aktuellen Wine Version ins Dateisystem setzt. Das kann eventuell stören, zum Beispiel wenn man seine Windows Programme aus seiner Desktop Umgebung direkt startet. Mit dem Parameter --set-sudo
kann man den dafür benutzten Befehl ändern, zum Beispiel auf gksudo von GNOME.
mwine --set-sudo gksudo
Zusätzlich kann man mit dem Parameter --list-files
alle Dateien einer installierten Wine-Version anzeigen.
mwine --list-files wine42 /usr/bin/wmc /usr/bin/wrc /usr/bin/regsvr32 /usr/bin/widl ...
Forumslink zur Ankündigung des Projekts
PlayOnLinux - Frontend für Wine, das Programmen Wineversionen zuordnen kann.
Diese Revision wurde am 8. Juni 2011 20:18 von kaputtnik erstellt.