Éric Ciotti (* 28. September 1965 in Nizza) ist ein französischer Politiker (LR). Er ist seit 2007 Abgeordneter in der Nationalversammlung für den 1. Wahlkreis in den Alpes-Maritimes. Seit 2022 ist er Präsident seiner Partei Les Républicains.
Leben und Laufbahn
Nach dem Abitur studierte Ciotti am Institut d’études politiques de Paris in Paris, wo er 1988 seinen Abschluss erwarb. Im selben Jahr begann er mit seiner Arbeit als parlamentarischer Assistent des Abgeordneten Christian Estrosi, die er bis 1992 fortführte. Von 1995 bis 1998 war er Mitarbeiter von Jean-Claude Gaudin. Anschließend war er bis 2001 Assistent des RPR-Fraktionsvorsitzenden im Regionalrat der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur. Ab 2003 arbeitete er wieder für Estrosi, der mittlerweile Präsident des Generalrats des Départements Alpes-Maritimes war.
Im Jahr 2007 trat er selbst bei den anstehenden Parlamentswahlen an und erreichte im ersten Wahlkreis des Départements Alpes-Maritimes im zweiten Wahlgang gut 60 Prozent der Stimmen. Im Jahr 2008 zog er zuerst in den Stadtrat von Nizza ein und wurde dann in den Generalrat gewählt, zu dessen Präsidenten er am 18. Dezember desselben Jahres außerdem gewählt wurde. Bei den Parlamentswahlen 2012 wurde er mit einem ähnlichen Ergebnis wie 2007 wiedergewählt. Ciotti zählte Ende November 2012 zu rund 70 Abgeordneten, die sich mit ihrem Anführer François Fillon von der UMP-Fraktion im Parlament abspalteten und eine eigene Fraktion unter dem Namen R-UMP gründeten.
Ciotti trat als möglicher Kandidat der Republikaner für die Präsidentschaftswahl in Frankreich 2022 an und war nach einer Mitgliederbefragung im Dezember 2021 neben Valérie Pécresse einer der beiden verbleibenden Kandidaten der Partei, unterlag ihr jedoch in der Stichwahl.
Im Jahr 2022 fand die Wahl zum Präsidenten von Les Républicains statt, bei denen die Parteimitglieder online und in Wahllokalen teilnehmen konnten. Bei dieser trat Ciotti gegen Aurélien Pradié und Bruno Retailleau an. Am 3. und 4. Dezember 2022 führte er den ersten Wahlgang, mit 42,73 % der abgegebenen Stimmen, an und gewann schließlich eine Woche später in der Stichwahl gegen seinen Parteikollegen und Senator Retailleau mit 53,7 %. Als Parteivorsitzender löste er Annie Genevard ab, die nach dem Abtreten von Christian Jacob zur Präsidentin ernannt worden war. Er kündigte vor der Wahl an, künftig keine parteiinternen Vorwahlen mehr organisieren und stattdessen Laurent Wauquiez als Kandidat für die Präsidentschaftswahl 2027 einsetzen zu wollen. Zu seinen Unterstützern zählten unter anderem auch die Jugendorganisation der Partei, Les Jeunes Républicains, mit ihrem Präsidenten Guilhem Carayon und Generalsekretär Théo Michel.
Auszeichnungen
Éric Ciotti erhielt 2010 einen Big Brother Award.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ M. Éric Ciotti: Assemblée Nationale, assemblee-nationale.fr
- ↑ Eric Ciotti | Mon Parcours, eric-ciotti.com
- ↑ UMP ou R-UMP? Le nouveau visage de l'Assemblée, Le nouvel Observateur
- ↑ Michaela Wiegel: Das Aus für den prominentesten Bewerber. In: FAZ.net. 2. Dezember 2021, abgerufen am 2. Dezember 2021.
- ↑ Wirtschaftswoche: Frankreichs Republikaner schicken Valérie Pécresse in Präsidentenwahl. In: wiwo.de. 4. Dezember 2021, abgerufen am 4. Dezember 2021.
- ↑ Le Point magazine: Éric Ciotti élu président du parti Les Républicains. 11. Dezember 2022, abgerufen am 20. Dezember 2022 (französisch).
- ↑ Big-Brother-Awards-2010 France