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Anmerkung: Die letzte Ubuntuversion mit eigener Ubuntu Netbook Edition war Ubuntu 10.10.
Die Ubuntu Netbook Edition bzw. der Ubuntu Netbook Remix, wie er vor Ubuntu 10.04 hieß (beide Begriffe werden im folgenden synonym verwendet), ist eine Ubuntu-Variante mit angepasster Bedienoberfläche. Dabei handelt es sich um ein auf dem Clutter-Toolkit basierendes GUI für den GNOME-Desktop, welches die Darstellung und Bedienbarkeit auf kleineren Displays, speziell von Netbooks, verbessern soll. Das Projekt stammt aus dem Ubuntu-Umfeld. Neben der anderen grafischen Oberfläche (GUI) kommen bei der Ubuntu Netbook Edition auch andere Anwendungen zum Einsatz. So sorgt zum Beispiel das Programm Maximus dafür, dass Anwendungen maximiert gestartet werden.
Mit der Einführung von Unity ab Ubuntu 11.04 wurde die Weiterentwicklung eingestellt, da die zugrunde liegenden Ideen und Konzepte nun Bestandteil der Standardoberfläche von Ubuntu sind.
Die offizielle Unterstützung für die Ubuntu Netbook Edition 10.04 endete im Oktober 2011, da es sich nicht um eine LTS-Version handelte. Die dazugehörigen CD-Abbilder (ISO-Images) sind offiziell nicht mehr verfügbar, aber auf manchen Spiegel-Servern noch erhältlich (Stand: Febr. 2012).
Die Unterstützung für die Ubuntu Netbook Edition 10.10 endete ebenfalls, mit April 2012.
Da Netbooks i.d.R. kein CD-Laufwerk besitzen, muss man sich einen bootfähigen Live-USB-Stick erstellen. Die Datei mit dem ISO-Image, welches man benötigt, um sich einen solchen Stick zu bauen, findet man hier für Ubuntu 10.10 , eine Installations-Anleitung in Ubuntu Installation. Natürlich kann auch ein externes CD-Laufwerk verwendet werden, um die Installation durchzuführen. Alternativ ist es möglich, die Ubuntu Netbook Edition nachträglich zu einer Standard-Ubuntu-Installation hinzuzufügen.
Unter Ubuntu kann man das Programm USB-Imagewriter benutzen, um das Image auf einen USB-Stick zu kopieren.
Alternativ zum USB-Imagewriter kann man die Shell nutzen, um den Stick zu beschreiben:
Es muss festgestellt werden, wie das Device ins System eingebunden wurde, z.B. mit
dmesg
Weiß man den Gerätenamen des Devices, muss man es aushängen:
sudo umount /dev/<Gerätename>
Danach kann der Stick mit dd beschrieben werden:
sudo dd if=/Pfad/zum/heruntergeladenen.img of=/dev/<Gerätename> bs=1M
Führt man das Beschreiben des Devices via Shell durch, wird unbedingt empfohlen, Pfade und Gerätenamen vollständig anzugeben.
Unter Windows bietet es sich an, das grafische Werkzeug Image Writer for Windows zu benutzen. Dann muss das USB-Image (.img) heruntergeladen und nun mit dem Win32-Image-Writer auf den angesteckten USB-Stick geschrieben werden.
Unter Mac OS X läuft der Vorgang kommandozeilenbasiert. Dazu muss ein Terminal geöffnet werden und zunächst der Gerätename (beispielsweise /dev/disk2) herausgefunden werden. Deshalb gibt man
diskutil list
ein, steckt den USB-Speicher an und führt erneut
diskutil list
aus und sieht nun, welches Gerät hinzugekommen ist. Danach wird das heruntergeladene USB-Image auf den Stick geschrieben:
diskutil unmountDisk /dev/diskX sudo dd if=/Pfad/zum/heruntergeladenen.img of=/dev/diskX bs=1m diskutil eject /dev/diskX
Nun kann der Stick für die Installation des Ubuntu-Netbook-Remix verwendet werden.
Man kann aus einer normalen Ubuntuinstallation nachträglich eine(n) Netbook Edition/Remix machen, in dem man eines der folgenden Pakete installiert [1]:
ubuntu-netbook (bis Ubuntu 10.10)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install ubuntu-netbook
sudo aptitude install ubuntu-netbook
Es handelt sich um ein Metapaket, das alle benötigten Pakete hinterherzieht.
Wer nur die grafische Oberfläche bzw. Teile dieser – die Pakete können unabhängig von einander genutzt werden – nutzen möchte, installiert [1] lediglich :
netbook-launcher (Clutter-basierende Bedienoberfläche)
maximus (Programm, das dafür sorgt, dass alle Fenster maximiert werden)
window-picker-applet (ein weiterer Fensterwähler für das Panel, der die Fenster TAB-artig anzeigt)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install netbook-launcher maximus window-picker-applet
sudo aptitude install netbook-launcher maximus window-picker-applet
Manchmal kommt es bei der Installation der Netbook Edition auf Laptops der ASUS EeePC-Serie zu Problemen. Nach dem Booten vom USB-Stick folgt nach einiger Zeit eine Meldung, die in etwa so aussieht:
BusyBox v1.13.3 (Ubuntu 1:1.13.3-1ubuntu7) built-in shell (ash) Enter 'help' for list of commands. (initramfs) /init: line 1: can't open udevadm settle - timeout of 180 seconds reached, the event queue contains: /sys/devices/pci0000:00/1d.2/usb3/3-1:1.0/host3/target3:0:0/3:0:0:0/block/sdc/sdc1 (1091) /dev/loop0: no such file mount: mounting udevadm settle - timeout os 180 seconds reached, the event queue contains: /sys/devices/pci0000:00/0000:00:1d.2/usb3/3-1/3-1:1.0/host3/target3:0:0/3:0:0:0/block/sdc/sdc1 (1091) /dev/loop0 on //filesystem.squashfs failed: No such device Can not mount udevadm settle - timeout of 180 seconds reached, the event queue contains: /sys/devices/pci0000:00/0000:00:1d.2/usb3/3-1/3-1:1.0/host3/target3:0:0/3:0:0:0/block/sdc/sdc1 (1091) /dev/loop0 (cdrom/casper/filesystem.squashfs) on //filesystem.squashfs
Um diesen Fehler zu beheben, muss die eingelegte SD-Karte entfernt werden, nach einem Neustart sollte die Installation ohne Probleme funktionieren.
Seit Ubuntu 10.04 ist es in der Netbook Edition nicht mehr möglich, Applets zu verschieben oder zu löschen. Auch das Panel kann nicht verschoben werden. Gerechtfertigt wird dieser Einschnitt in die Benutzerfreundlichkeit mit Problemen bei paralleler Verwendung von Netbook Edition und normalem GNOME. Allerdings ist es möglich, das von Ubuntu 9.10 bekannte Verhalten wiederherzustellen. Dafür muss das Paket ubuntu-netbook-default-settings deinstalliert werden. Dadurch allerdings fällt der Eintrag in /usr/share/xsessions für eine Netbook-Edition-Sitzung weg. Das heißt, es ist nicht mehr möglich, die Netbook-Edition über GDM zu starten. Das muss danach von Hand erledigt werden. Alternative kann der Netbook-Launcher in die Startprogramme eingetragen werden.
Dies ist eine der Anpassungen des Ubuntu-Netbook-Remix an die kleinen Displays der Netbooks. Um dieses Verhalten abzustellen, ruft man im GNOME-Menü den Menüpunkt "System > Einstellungen > Startprogramme" auf und deaktiviert dort das Kästchen vor dem Eintrag "Maximus". Manche Anwendungen wie zum Beispiel Pidgin sind standardmäßig von Maximus ausgenommen. Um Programme wie Wicd oder GMPlayer, die nicht für die Verwendung im Vollbild ausgelegt sind, zu den Ausnahmen hinzuzufügen, geht man daher wie folgt vor: man startet den gconf-Konfigurationseditor. Dort findet sich in "Apps/maximus" der Schlüssel „exclude_class“, zu dem man weitere Anwendungen hinzufügen kann.
Wenn der netbook-launcher nur sehr träge oder gar nicht reagiert, hilft es, die Subsection "Display"
der Section "Screen"
aus der xorg.conf zu entfernen oder zu verändern.
Möchte man die Befehle nutzen, muss u.U. das Panel entsperrt werden.
Der Netbook-Launcher sollte sich nun einfach mittels
killall netbook-launcher
ausschalten lassen.
Wiederhergestellt wird er mit
netbook-launcher
Außerdem ist es möglich, den Netbook-Launcher in einem eigenen Fenster zu starten, das einfach weggeklickt werden kann:
netbook-launcher -w
Man kann sich auch selbst einen Desktop-Switcher bauen. Dafür legt man sich ein kleines Bash-Skript an, das man im persönlichen Ordner (/home/BENUTZERNAME) speichert, in diesem Beispiel als desktopswitcher:
1 2 3 4 5 6 7 | #!/bin/bash #Das Script kümmert sich nur um den Netbook-Launcher. var=$(ps -fe|grep "[n]etbook-launcher" |awk '{print $2}') if [ $var ] then kill $var else netbook-launcher fi |
Das Skript muss man mit
chmod a+x desktopswitcher
ausführbar machen und kann es danach mit
./desktopswitcher
aufrufen. Diesen Eintrag kann man sich ins Hauptmenü schreiben.
Es kann vorkommen, dass nach dem Ausschalten des Netbook-Launchers keine Icons auf dem Desktop angezeigt werden. Dies lässt sich mit Hilfe des Gconftools beseitigen:
gconftool-2 --type bool --set /apps/nautilus/preferences/show_desktop true
erzeugt Symbole für zum Beispiel auf dem Desktop abgelegte Skripte.
gconftool-2 --type bool --set /apps/nautilus/preferences/show_desktop false
entfernt diese Symbole wieder.
gconftool-2 --type bool --set /apps/nautilus/desktop/volumes_visible true
erzeugt Symbole für zum Beispiel externe Medien (SD-Karten, USB-Sticks).
gconftool-2 --type bool --set /apps/nautilus/desktop/volumes_visible false
entfernt diese Symbole wieder.
Sollten zwischen dem Umstellen via Gconftool keine Icons auftauchen, muss man sich einmal an- und abmelden.
Alternativ dazu, die Konsole zum Umstellen zu nutzen, kann man auch einfach den Gconfeditor mittels
gconf-editor
aufrufen, sich dort die entsprechenden Einträge suchen und die Häkchen händisch setzen.
Es sollte unbedingt ein Backup der zu bearbeitenden Datei angelegt werden!
Auf manchen Netbooks, insbesondere dem EeePc 701, kann es von Nöten sein, den Reiter "Dateien und Ordner" des Netbook-Launchers umzubenennen, um eine bessere Darstellung zu erzielen, Platz auf dem kleinen Display zu schaffen. Alle anderen Reiter lassen sich bequem in alacarte umbenennen.
Um den Reiter umzubenennen, muss ein Hex-Editor installiert werden; getestet wurde mit dem Bless Hex Editor. Hat man dies erledigt, kopiert man sich das Machine Object /usr/share/locale-langpack/de/LC_MESSAGES/netbook-launcher.mo auf den Desktop und öffnet es mit dem Hex-Editor. Nach dem Öffnen sucht man sich Dateien und Ordner
im Machine Object und nennt es (wie man gerade möchte), der Ordentlichkeit halber Dateien
. Ist das getan, kann man das gepatchte Machine Object abspeichern. Um sicherzustellen, einen funktionstüchtigen Netbook-Launcher auf seinem Computer zu haben, sollte nun unbedingt ein Backup von /usr/share/locale-langpack/de/LC_MESSAGES/netbook-launcher.mo angelegt werden. Hat man das Backup erstellt, kann /usr/share/locale-langpack/de/LC_MESSAGES/netbook-launcher.mo gelöscht und durch das selbstgepatchte Machine Object (das natürlich heißen sollte wie das alte .mo) ersetzt werden. Nach einem Neustart des Netbook-Launchers sollte der Reiter seinen neuen Namen erhalten. Möchte man das urprüngliche Verhalten des Launchers wiederherstellen, muss das Backup des Machine Objects zurückkopiert werden.
Der netbook-launcher-efl ist eine in EFL geschriebene, leichte Version des Netbook-Launchers, gedacht für ARM-Prozessoren, welche über das Paket
netbook-launcher-efl
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install netbook-launcher-efl
sudo aptitude install netbook-launcher-efl
installiert und auch auf Nicht-ARM-Prozessoren verwendet werden kann. Es kann auch als Alternative zu der neuen Oberfläche Unity (ab Ubuntu 10.10 das Standard Netbook-Interface) verwendet werden. Nach der Paket-Installation kann man unter "System -> Systemverwaltung -> Anmeldebildschirm" die "Ubuntu Netbook Edition 2D" auswählen und so Unity deaktivieren, ohne es gleich zu deinstallieren. Dazu ist zusätzlich folgendes Paket notwendig:
ubuntu-netbook-efl-default-settings
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install ubuntu-netbook-efl-default-settings
sudo aptitude install ubuntu-netbook-efl-default-settings
Hat man das Paket installiert, kann man das Interface mit
netbook-launcher-efl
starten.
Das Standard-Design sieht (fast) aus wie das Standard-Interface des Netbook-Launchers und liegt in /usr/share/netbook-launcher-efl/data/themes/, wo sich auch noch ein alternatives Design befindet. Damit der Netbook-Launcher-EFL mit dem alternativen Design gestartet wird, muss vor dem Start
gconftool-2 --set --type string /apps/netbook-launcher-efl/theme alternative
ausgeführt werden. Zurück zum Standard-Design kommt man mit
gconftool-2 --set --type string /apps/netbook-launcher-efl/theme default
Eine weitergehende Bearbeitung der Designs (z.B. Bildschirmhintergrund der Alternative-Oberfläche oder Schriftgröße des Standard-Designs) ist nach dem Entpacken der Schemas mit edje
möglich (edje erfordert das Paket libedje-bin). Mit
sudo edje_decc alternative.edj sudo edje_decc default.edj
können die Designs in /usr/share/netbook-launcher-efl/data/themes entpackt werden. Die Schriftgröße des Standard-Schemas kann anschließend im Unterordner in der Datei default.edc geändert werden, der Bildschirmhintergrund der alternative-Oberfläche durch Ersetzen von bg.jpg. Anschließend die Design-Datei (.edj) mit dem build.sh-Skript neu erstellen und unter Berücksichtigung der Berechtigungen (root:root, -rw-r--r--
) ins übergeordnete Verzeichnis kopieren.
Leider ist es standardmäßig nicht vorgesehen, das Aussehen des Netbook-Launchers zu ändern. Allerdings können die verschiedenen GUI-Element in /usr/share/netbook-launcher gefunden und natürlich auch mit den bekannten Grafikprogrammen bearbeitet, farblich angepasst werden. Dabei ist darauf zu achten, die einzelnen *.pngs nicht umzubenennen. Auch sollte vor dem Bearbeiten ein Backup von /usr/share/netbook-launcher angelegt werden, damit der Standard-Netbook-Launcher wiederhergestellt werden kann.
Netbooks - Ubuntuusers-Wiki-Eintrag zum Thema Netbooks
Installation From Img Files - Dokumentation zum Schreiben von Imagedateien
netbook-remix-team - Netbook Remix Team
http://www.eeepc.de/ - Das EeePc-Forum
http://www.eeewiki.de/ - Wiki für Netbook-spezifische Fragen
Convert Gnome Session - GNOME-Sitzung umwandeln
Netbook Remix Launchpad Fragen + Antworten
Diese Revision wurde am 14. November 2016 21:22 von march erstellt.