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Wie kann man Ideen, Informationen, Notizen, Zitate und weitere Wissensbestandteile sinnvoll speichern und verwalten, um sie im Bedarfsfall schnell, einfach und strukturiert durchsuchen, abrufen und weiterverarbeiten zu können? Zettelkästen in Form analoger Karteikartensysteme oder mittels spezieller Softwareprogramme dienen dem Zweck, Informationen und eigene Notizen nach bestimmten Kategorien, Themengebieten, Projekten oder anderen Kriterien aufzubewahren. Von längeren Texten (Notizbüchern) unterscheiden sie sich durch die Möglichkeit zur Verschlagwortung (Tagging) und Querverweisen (Hypertext).
Laut eigener Beschreibung ist der elektronische Zettelkasten nach Luhmann dazu bestimmt, Notizen und Exzerpte aus verschiedenen Quellen sammelnd zu verknüpfen, um diese später gedanklich neu ordnen zu können. Inspiriert wurde das Programm vom Soziologen Niklas Luhmann, dessen legendärer Zettelkasten aus Holz und Papier mehr wusste als er selbst.
Der elektronische Zettelkasten nach Luhmann ist in Java programmiert, daher plattformübergreifend verwendbar und unter der GNU GPLv3 lizenziert. Besonders interessant sind die verschiedenen automatischen und manuellen Verknüpfungsmöglichkeiten, durch die sich das Programm von einfachen Gliederungseditoren (Outlinern) abhebt.
Grundlage dieses Artikels ist die Version 3.x
Wie man eine Laufzeitumgebung (JRE) ab Version 6 installiert, ist im Artikel Java/Installation beschrieben. Bei vereinzelt auftretenden Problemen mit dem OpenJDK empfiehlt der Programmautor Daniel Lüdecke die Verwendung von Oracle Java, das auch zur Entwicklung des Programms genutzt wird.
Das Programm ist nicht in den offiziellen Paketquellen vorhanden, kann aber über die Homepage als Archivdatei Zettelkasten3_linux.zip heruntergeladen werden.
Nach dem Entpacken [1] kann das Programm mit folgendem Befehl in einem Terminal-Fenster [2] gestartet werden:
java -jar Zettelkasten.jar
Bei Bedarf kann man sich einen Programmstarter [3] erstellen, der auch als Anwendungsmenü-Eintrag dient (Speicherort und Symboldatei noch anpassen):
[Desktop Entry] Name=Zettelkasten Comment[de]=Zettelkasten nach Luhmann Exec=java -jar /home/BENUTZERNAME/bin/Zettelkasten.jar Icon=/home/BENUTZERNAME/Bilder/zettelkasten.jpg Terminal=false Type=Application Categories=Office;Education; StartupNotify=false
Für eine systemweite Nutzung kann man die .jar-Datei in das /opt-Verzeichnis kopieren.
Empfehlenswert zum Einstieg in das Programm ist die Online-Dokumentation Erste Schritte - Für Neueinsteiger , die die Verwendung des Programms ausführlich beschreibt und weitere Details an dieser Stelle überflüssig macht.
Alternativ kann die Beispieldatei zkn3_sample.zip verwendet werden, die vor der Verwendung aber noch entpackt [1] werden muss. Enthalten sind 75 Einträge (Zettel) zum Umgang mit dem Programm.
Zum Speichern wird ab Version 3 das XML-Format .zkn3 benutzt. Die zuletzt verwendete Datei wird beim Programmstart automatisch geladen. Einstellungen, Synonym-, Autokorrektur- und Fremdwortlisten landen im versteckten Ordner ~/.Zettelkasten/ im Homeverzeichnis.
Wie bereits oben erwähnt, sind die zahlreichen Möglichkeiten zur Erstellung von Querverweisen (Hyperlinks) eine besondere Stärke des Programms. Über verschiedene Reiter stehen zur Auswahl:
Verweise
Folgezettel
Schlagwörter
Literatur
Überschriften
Cluster
Lesezeichen
Anhänge
Der Zettelkasten bietet eine BibTeX-Schnittstelle an, die eine „Zusammenarbeit“ mit Literaturverwaltungsprogrammen ermöglicht und kann auf bestehende BibTex-Dateien zurückgreifen. Damit lassen sich Literaturangaben aus den Programmen Zotero, Endnote, Bibliographix, Citavi, Refworks, JabRef und anderen importieren und werden im Zettelkasten automatisch mit den entsprechenden BibKeys versehen. Praktische Hinweise liefert der Blogbeitrag Vom Zettel zum Text (06/2011).
Sollte der Zettelkasten mit längerer Verwendung langsamer werden oder gar abstürzen, kann es hilfreich sein, mehr Speicher für Java zur Verfügung zu stellen. Dies geschieht mit den beiden Parametern -Xms<initial heap size>
und -Xmx<maximum heap size>
. Hier ein Beispiel, das 128 MiB (statt 64 MiB) initialen Speicher reserviert und auf maximal 512 MiB begrenzt:
java -Xms128m -Xmx512m -jar /PFAD/ZUR/Zettelkasten.jar
Yahoo Group (Forum)
Zettelkasten auf SourceForge
Digitaler Zettelkasten - Grundlagenartikel
Literaturverwaltung Übersichtsartikel
Notizen Übersichtsartikel
Diese Revision wurde am 7. Oktober 2016 13:53 von verdooft erstellt.