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Die bei einer umfassenden Datensicherung anfallenden Datenmengen können aufgrund ihrer Größe zum Problem werden. DVDs sind dafür keine optimale Lösung. Am sichersten funktioniert immer noch ein Bandlaufwerk (Streamer).
Unter Linux gibt es einige Programme, die für diese Aufgabe geschaffen wurden, darunter tar, mt, buffer und mtx. Bei allen Programmen handelt es sich um Werkzeuge für die Kommandozeile.
Normalerweise sind alle Programme bis auf buffer bereits installiert. Das folgende Paket muss installiert [1] werden:
buffer (universe)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install buffer
sudo aptitude install buffer
Für SCSI-Streamer gilt, dass sie unter /dev/stX aufgelistet sind. Das erste Laufwerk ist /dev/st0, das zweite /dev/st1, usw. Für IDE-Streamer gilt dasselbe, nur unter /dev/hdX, also /dev/hd0, /dev/hd1, usw.
Damit man nicht bei jeder Operation das Streamerlaufwerk angeben muss, kann man den Streamer als Standard setzen [2]:
sudo ln -s /dev/st0 /dev/tape sudo chmod 777 /dev/tape
Das Bandlaufwerk lässt sich mit mt ansteuern. Dazu muss man einmal wissen, wie ein Bandlaufwerk funktioniert.
Man kann Daten von einer Position weg auf das Laufwerk speichern, am Ende der Datei wird dann ein EOF-Zeichen gespeichert und man kann ein anderes Archiv nachschieben. Band an den Anfang zurückspielen:
mt -f /dev/tape rewind
Band an die Startposition von Archiv <nummer> spielen:
mt -f /dev/tape fsf <nummer>
Band an das Ende des letzten Archivs spielen:
mt -f /dev/tape eof
Momentane Position ausgeben:
mt -f /dev/tape tell
Status ausgeben:
mt -f /dev/tape status
Band nachspannen (vor- und zurückspulen):
mt -f /dev/tape retension
Band löschen:
mt -f /dev/tape erase
Band auswerfen (nur wenn Funktion unterstützt, ansonsten gleicher Effekt wie rewind)
mt -f /dev/tape offline
Wenn man am Anfang eines Archives gelandet ist, kann man das dort startende Archiv zurücksichern oder alle folgenden Archive überschreiben.
Daten kann man nun mit tar und buffer sichern. Dabei wird immer an der momentanen Position gespeichert.
In diesem Beispiel soll der persönliche Ordner gesichert werden:
tar -cf - /home -V="Sicherung von home" | buffer -o /dev/tape
Ohne Puffer:
tar -cf /dev/tape /home -V="Sicherung von home"
Zurück kommen die Daten mit diesem Befehl, dabei wird immer das Archiv von der momentanen Position genommen:
buffer -i /dev/tape | tar -xf -
Bei genauem Untersuchen von /dev wird man erkennen, dass dort das Bandlaufwerk sogar mehrfach abgelegt ist. Es kann sein, dass man außer /dev/st0 auch noch /dev/st0l, /dev/st0m oder /dev/st0h finden kann. Die Buchstaben l(low), m(medium) oder h(high) stehen hierbei für die Datendichte. Die Kompression der Daten wird durch ein angehängtes c(compression) oder u(ultra compression) symbolisiert. Beispielsweise wären /dev/st0mc oder /dev/st0mu gültige Werte. Je höher man komprimieren will und je höher die Datendichte desto langsamer arbeitet das Laufwerk, man muss hier also Vor- und Nachteile abwägen.
Schlussendlich wird das Bandlaufwerk auch noch im Non-Rewind-Modus eingebunden. Zu finden ist es unter /dev/nst0. Auch hier können Laufwerke mit unterschiedlichen Datendichten oder Kompression (beispielsweise /dev/nst0m) eingetragen sein. Im "Non-Rewind"-Modus wird das Band nach einer Schreibaktion nicht zurückgespult, sondern bleibt an der eben geschriebene Stelle stehen. Das ist sehr praktisch, wenn mehrere Backups nacheinander auf ein Band geschrieben werden sollen.
Diese Revision wurde am 30. März 2015 13:31 von aasche erstellt.