Dieser Artikel ist größtenteils für alle Ubuntu-Versionen gültig.
UDF (Universal Disk Format) ist ein Dateisystem für optische Datenträger wie CDs oder DVDs und dient dort als Ersatz für ISO 9660. Auf kommerziellen DVD-Videos kommt in der Regel UDF zum Einsatz. UDF eignet sich aber auch für wiederbeschreibbare Datenträger wie DVD-RAMs und kann für weitere Datenträger eingesetzt werden (siehe Beispiele).
Vorteile:
ISO-Standard (ISO 13346)
Kompatibilität zu vielen Betriebssystemen
Unterstützung von Packet-Writing (um einen optischen Datenträger wie eine Diskette oder Festplatte beschreiben zu können)
Partitionsgröße bis zu 2 TiB
Dateigröße bis 16 EiB (ISO 9660: 2 GiB, FAT: 4 GiB)
Lange Dateinamen (bis 254 Zeichen)
Unterscheidung von Groß- und Kleinschreibung
Unicode-Dateinamen
Unterstützung für Metadaten wie Besitzer und POSIX-Berechtigungen
Unterstützung für erweiterte Dateiattribute
Unterstützung für Access-Control-Lists
keine maximale Verzeichnistiefe, Pfadlänge bis 1023 Byte
Das folgende Paket muss installiert werden [1]:
udftools (universe)
mit apturl
Paketliste zum Kopieren:
sudo apt-get install udftools
sudo aptitude install udftools
Ab Linux Kernel 2.6.x wird Lesen und Schreiben auf UDF-Dateisysteme direkt unterstützt. Es wird allerdings mindestens die Kernel-Version 2.6.22 empfohlen. Alle aktuellen Ubuntu-Versionen enthalten neuere Kernel-Versionen.
Im oben genannten Paket sind folgende Werkzeuge enthalten:
cdrwtool - Aktionen für CD-RWs, wiederbeschreibbare DVD-Medien und DVD-RAMs (hauptsächlich, um ein Medium zu löschen oder für Packet-Writing zu formatieren)
mkudffs - wird verwendet, um ein UDF-Dateisystem auf einem Gerät zu erstellen. Mit Gerät ist hier ein Eintrag in /dev/ gemeint, z.B. /dev/sdx. Mit der Option bs=BLOCKGRÖSSE
wird die Anzahl der Blöcke gesetzt. Die Blockgröße ist je nach Medium unterschiedlich, z.B. 2048
für optische Datenträger oder 512
für USB-Sticks.
pktsetup - Pktsetup wird verwendet, um Packet-Writing mit CDs oder DVDs zu ermöglichen
Zur praktischen Nutzung an dieser Stelle zwei Beispiele. Für optische Datenträger siehe DVD-RAM.
Von UDF gibt es verschiedene Versionen. Mit neueren Versionen wurde vor allem die Fähigkeit, für wiederbeschreibbare Medien eingesetzt zu werden, dazugenommen bzw. verbessert (Quelle: Wikipedia):
1.00 (24.10.1995) für CD-ROM
1.01 (03.11.1995) erste Ergänzungen für DVD
1.02 (30.08.1996) Standard-Format der Video-DVD
1.50 (04.02.1997) Standard-Format für wiederbeschreibbare Daten-DVD (DVD-RAM, DVD+-RW)
2.00 (03.04.1998) Standard-Format für Videoaufzeichnung
2.01 (15.03.2000) Bugfix zu 2.00
2.50 (30.04.2003) Standard-Format für BD-RE
2.60 (01.03.2005) Standard-Format für BD-R
Dabei gilt aber nicht, je neuer desto besser - man muss sich das zum jeweiligen Medium passende Format auswählen. Die Version wird über die mkudffs-Option --udfrev=VERSION
gesetzt. Beispiel: für die Version 1.5 nutzt man --udfrev=0x0150
(Standard bei mkudffs).
UDF ist kompatibel zu Linux, Windows, Mac OS X, Solaris, FreeBSD und AmigaOS, wobei folgende Einschränkungen bestehen:
Manche Betriebssysteme (z.B. ältere Windows-Versionen wie XP) unterstützen nur die UDF-Versionen 1.02 und 1.50 bzw. 2.0
Windows hat Probleme mit Symlinks
Windows unterstützt UDF auf Festplatten oder USB-Sticks nicht
ISO-Abbild im UDF-Format erstellen [2]:
mkdir ~/udf-test ## Test-Ordner erzeugen genisoimage -udf -o ~/test.iso ~/udf-test ## ISO-Datei erstellen rmdir ~/udf-test ## Test-Ordner löschen
erzeugt ein UDF-Dateisystem der Version 1.5 in die Datei test.iso. Dies kann mit
file ~/test.iso
überprüft werden. mount ist in der Lage, UDF-Dateisysteme einzubinden:
sudo mount -t udf -o loop ~/test.iso /media/cdrom
Dieser Befehl hängt die Datei in /media/cdrom/ ein.
Einen USB-Stick formatiert man folgendermaßen mit UDF:
sudo dd if=/dev/zero of=/dev/sdx bs=512 ## Reset sudo mkudffs --media-type=hd --blocksize=512 /dev/sdx ## UDF Schreiben
Mit der Option --vid=LABEL
kann man zusätzlich einen Namen vergeben und sdX bezeichnet das zu verwendende Gerät, wobei X
entsprechend angepasst werden muss [3].
Projektseite und Quellcode der udftools
Linux-UDF - ehemalige Projektseite auf SourceForge
UDF-Specifications der Optical Storage Technology Association
Diese Revision wurde am 1. Januar 2017 19:18 von aasche erstellt.