Ecole d’Humanité | |
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Bibliothek | |
Schulform | Internat / Landerziehungsheim |
Gründung | 1934 |
Ort | Hasliberg |
Kanton | Bern |
Staat | Schweiz |
Koordinaten | 658028 / 176768 |
Schüler | circa 120 |
Lehrkräfte | circa 30 |
Leitung | Katja Maike Braun |
Website | www.ecole.ch |
Die Ecole d’Humanité ist eine Schweizer Internatsschule in der Gemeinde Hasliberg im Kanton Bern.
Die Ecole d’Humanité wurde 1934 von dem deutschen Reformpädagogen Paul Geheeb und seiner Ehefrau Edith Geheeb-Cassirer gegründet. Die beiden hatten 1910 bereits die Internatsschule Odenwaldschule im hessischen Heppenheim errichtet. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland emigrierten sie 1934 mit einigen Mitarbeitern und Schülern der Odenwaldschule in die Schweiz und gründeten hier die Ecole d’Humanité, zunächst in Versoix im Kanton Genf und 1946 dann an ihrem jetzigen Standort in Goldern-Hasliberg.
Der Schulkomplex besteht aus circa 15 Familienhäusern und Chalets, in denen die meisten Schüler und Lehrer in einer Grossfamilien ähnlichen Gemeinschaft zusammenleben. Einzelne Schüler und Lehrer wohnen auch ausserhalb der Schule in den benachbarten Ortschaften.
Unterrichtspraxis
In der Schule leben derzeit etwa 120 Schüler im Alter von 11 bis 20 Jahren. Etwa die Hälfte von ihnen kommt aus der Schweiz, die übrigen aus derzeit etwa 25 verschiedenen Ländern, darunter haben viele Englisch als Muttersprache, etwa 20 Prozent der Schüler kommen aus den USA. Die Schule ist unterteilt in ein deutsch- und ein englischsprachiges System, in denen die jeweilige Sprache Unterrichtssprache ist.
Unterrichtet wird in Kleingruppen von etwa acht Schülern, die in etwa leistungshomogen sind, aber auch jahrgangsübergreifend sein können. Am Vormittag werden täglich drei gleiche Fächer in Einheiten von 60 bis 75 Minuten Länge für jeweils ein Trimester Epochenform unterrichtet. Am Nachmittag finden musisch-künstlerische, handwerkliche und sportliche Aktivitäten statt, die häufig besonderen Projekt- und Erlebnischarakter haben. Darunter sind viele alpine Sportaktivitäten.
Die Schüler sind intensiv mitbestimmend am Schulgeschehen beteiligt. Sie vertreten ihre Interessen in richtungsweisenden Gremien und entscheiden selbst über die Wahl vieler Unterrichtsinhalte.
Schulleitung
- Katja Maike Braun, Schulleiterin, Geschäftsleitung
- Sabine Eichert, Kaufmännische Leiterin, Geschäftsleitung
Bekannte Alumni der Ecole d’Humanité
- Eberhard Berent, Germanist und Chairman des German Departments der New York University
- Iren Dornier (Irenäus Dornier), Unternehmer
- Stephan Eicher, Musiker (Aufenthalt von 1½ Jahren)
- Luca Giuliani, Wissenschaftler
- Giorgio Gomelsky, Musikmanager und Produzent
- Leda Luss Luyken, Künstlerin
- Hans Zimmer, Komponist
Weiteres
Die Schule ist Mitglied im Schulverbund Blick über den Zaun, bei Die Internate Vereinigung (DIV), im Verband Schweizerprivatschulen (VSP) und bei SGIS.
Literatur
- Barbara Hanusa: Ecole d’Humanité. In: Frank Brückel, Ute Schönberger (Hrsg.): Querblick. Alternative Schulen in privater Trägerschaft in der Schweiz. Pestalozzianum, Zürich 2009, ISBN 978-3-03755-095-3.
- Frank Brückel, Saskia Kobler: Schule einmal anders erleben: die Ecole d’Humanité (Schülerinnen und Schüler beschreiben ihr Leben im Internat). Potthoff, Freiburg im Breisgau 2002, ISBN 3-925416-25-0.
- Hans Näf: Eine menschliche Schule. Die Ecole d’Humanité von innen gesehen. Zytglogge, Oberhofen am Thunersee 2009, ISBN 978-3-7296-0784-2.
- L’Ecole d’Humanité in Versoix, Schwarzsee und Goldern. In: Peter Metz: Schulen auf besonnter Höhe. Tardis, Chur 2019, ISBN 978-3-9525049-0-1, S. 217–232.
Weblinks
- Website der Ecole d’Humanité
- Internationales Internatsdorf. Einer für alle – alle für einen. In: Süddeutsche Zeitung (online), 17. Sept. 2020
- Podcast von Daniela Schöne-Fechtner mit Schulleiterin Katja Maike Braun, August 2020
Einzelnachweise
- ↑ Internatsschule Schweiz | akademisch, sozial, kreativ | Ecole d’Humanité. Abgerufen am 22. September 2021.
- ↑ Eberhard Berent und das Band der Verbundenheit mit der Ecole d’Humanité. In: The Ecolianer, Juni 2016, S. 17
- ↑ Roger Köppel: Stephan Eicher, Reisender. In: Neue Zürcher Zeitung, Oktober 1992. Zuletzt abgerufen am 16. Februar 2014.