Ubuntu 12.04 Precise Pangolin
Dieser Artikel erfordert mehr Erfahrung im Umgang mit Linux und ist daher nur für fortgeschrittene Benutzer gedacht.
Immer wieder haben Administratoren das Problem, einen großen und heterogenen Verband aus vielen Servern zuverlässig und redundant zu sichern. Es kann immer passieren, dass durch Benutzerfehler oder durch einen Hardwareausfall Daten auf einem Server verloren gehen. Nur durch eine konsequente Backup-Strategie kann man die Gefahr von Datenverlusten minimieren. Genau für diesen Zweck wurde Bacula konzipiert. Lizenziert ist das Programm unter der AGPL.
Dabei wurde Bacula vollkommen modular entwickelt, wodurch man es sowohl für kleinere als auch große Netze verwenden kann. Andererseits ist es etwas schwieriger zu verstehen und zu konfigurieren. Durch seine Stabilität und Flexibilität kann Bacula kommerziellen Lösungen schon längst das Wasser reichen und – erst einmal eingerichtet – leistet es im Hintergrund extrem gute Dienste. Wenn das Programm zu umfangreich erscheint: dirvish liefert eine kleine Lösung.
Bevor man sich den einzelnen Unterartikeln zuwendet, wird die Lektüre des Abschnitts Grundlagen weiter unten empfohlen.
Artikel zu Bacula | |
Installation | Dieser Artikel handelt um die Installation des Servers und der Clients. |
Konfiguration des Servers | Hier wird erklärt, wie man einen Bacula Server nach eigenen Wünschen konfigurieren kann. |
Konfiguration eines Clients | Die Konfiguration der Clients gestaltet sich um einiges einfacher als die des Servers, da diese nur Daten senden müssen. |
Verwaltung mit bconsole | Hier wird erklärt, wie man mit bconsole einen Bacula-Server steuert. Dieses Werkzeug gehört zum Bacula Projekt und bietet alle Funktionen, um einen Server zu verwalten. |
Einrichten von Bacula-Web | Passend zu Bacula gibt es ein PHP-Skript, welches eine Übersicht über einen Bacula-Server bietet. |
Um Bacula zu verstehen, sollte man sich zuerst den inneren Aufbau verdeutlichen. Durch seine Modularität ist es möglich, Bacula auf verschiedene Server zu verteilen, jedoch steigert dies auch die Komplexität.
Es gibt folgende Komponenten (Modulen):
Catalog (SQL-Datenbank)
Director (bacula-dir)
Storage-Daemon (bacula-sd)
File-Daemon (bacula-fd)
Console (CLI bzw. GNOME/wxWidgets GUI)
Monitor
Beim Katalog handelt es sich um eine Datenbank, die als Verzeichnisdienst fungiert und damit das Auffinden und Wiederherstellen einzelner Backup-Dateien und Sicherungs-Volumen erst möglich macht. Damit fungiert der Katalog quasi als Gedächtnis. Aktuell werden die Datenbank-Systeme MySQL, PostgreSQL und SQLite unterstützt.
Der Director bildet die Schaltzentrale von Bacula und steuert alle Vorgänge, die die Sicherung, Wiederherstellung und Überprüfung der Daten betreffen. Außerdem verwaltet er die Medienpools und steuert die einzelnen File- und Storage-Dienste (daemons). Der Systemadministrator kann über die Console direkt mit dem Director kommunizieren.
Der Storage-Daemon läuft auf dem Sicherungsserver und ist für das Scheiben bzw. Lesen der Backupdateien auf dem Backup-Datenträger zuständig. Dabei erhält er die zu sichernden Dateien vom File-Daemon auf den jeweiligen Clients. Durch den flexiblen Aufbau von Bacula kann die Last auch auf mehreren Storage Daemons verteilt werden.
Der File Daemon läuft auf den Clients und übermittelt dem Storage-Daemon die zu sichernden Dateien. Dabei werden neben Linux auch diverse Unix-Derivaten (FreeBSD, OpenBSD, NetBSD, BSDi, Solaris, Mac OS X, AIX, Tru64, HP-UX u.a.) und Windows unterstützt.
Die Console stellt die Schnittstelle zwischen Administrator und Director dar, womit man Bacula sowohl überwachen als auch steuern kann. Zur Auswahl stehen verschiedene Programme, beispielsweise bconsole für die Kommandozeile oder die Projekte bweb und Bacula-Web , welche webbasierte Oberflächen bieten.
Der Monitor bietet die Möglichkeit, den Zustand aller Komponenten und Daemons, die zum Sicherungssystem gehören, zu überwachen und so bspw. auch den aktuellen Sicherungszustand von Bacula einzusehen. Als Frontend verfügt der Monitor über eine grafische Oberfläche für GNOME bzw. KDE. Im Rahmen dieser Artikelserie wird der bacula-traymonitor nicht weiter besprochen.
Manuals - Dokumentation, auch als PDF-Dateien erhältlich
Bacula - Backup-Strategien und -Lösungen im Netzwerk - ein Buch über Bacula von den Entwicklern, opensourcepress.de, 06/2012
Backup mittels Bacula unter Debian GNU/Linux 5.0 - veraltetes Tutorial, trotzdem noch hilfreich
Datensicherung Übersichtsartikel
Diese Revision wurde am 18. Mai 2015 10:20 von frustschieber erstellt.