Île Tristan | ||
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Île Tristan | ||
Gewässer | Baie de Douarnenez | |
Geographische Lage | 48° 6′ 6″ N, 4° 20′ 15″ W | |
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Länge | 400 m | |
Breite | 260 m | |
Fläche | 8 ha | |
Höchste Erhebung | 33 m | |
Menhir auf Île Tristan, rechts eine Monterey-Zypresse |
Die Île Tristan (bretonisch Ar Fort) ist eine kleine Gezeiteninsel (französisch Île-de-marée) in der Bucht von Douarnenez mit Blick auf den Hafen Port-Rhu, etwa 200 m von der Küste im Département Finistère in der Bretagne in Frankreich. Sie gehörte seit 1911 dem Dichter Jean Richepin und wurde vom Küstenschutz gekauft. Das gesamte Eiland, auf dem sich auch ein Menhir befindet, ist Schutzgebiet.
Legenden
Tristan und Isolde und ihre große Liebe gaben der kleinen bretonischen Insel ihren Namen: Der tugendhafte Ritter Tristan sollte einst die schöne Königstochter Isolde von Irland ihrem zukünftigen Ehemann Marke, dem König von Cornwall, zuführen. Während der Überfahrt nach Britannien betreten die beiden die Insel und trinken von dem eigentlich für Isolde und Marke bestimmten Liebestrank, verlieben sich unsterblich ineinander und enden tragisch.
Nach Joseph Loth wurde die Insel in einem Dokument von 1368 als Insula Trestanni bezeichnet. Der darin enthaltene Name Trestan beziehe sich auf die verbreiteten keltischen Legenden um Tristan und Isolde und nicht auf die höfischen Dichtungen, er habe keinen „gelehrten Ursprung“, da in diesem Fall die Namensform Tristan zur Verfügung gestanden hätte.
Nach einer anderen Legende wäre es die Spitze der versunkenen legendären Stadt Ys.
In der Geschichte der Bretagne und der Stadt Douarnenez hat die Insel nicht nur durch Sagen und Legenden einen wichtigen Platz. 1595 soll sie dem berüchtigten Seeräuber Guy Éder de La Fontenelle als Unterschlupf gedient haben. Die Piraten trieben während der Religionskriege in Frankreich in der Bretagne ihr Unwesen.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Joseph Loth: Contributions à l’étude des Romans de la Table Ronde, Paris 1912, S. 108. Online. Französischer Wortlaut: „L’Ile Trestan (insula Trestanni) aujourd’hui Ile Tristan dans la baie de Douarnenez, ne peut avoir une origine savante: on eût eu Tristan.“
- ↑ Ys oder (auch „Ker Ys“ genannt), eine legendäre Stadt in der Bretagne, die im Meer versank. Vermutlich nach einem keltischen Thema um die Frau von der Anderswelt ist die Legende der Stadt Ys eindeutig christianisiert. Das einzige Originalelement, das überlebte, ist der Charakter der Dahut, der Tochter des Königs Gradlon. Die hagiographische Version von Pierre le Baud ist die älteste bekannte Version. Sie sieht bereits den Untergang der Stadt als Folge der Sünden ihrer Bewohner vor.