Ubuntu 16.04 Xenial Xerus
Ubuntu 14.04 Trusty Tahr
Ubuntu 12.04 Precise Pangolin
Im Gegensatz zu einigen Brother-Druckertreibern werden die Scannertreiber generell nicht über die offiziellen Paketquellen zur Verfügung gestellt. Für USB-Scanner reicht die Installation des Treibers aus, für das Scannen über das Netzwerk sind einige zusätzliche Schritte notwendig. Außerdem gibt es noch das optionale Scankey-Tool für die "Scanner"-Taste am Gerät.
Im wesentlichen basiert diese Anleitung auf der Originalfassung des Herstellers.
Brother bietet auch ein fertiges Installationsskript für die gemeinsame Installation von Drucker- und Scannertreiber an. Die Einrichtung des Scanners wird automatisch nach der Installation der Druckertreiber vorgenommen. Dazu muss man einfach der Anleitung des Artikels Drucker/Brother folgen. Gibt es trotzdem noch Probleme oder ist eine weitere Konfiguration vonnöten, dann ist man auf dieser Seite hier richtig.
Die Pakete
sane-utils
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install sane-utils
sudo aptitude install sane-utils
werden zum Betrieb vorausgesetzt und werden, falls nicht schon geschehen, installiert [1].
Von Brother werden DEB-Pakete angeboten. Die unterstützten Ubuntuversionen und Architekturen werden aufgelistet. Nachdem man sie für die korrekte Ubuntuversion und Architektur geladen hat, müssen DEB-Pakete noch installiert werden.
Fremdpakete können das System gefährden.
Es gibt für Brother-Geräte vier verschiedene Scanner-Treiber : brscan für ältere, brscan2 und brscan3 für neuere Geräte und seit Anfang 2011 brscan4 für die neuesten Geräte. Welchen Treiber man für sein Modell benötigt, ist in den folgenden Tabellen aufgelistet. Entsprechend den Tabellen lädt man das brscan-, brscan2-, brscan3- oder das brscan4-.deb-Paket. Das jeweilige Fremdpaket wird nach dem Herunterladen manuell [2] installiert.
brscan-Treiber | ||||
MFC-3100C | MFC-3200C | MFC-3220C | MFC-3320CN | MFC-3420C |
MFC-3820CN | MFC-4420C | MFC-4800 | MFC-4820C | MFC-5100C |
MFC-5200C | MFC-580 | MFC-590 | MFC-6800 | MFC-8220 |
MFC-8420 | MFC-8440 | MFC-8500 | MFC-8820D | MFC-8840D |
MFC-890 | MFC-9030 | MFC-9070 | MFC-9160 | MFC-9180 |
MFC-9660 | MFC-9700 | MFC-9760 | MFC-9800 | MFC-9860 |
MFC-9880 | FAX-4750e | FAX-5750e | DCP-1000 | DCP-1400 |
DCP-4020C | DCP-8020 | DCP-8025D | DCP-8040 | DCP-8045D |
brscan2-Treiber | ||||
DCP-110C | DCP-115C | DCP-117C | DCP-120C | DCP-130C |
DCP-135C | DCP-150C | DCP-153C | DCP-155C | DCP-310CN |
DCP-315CN | DCP-330C | DCP-340CW | DCP-350C | DCP-353C |
DCP-357C | DCP-540CN | DCP-560CN | DCP-7010 | DCP-7020 |
DCP-7025 | DCP-750CW | DCP-770CW | DCP-8060 | DCP-8065DN |
DCP-9040CN | DCP-9042CDN | DCP-9045CDN | MFC-210C | MFC-215C |
MFC-230C | MFC-235C | MFC-240C | MFC-260C | MFC-3240C |
MFC-3340CN | MFC-3360C | MFC-410CN | MFC-420CN | MFC-425CN |
MFC-440CN | MFC-465CN | MFC-5440CN | MFC-5460CN | MFC-5840CN |
MFC-5860CN | MFC-620CN | MFC-640CW | MFC-660CN | MFC-665CW |
MFC-680CN | MFC-685CW | MFC-7220 | MFC-7225N | MFC-7420 |
MFC-7820N | MFC-820CW | MFC-845CW | MFC-8460N | MFC-8660DN |
MFC-8670DN | MFC-885CW | MFC-8860DN | MFC-8870DW | MFC-9420CN |
MFC-9440CN | MFC-9840CDW |
brscan3-Treiber | ||||
MFC-250C | MFC-255CW | MFC-290C | MFC-295CN | MFC-297C |
MFC-490CW | MFC-495CW | MFC-5490CN | MFC-5890CN | MFC-6490CW |
MFC-6890CDW | MFC-7320 | MFC-7340 | MFC-7440N | MFC-7450 |
MFC-7840N | MFC-7840W | MFC-790CW | MFC-795CW | MFC-8370DN |
MFC-8480DN | MFC-8680DN | MFC-8880DN | MFC-8890DW | MFC-990CW |
DCP-145C | DCP-163C | DCP-165C | DCP-167C | DCP-185C |
DCP-195C | DCP-375CW | DCP-383C | DCP-385C | DCP-387C |
DCP-585CW | DCP-6690CW | DCP-7030 | DCP-7040 | DCP-7045N |
DCP-8080DN | DCP-8085DN | DCP-9040CN | DCP-9045CDN | DCP-J315W |
DCP-J515W | DCP-J715W | MFC-250C | MFC-253CW | MFC-255CW |
MFC-257CW | MFC-290C | MFC-295CN | MFC-297C | MFC-490CW |
MFC-495CW | MFC-5490CN | MFC-5890CN | MFC-5895CW | MFC-6490CW |
MFC-6890CD | MFC-7320 | MFC-7340 | MFC-7345N | MFC-7450 |
MFC-7840N | MFC-7840W | MFC-790CW | MFC-795CW | MFC-8370DN |
MFC-8380DN | MFC-8480DN | MFC-8680DN | MFC-8880DN | MFC-8890DW |
MFC-9010CN | MFC-9120CN | MFC-9320CW | MFC-9440CN | MFC-9450CDN |
MFC-9840CDW | MFC-990CW | MFC-J220 | MFC-J265W | MFC-J270W |
MFC-J410 | MFC-J410W | MFC-J415W | MFC-J615W | MFC-J630W |
brscan4-Treiber | ||||
DCP-7055 | DCP-7057 | DCP-7060D | DCP-7065DN | DCP-7070DW |
DCP-9055CDN | DCP-9270CDN | DCP-J525W | DCP-J725DW | DCP-J925DW |
HL-2280DW | MFC-7860DW | MFC-7360 | MFC-7360N | MFC-7362N |
MFC-7460DN | MFC-7470D | MFC-7860DN | MFC-7860DW | MFC-8690DW |
MFC-9460CDN | MFC-9465CDN | MFC-9560CDW | MFC-9970CDW | MFC-J280W |
MFC-J425W | MFC-J430W | MFC-J432W | MFC-J435W | MFC-J5910DW |
MFC-J625DW | MFC-J6510DW | MFC-J6710DW | MFC-J6910DW | MFC-J825DW |
MFC-J835DW |
Damit der Scanner auch für Benutzer mit Standardrechten nutzbar ist, müssen noch die Zugriffsrechte per udev angepasst werden. Je nach Ubuntu-Version und Gerät müssen mehrere oder eine der folgenden Schritte ausgeführt werden.
Ist das Gerät angeschaltet und angeschlossen, ist es nach den (unten genannten) Änderungen ggf. aus- und wieder einzuschalten.
Brother stellt eine Datei mit den benötigten Änderungen bereit. Diese könnt ihr auf der Download-Seite [1] von Brother herunterladen.
In einem Editor öffnet man die Datei /lib/udev/rules.d/40-libsane.rules mit Root-Rechten und fügt den folgenden Eintrag an das Ende der Geräte Liste (vor der Zeile "# The following rule will disable ...") und speichert ab.
# Brother scanners ATTRS{idVendor}=="04f9", ENV{libsane_matched}="yes"
Danach die Einstellungen mit Root-Rechten neu einlesen [5]:
sudo service udev restart
bzw.
sudo /etc/init.d/udev restart
Wer sicher gehen möchte, startet den Rechner und den Scanner neu bzw. schaltet letzteren aus und wieder ein.
Bei einigen Modellen wie zumindest dem DCP-115C und dem DCP-7010 müssen zusätzlich die Rechte der Geräte angepasst werden.
Dies ist nicht erforderlich, wenn ihr eine Ubuntu Version >= 10.10 besitzt und das oben angegebene Paket von Brother installiert habt.
Wie im vorherigen Abschnitt die Datei /lib/udev/rules.d/55-libsane.rules editieren, nun ist jedoch
# Brother scanners ATTRS{idVendor}=="04f9", ATTRS{idProduct}=="00ab", MODE="0660", GROUP="scanner", ENV{libsane_matched}="yes"
einzufügen, wobei die beiden IDs 04f9
und 00ab
durch die entsprechenden Werte des Befehls lsusb für den eigenen Scanner ausgegebenen zu ersetzen sind. Siehe dazu auch den Abschnitt Rechteproblem im Artikel Scanner. Nach dem Abspeichern müssen die neuen Einstellungen mit Root-Rechten übernommen werden:
sudo service udev restart
Alle Benutzer, die den Scanner verwenden sollen, müssen Mitglied der Gruppe scanner
sein (siehe Benutzer und Gruppen).
Es sind die Dateien aus /usr/lib64/sane nach /usr/lib/sane und die Dateien aus /usr/lib64 nach /usr/lib zu kopieren, siehe auch FAQ Brother-Scanner
Bei MFC-Geräten der J-Serie kann dieser Schritt übersprungen werden, sofern der Druckertreiber vorher installiert wurde, da bei der Installation des Druckertreibers der Pfad der lib-Dateien angelegt wird.
Alternativ zum Kopieren kann eine Datei /etc/ld.so.conf.d/brother.conf angelegt werden mit folgendem Inhalt:
/usr/lib64 /usr/lib64/sane
Das Aktivieren der Bibliotheken erfolgt mit:
sudo ldconfig
Weiterhin muss gegebenenfalls noch zusätzlich die Datei /etc/sane.d/brother.conf angelegt werden. Diese hat den folgenden Inhalt. Dabei die <product ID>
durch die des verwendeten Scanner ersetzen. Herausfinden kann man diese mit wiederum mit lsusb
:
# Brother USB # For libusb support for unknown scanners use the following command # usb <vendor ID> <product ID> usb 04f9 01e9
Bei USB-Scannern muss noch der Treiber brother2 in die Datei /etc/sane.d/dll.conf eingetragen werden. Dazu wird, wenn das noch nicht automatisch beim Installieren erfolgt ist, ein Setup-Programm des installierten Pakets ausgeführt, beispielsweise:
sudo /usr/local/Brother/sane/setupSaneScan2 -i
Dadurch wird in diesem Beispiel brother2 am Ende der Datei /etc/sane.d/dll.conf eingetragen.
Jetzt kann man den Scanner anschalten und mit einem beliebigen Scan-Programm testen. Als grafisches Frontend empfehlen sich z.B. Simple Scan, XSane, Skanlite oder gscan2pdf. Bitte für den ersten Test das jeweilige Programm mit Root-Rechten [3](gksudo) starten, sonst kann der Scanner nicht gefunden werden.
Je nachdem, welches Paket installiert wurde, muss folgender Befehl im Terminal [4] ausgeführt werden:
brsaneconfig -a name=FRIENDLY-NAME model=MODEL-NAME nodename=HOSTNAME
oder
brsaneconfig2 -a name=FRIENDLY-NAME model=MODEL-NAME nodename=HOSTNAME
oder
brsaneconfig3 -a name=FRIENDLY-NAME model=MODEL-NAME nodename=HOSTNAME
bzw.
brsaneconfig4 -a name=FRIENDLY-NAME model=MODEL-NAME nodename=HOSTNAME
Alternativ kann der Scanner auch über seine IP-Adresse statt über seinen Hostnamen angesprochen werden:
brsaneconfig3 -a name=FRIENDLY-NAME model=MODEL-NAME ip=xxx.xxx.xxx.xxx
Das funktioniert aber nur zuverlässig, wenn der Scanner eine statische IP-Adresse hat. In den meisten Fällen (DSL-Router mit eingebautem DHCP-Server) ist das nicht der Fall und wird deshalb nicht empfohlen.
Hinweis: Endet die IP auf einen zweistelligen Wert (z.B. xxx.xxx.xxx.23), kann die Eingabe von xxx.xxx.xxx.023 zu einer fehlerhaft gespeicherten IP führen. Ob die Eingabe richtig übernommen wurde, kann mit folgender Eingabe geprüft werden:
brscan-skey -l
Für MODEL-NAME
den exakten Namen laut brscan-Paket verwenden. Die unterstützten Modelle werden durch Eingabe des folgenden Befehls angezeigt:
brsaneconfig3 -q
Ein fehlerhaft angelegter Scanner kann mittels folgendem Befehl entfernt werden:
brsaneconfig3 -r FRIENDLY-NAME
Um den eindeutigen Hostnamen oder die IP-Adresse des Scanners herauszufinden, gibt es drei Möglichkeiten:
Teilweise wird der Hostnamen nicht in der Form ausgegeben, in der brsaneconfig ihn erwartet. In der Regel muss ein .local
ergänzt werden. Zum Beispiel BRN_C42F85
-> BRN_C42F85.local
. Die zweite Methode liefert den Hostnamen in genau der Form, die brsaneconfig erwartet.
Am Gerät selbst
mit nmap und tracepath
über das grafische Werkzeug "BRADmin Light"
Hierzu geht man ins Menü des Druckers (Knopf "Menü" am Drucker), wählt "LAN" aus, und geht anschließend zum Punkt "TCP/IP". Hier kann man nun alle Netzwerk-relevanten Einstellungen tätigen/ablesen (IP-Adresse, Subnet, Knotenname,...). "Knotenname" ist der Hostname des Druckers.
Die IP-Adresse des Scanners kann in der Regel leicht mit nmap
herausgefunden werden. Haben die Geräte im Netzwerk beispielsweise Adressen der Form 192.168.150.xxx
, liefert
nmap 192.168.150.*
eine Übersicht der Geräte im Netzwerk. Multifunktionsgeräte sind leicht am Dienst 'printer' erkennbar. Die IP-Adresse ist dann als erste Zahlenkolonne im entsprechenden Block abzulesen, z.B. 192.168.150.50
. Der Hostname kann dann mit Hilfe der IP-Adresse ermittelt werden. Er beginnt mit BRN:
tracepath 192.168.150.50
Von Brother gibt es ein praktisches grafisches Werkzeug mit dem Namen "BRAdmin Light". Zur Ausführung dieses Programms wird Java benötigt. Ob und welche Java-Version man installiert hat, kann man über den Befehl
java -version
herausfinden. Das Programm steht auf dieser Download-Seite zum Download zu Verfügung. Auf der Webseite muss man BRAdmin Light auswählen und herunterladen. Hat man die Datei qdsel120brl.tar.gz heruntergeladen, muss man den enthaltenen Ordner an einen beliebigen Ort entpacken [6].
Fremdsoftware kann das System gefährden.
Anschließend öffnet man den neu erstellten Ordner und startet das Programm:
java -jar "BRAdmin Light.jar"
Es kann wichtig sein, dass die Datei mit Oracle Java statt OpenJDK geöffnet wird. Es werden alle erkannten Geräte angezeigt, mit entsprechender IP-Adresse und "Knotennamen" (=Hostnamen).
Nun muss für das entsprechende Modell der richtige Hostname bzw. die richtige IP-Adresse eingetragen werden. Beim Modell MFC-5460CN (siehe Abbildung) mit der IP-Adresse 192.168.150.50
und dem Hostnamen BRN_C42F85
wäre das:
brsaneconfig2 -a name=SCANNER1 model=MFC-5460CN nodename=BRN_C42F85.local
bzw.
brsaneconfig2 -a name=SCANNER1 model=MFC-5460CN ip=192.168.150.50
Unter bestimmten Bedingungen wird der Scanvorgang nicht gestartet, wenn ein älteres Brother-Modell an einem USB-3.0-Port angeschlossen ist. Dieses Kompatibilitätsproblem zwischen dem USB-2.0-Gerät und dem USB-3.0-System kann durch die Hardware/Firmware des Scanners, die EFI/BIOS-Firmware, den USB-Chipsatz oder den Linux-Kerneltreiber xhci_hcd verursacht sein. Das Scan-Programm gibt in diesem Fall die Fehlermeldung "Invalid Argument" aus. Falls am Computer ein USB-2.0-Port vorhanden ist, kann man den Scanner dort anschließen. Bei einigen hat bei aktiviertem IOMMU im EFI mit anschließender Bootoption "iommu=soft" geholfen. Gegebenenfalls lässt sich USB 3.0 auch in den EFI/BIOS-Einstellungen deaktivieren. Damit wird das schnellere USB 3.0 jedoch systemweit für alle Ports abgeschaltet.
Seit Ubuntu 16.04 funktioniert der Scanner (hier MFC-9320CW) nicht mehr in Simple Scan und vermutlich auch anderen Anwendungen, die sane benutzen. Der Netzwerkscanner wird nach Programmstart nicht gefunden, obwohl die Installation des Brother Scanner deb Paketes vermeintlich funktioniert hat. Gleiches gilt für das Brother Driver Install Tool.
Geholfen hat nach der Installation der Scannertreiber
sudo ln -sf /usr/lib64/libbrscandec3.so* /usr/lib sudo mkdir -p /usr/lib/sane sudo ln -sf /usr/lib64/sane/libsane-brother3.so* /usr/lib/sane
Unter Umständen ist auch noch
sudo adduser BENUTZERNAME scanner
einzugeben.
Danach den Rechner neu starten und das Netzwerkscannen mit Simple Scan sollte wieder wie früher klappen.
Hintergrund ist, dass die Brother Dateien in /usr/lib64 installiert, aber seit 16.04 in /usr/lib erwartet werden.
Der Brother MFC-7840W unter Linux - funktioniert aber auch mit anderen MFCs, Blogbeitrag 09/2009
Diese Revision wurde am 2. März 2017 15:24 von Seebär erstellt.