Ubuntu 16.04 Xenial Xerus
Ubuntu 14.04 Trusty Tahr
Ubuntu 12.04 Precise Pangolin
Nicht jeder Benutzer, der von einem anderen Betriebssystem auf Ubuntu umsteigt, kann oder will sofort auf sein altes Betriebssystem verzichten. Hier wird erläutert, wie man Dual- oder Mehrbootsysteme mit Ubuntu einrichtet und betreibt.
Zudem ist der Wiederverkaufswert des Computers höher, wenn man diesen per Original-DVD bzw. Recovery-CD oder einem entsprechend vorbereiteten USB-Stick wieder auf die Werkseinstellung (nur bei Windows) bringt. Eine vorhandene Recovery Partition sollte auch erhalten bleiben.
Zum Datenaustausch zwischen Windows und Ubuntu empfiehlt es sich eine Partition anzulegen, auf die beide Betriebssysteme vollen Lese- und Schreibzugriff haben. Dies ist insbesondere nützlich, wenn man den gleichen Email-Client (z.B. Thunderbird: Mozilla plattformübergreifend nutzen) in beiden Systemen nutzen möchte. Seit Ubuntu 7.10 wird der Lese- und Schreibzugriff auf NTFS Partitionen voll unterstützt. So können Daten von Linux auch auf eine Windows-NTFS-Partition kopiert werden und umgekehrt. Des weiteren ist es auch möglich, von Windows aus auf ein Linux ext3-Dateisystem Lese- und Schreibzugriff zu bekommen. Für ältere Versionen von Ubuntu empfiehlt sich eine Partition mit einem FAT32-Dateisystem.
Diese Aspekte sollte man bei der Partitionierung berücksichtigen.
Dateien auf Partitionen mit FAT32-Dateisystem dürfen nur bis zu 4 GB groß werden, sind daher evtl. nicht für Videobearbeitung oder Lagerung solch großer Dateien geeignet.
Nach der Installation von einer 10.04.2-Desktop-CD (Installationsmedium) lässt sich ein parallel installiertes MS Windows mit NTFS-Dateisystem per Mausklick bzw. udisks (Gnome; Orte) einhängen. Das zuerst angelegte Benutzerkonto besitzt damit vollen Schreibzugriff auf MS Windows NTFS-formatierte Systempartitionen. Um diesen Zugriff zu unterbinden, muss ein neues Benutzerkonto mit einem eingeschränkten "Desktop"-Zugriffskontrollenprofil angelegt werden.
Seit mehreren Jahren kommen zunehmend Computer-Systeme auf den Markt, die mit einem UEFI (Unified Extensible Firmware Interface) statt dem lange Zeit genutzten BIOS ausgestattet sind. Die hiermit verbundene Problematik wird im separaten WIKI EFI Bootmanagement behandelt.
Man sollte sich mit dieser Problematik ausführlich auseinander setzen und die vorhandene Hardware eindeutig identifizieren. Eine Ubuntu-Installation inclusive Secure-Boot (spezielle GRUB 2-Startdatei) ist erst ab 12.04.2 LTS sinnvoll möglich.
Außerdem sind derartige Rechner in der Regel werksseitig mit einer GPT-Partitionstabelle versehen, was bei einer Installation mit MBR eine besondere Handhabung erfordert.
Windows 8 hat standardmäßig das Feature "Fastboot" aktiviert. In einem Multiboot-System ist es allerdings kontraproduktiv, es funktioniert zum Einen nicht - das Hochfahren kann unter diesen Umständen sogar länger dauern - zum Anderen gefährdet es Daten. Aus diesen Gründen sollte Fastboot unbedingt unter Windows 8 deaktiviert werden. Diese Funktion findet man in den Energieoptionen von Windows 8. Siehe auch Links am Seitenende.
Auch der Ruhezustand sollte deaktiviert werden, sonst gibt es unter Ubuntu Probleme beim Einbinden von Windows-Partitionen. Dazu den folgenden Windows-Befehl mit Administratorrechten ausführen: powercfg.exe -h off
Sollte man bereits eine oder mehrere Windows-Partitionen haben, empfiehlt es sich ein Backup wichtiger Daten zu machen. Dazu sollte man ab Windows 7 die interne Datensicherung benutzen, die sowohl ein "Systemabbild " als auch alle systembezogenen Benutzerdaten erfasst. Dies ist immer angebracht, wenn Partitionen oder Bootsektoren der Festplatte verändert werden, denn dann kann z.B. ein Stromausfall bereits Datenverluste hervorrufen. Es empfiehlt sich hierfür die Sicherung auf einem externen Medium wie CD, DVD oder USB-Laufwerk.
Zunächst muss die Festplatte partitioniert werden. Dies funktioniert unter Windows mit Programmen wie Symantec Partition Magic oder GParted, welches in der Ubuntu Desktop-CD enthalten ist.
Konkrete Tipps zur Festplattenpartitionierung für Dualboot-Systeme finden sich im Artikel Partitionierung bei Dualboot-Systemen. Allgemeine Hinweise für Ubuntu finden sich hier.
Die grafische Installation von Ubuntu wird hier eingehender erklärt. Bis Ubuntu 12.04 kann man alternativ auch die textbasierte Alternate Installation nutzen.
Es ist empfehlenswert Windows als erstes Betriebssystem zu installieren, da bei der Windows-Installation der Master Boot Record (MBR) ohne Nachfrage überschrieben wird und damit andere Bootloader wie GRUB gelöscht werden. Da der native Windows-Bootloader die Ubuntu-Installation nicht automatisch erkennt, kann Ubuntu dann nicht mehr gestartet werden. GRUB wiederherzustellen ist je nach Erfahrung mehr oder weniger aufwändig.
Falls Windows neben Ubuntu installiert werden soll, so sollte man aus den bereits genannten Gründen zuerst Windows und dann Ubuntu installieren. Während der Installationsroutine der Windows-Installations-CD wird angeboten, Partitionen anzulegen.
Bei einer leeren Platte sollte man sich bereits im Vorfeld Gedanken über die Partitionierung machen. Hilfreiche Tipps hierzu finden sich im Artikel Partitionierung bei Dualboot-Systemen.
Vor der Installation von der Windows-Installations-CD muss sichergestellt werden, dass im BIOS des Systems die Bootreihenfolge so eingestellt ist, dass zuerst versucht wird von CD zu booten, bevor das Booten von der Festplatte versucht wird. Im Allgemeinen versuchen heutige Computer zuerst von CD aus zu booten, und es müssen keine Einstellungen im BIOS vorgenommen werden. Ist dies wider Erwarten nicht der Fall, so finden sich Informationen dazu im Bios-Kompendium. Nachdem das erledigt ist, legt man die Windows-CD in das CD-ROM-Laufwerk und startet den Computer neu. Nun wird von CD gestartet, und man muss den Anweisungen am Bildschirm folgen. (Ggf. kann es bei Windows XP von Nöten sein, auch gleich Service Pack 2 zu installieren, da es sonst beim Booten mit GRUB u.U. zu Fehlern kommen kann.)
Die grafische Installation von Ubuntu wird hier eingehender erklärt. Alternativ kann man auch die textbasierte Alternate Installation nutzen.
Ubuntu lässt sich nach der gleichen Methode auch ohne weiteres auf eine Festplatte mit bestehender Vista-/Windows-7-Installation installieren. Dazu wie oben beschrieben vorgehen, GRUB erkennt die Windows-Partition und auch Vista/Windows-7 als Betriebssytem. GRUB kann in den MBR installiert werden. Größere Probleme gibt es nur,wenn man die Laufwerks-Verschlüsslung von Vista und das Service Pack 1 benutzt, wenn das der Fall ist lässt sich Vista nicht mit Grub starten, eine Lösung für das Problem gibt es bisher noch nicht.
Sollte nach der Installation von GRUB Vista beim Booten eine Fehlermeldung anzeigen (in der Art "windows\system32\bootloader.exe defekt"), so muss man Vista einmal von der Installations-DVD starten und anschließend die Vista-Installation reparieren. Dabei wird die Bootdatei von Vista neu erstellt, der MBR bleibt unberührt. Nach dem Neustart sollte sich Vista normal via GRUB starten lassen.
Ist auf der Festplatte, auf der Ubuntu installiert werden soll, bereits zweimal ein Windows-Betriebssystem installiert und soll eine der beiden Windows-Partitionen gelöscht werden, um diese für Ubuntu nutzen zu können, so sollten zuvor, wie bereits geraten, auch die Daten der verbleibenden Windows-Partition auf einem externen Speichermedium gesichert werden.
Des Weiteren ist aber auch zu beachten, dass die Windows-Installation, die als zweites auf der Festplatte installiert wurde (und die damit auf einer logischen Partition liegt), nur bootbar ist, solange die erste Windows-Installation (auf einer primären Partition) noch vorhanden ist. Die zweite Windows-Installation ist also nicht mehr nutzbar, wenn die erste Windows-Installation gelöscht wird, um auf der freiwerdenden Partition beispielsweise Ubuntu zu installieren.
Eine Windows-Installation auf einer logischen Partition ist also nur bootbar, solange eine zugehörige Windows-Installation auf einer primären Partition vorhanden ist, bzw. die zugehörigen Windows-Bootdateien auf einer primären Partition liegen.
Beispiel zum 1.Spezialfall | ||||
1.Partition | 2.Partition | Kommentar | ||
Ist-Zustand | Windows 7 | Windows XP | Windows XP (auf logischer Partition) nach Windows 7 (auf primärer Partition) installiert | |
Ziel-Zustand | Ubuntu | Windows XP | Windows XP nicht mehr bootbar und damit nicht mehr nutzbar |
Bei diesem Spezialfall ist also zu raten, falls Windows XP parallel zu Ubuntu genutzt werden soll, die vorhandenen Daten zuerst zu sichern und dann die Festplatte komplett zu formatieren. Danach können dann beide Betriebssysteme, wie oben beschrieben, neu installiert werden.
Unter XP kann u.U. die Installation des Grub zu Problemen führen, sofern man fürs Backup auf das Windows-eigene ntbackup.exe zurückgreift und dabei die Option Systemstatus sichern nutzt. Dabei erstellt Windows nicht nur ein komplettes Daten-Backup (der Installationspartition) incl. der Registry, sondern sichert ebenfalls die Partitionstabelle. Und zwar auf Diskette, damit bei einem Crash der PC mittels einer XP-Boot-CD und der Diskette über "Automatische Systemwiederherstellung" wieder auf den Stand zum Zeitpunkt der Systemsicherung gebracht werden kann. Offenbar stört sich XP am Grub und bricht die Sicherung ab.
Als Alternative bietet sich, das Daten-Backup manuell zu erstellen und die Systemstatus-Dateien (i.e. Registry) ebenfalls manuell auszuwählen.
Eine der mitgelieferten Software von Dell überschreibt den Grubloader im MBR, was das Starten verhindert. Es erscheint die Fehlermeldung "no module name found Aborted. Press any key to exit".
Es gibt verschiedene Methoden, den Grubloader wieder herzustellen und damit dieses Problem zu beheben, hier wird nur eine anfängerfreundliche genannt.
Zunächst erstellt man eine Supergrub Disk
Dann die CD einlegen und von ihr starten
"Automagicboot" wählen und Windows starten
"McAfee" und "Dell Packup" und ähnliche Programme deinstallieren
Computer herunterfahren
Erneut von der SuperGrub Disk starten, Linux starten
In der Paketverwaltung (z.B. Synaptic) "Grub" suchen und erneut installieren.
CD auswerfen.
Nun funktioniert Dualboot problemlos
Dualboot-Windows virtualisieren - installiertes Windows (und andere Systeme) sowohl mit VirtualBox nutzen, als auch als Dualboot-System
EFI Bootmanagement - die Alternative zum BIOS-Modus
Windows-Installation vom USB-Stick und als Reparatur-Werkzeug benutzen
Multi-Boot-Installation mit versteckten Windows-Systemen
Beispiel einer kompletten Installation eines Dualboot-Systems – decocode.de, 04/2012
Linux und Windows 8: Schnellstart gefährdet Daten – heise-online.de, 01/2013
Diese Revision wurde am 23. April 2016 07:53 von syscon-hh erstellt.