Ubuntu 14.04 Trusty Tahr
Ubuntu 12.04 Precise Pangolin
Groovy ist eine neue agile Programmiersprache für die Java Virtual Machine, deren Syntax aus Java entnommen und durch Konzepte aus Ruby, Python und Smalltalk erweitert wurde. Ihr Quelltext wird durch einen Compiler in Java-Bytecode übersetzt, so dass in Groovy geschriebene Software problemlos in Java verwendet werden kann (Groovy kann auch in Java verfasste und kompilierte Klassen nutzen). Außerdem gibt es einen Interpreter, der Groovyquelltexte zunächst kompiliert und danach direkt ausführt, so dass Groovy auch als Skriptsprache eingesetzt werden kann. Groovy eignet sich insbesondere für Programmierer, die bereits Java können, da diese die Sprache aufgrund der übernommenen Syntax schnell lernen und einsetzen können. Weitere Informationen, Tutorials und Referenzen zu Groovy findet man auf der Homepage http://groovy.codehaus.org .
Groovy kann über die Paketquellen durch Installation [1] des folgenden Pakets bezogen werden:
groovy
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install groovy
sudo aptitude install groovy
Zusätzlich kann das Paket groovy-doc installiert werden. Dieses Paket enthält die API zu Groovy und kann nach erfolgter Installation in einem Webbrowser durch Öffnen der Datei /usr/share/doc/groovy-doc/api/index.html angeschaut werden.
Aktuellere Versionen von Groovy können direkt über die Downloadseite der Homepage heruntergeladen und installiert werden, wobei für einige Versionen auch Debian-Pakete zur Installation angeboten werden.
Fremdpakete können das System gefährden.
Wie in jeder Programmiersprache führt auch in Groovy der Weg zu einem fertigen Programm über die Eingabe des Quelltexts in einem Editor. Die Standarddateiendung für Groovy-Quelltexte ist dabei .groovy. Für das "Hello World" Programm öffnet man einen Editor seiner Wahl [3] und speichert folgenden Quelltext in einem beliebigen Ordner (z. B. im Ordner ~/Desktop unter den Namen helloworld.groovy):
1 2 3 | // Mein erstes Groovy-Programm println('Hello World') |
Danach öffnet man ein Terminal [2] und wechselt in den Ordner, in dem der Quelltext gespeichert wurde. Im Folgenden wird davon ausgegangen, dass der Quelltext in der Datei helloworld.groovy gespeichert ist. Nun kann man einfach durch Verwendung des Groovyinterpreters groovy
das Programm aufrufen:
groovy helloworld.groovy
Es besteht auch die Möglichkeit, zunächst den Quelltext mit Hilfe des Programms groovyc
zu kompilieren, um diesen danach mit Hilfe des Javaprogramms java
auszuführen.:
groovyc helloworld.groovy
Danach gibt es zusätzlich die Datei helloworld.class
Jetzt führt man folgende Befehle aus, die etwas komplizierter ausfallen, da dazu auch die für Groovy notwendigen jar-Dateien, die sich im Ordner /usr/share/groovy/lib befinden, in den CLASSPATH geladen werden müssen:
CLASSPATH=$(echo /usr/share/groovy/lib/*) java -cp $(pwd):${CLASSPATH// /:} helloworld
Groovy-Skripte können auch direkt mit Hilfe der Shebang-Zeile aufgerufen werden. Dazu fügt man als erste Zeile im Skript
#!/usr/bin/groovy
ein. Ist das Skript ausführbar gemacht[4], kann man es mit ./name_des_skripts
starten.
Das Programm groovy ist der Interpreter für Groovy, mit dem man direkt in Groovy Befehle oder in Dateien gespeicherte Groovy-Programme ausführen kann. Wie im oberen Abschnitt gezeigt, ruft man dazu den Befehl
groovy [Optionen] /PFAD/ZU/Groovyquelltextdatei(en)
in einem Terminal [2] auf. Einige wichtige Parameter sind:
Wichtige Parameter für groovy | |
-e | nachfolgender auf der Konsole eingegebener Befehl wird ausgeführt. Beispiel: groovy -e 'println("Hello World")' |
-D <Name=Wert> | Setzen einer Systemeigenschaft |
-h | Anzeige der Hilfe |
-v | Anzeige der Programmversion |
Wie im oberen Abschnitt beschrieben können mit Hilfe des Programms groovyc
Groovy-Quelltextdateien in .class-Dateien kompiliert werden, die danach durch java
ausgeführt bzw. in andere Java-Programme eingebunden werden können. Der Aufruf dieses Programms erfolgt über den Befehl
groovyc [Optionen] <Pfad zu Groovyquelltextdatei(en)>
Einige wichtige Parameter sind:
Wichtige Parameter für groovyc | |
-d | Setzen des Ordners, in dem die kompilierten .class-Dateien gespeichert werden sollen |
-j | der javac -Compiler wird verwendet, um .java-Dateien zu kompilieren |
-h | Ausgabe der Hilfe |
-v | Anzeige der Programmversion |
groovysh
ist die interaktive Konsole für Groovy, die ähnlich der Shell von Linux arbeitet. Durch Eingabe des Befehls groovysh
in einem Terminal [2] kann man die interaktive Konsole öffnen. Nun kann man wie in der interaktiven Konsole von Python einzelne Groovy-Ausdrücke eingeben, die nach dem Drücken der Taste
⏎ interpretiert werden. Das Ergebnis des eingegebenen Befehls wird nun im Terminal ausgegeben. In den früher eingegebenen Befehlen kann über die Pfeiltasten
↑ und
↓ navigiert werden. Innerhalb der Eingabe kann man sich durch die Pfeiltasten
← und
→ bewegen.
Durch Eingabe des Befehls help
bzw. \h
wird eine Hilfe angezeigt und durch Eingabe von exit
bzw. \x
kann man die interaktive Konsole wieder verlassen.
Das Programm groovyConsole
ist ein graphischer Editor, um Groovy-Programme zu erstellen. Es unterstützt neben Standardfunktionalitäten eines Editors und der Syntaxhervorhebung auch die Ausführung des gesamten, wie auch einzelne Teile des Quelltextes. Der Editor kann durch Eingabe des Befehls groovyConsole
gestartet werden.
Diese Revision wurde am 4. Januar 2016 20:15 von aasche erstellt.