ÖBB 2085 | |
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Anzahl: | 1 |
Hersteller: | Simmering-Graz-Pauker |
Baujahr(e): | 1962 |
Ausmusterung: | 1980 |
Achsformel: | Dzz |
Länge über Puffer: | 11.940 mm |
Dienstmasse: | 68 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 50 km/h |
Stundenleistung: | 1250 PS |
Zylinderanzahl: | 12 |
Antrieb: | hydraulisch |
Die Lokomotive 2085.01 der Österreichischen Bundesbahnen war eine Diesellokomotive für normalspurige Zahnradbahnen. Die Lokomotive der Achsfolge D hatte einen Stangenantrieb auf alle vier Achsen und war mit zwei Antriebszahnrädern für das Zahnstangensystem Abt ausgestattet.
Geschichte
Die österreichische Lokomotive 2085.01 entstand, nachdem die Československé státní dráhy bei Simmering-Graz-Pauker (SGP) vier dieselhydraulische Lokomotiven der Baureihe T 426.0 für den gemischten Reibungs- und Zahnradbetrieb auf der Tannwalder Zahnradbahn bestellte. Das Floridsdorfer Werk der SGP hatte jahrzehntelange Erfahrung im Bau von Zahnradlokomotiven Bauart Abt, ein Ruf auf den sich die Bestellung der ČSD gründete.
SGP baute 1961 aus Eigeninitiative eine fünfte, mit einer Leistung von 920 kW etwas stärker motorisierte Lok dieser Bauart und hoffte damit, die auf der Erzbergbahn in der Steiermark eingesetzten Dampflokomotiven verdrängen zu können. Technisch entsprach die Lok bis auf die erhöhte Motorleistung und dem an ÖBB-Normen angepassten Bremssystem den ČSD-Lokomotiven.
In Anlehnung an diese Dampfloks der Baureihen ÖBB 97, ÖBB 197 und ÖBB 297 erhielt die Diesellok ursprünglich die Reihenbezeichnung 2097.01. Ab 10. Mai 1962 war die Lok vorerst leihweise auf der Erzbergbahn im Einsatz.
1963 wurde die Lok von den ÖBB angekauft und als 2085.01 umgezeichnet. Die von SGP erhoffte Nachbestellung erfolgte jedoch nicht, da die Lok nicht in das von den ÖBB gewünschte Leistungsschema passte. Als Ersatz einer einzelnen Dampflokomotive war sie zu stark, für den Ersatz von zwei Lokomotiven reichte ihre Leistung jedoch nicht, so dass Güterzüge weiterhin so wie bei reinem Dampfbetrieb mit zwei Lokomotiven geführt werden mussten. Aus diesem Grund musste für 2085.01 ein eigener Umlaufplan gestaltet werden, der mit jenen der Dampfloks nicht harmonierte. Die Lok wurde rasch zum betrieblichen Außenseiter, der als Einzelstück (wohl aufgrund der langen Wartezeiten für Ersatzteile) bei Lokeinsatzleitung und Werkstätte bald unbeliebt wurde. Bei Ausfall des Zahnradtriebwerkes wurde sie im reinen Adhäsionsbetrieb im Streckenteil Leoben–Vordernberg oder beim Verschub eingesetzt.
Nachdem 1978 die für den Betrieb auf der Erzbergbahn eigens angepassten Loks der Reihe ÖBB 2043.5 übernommen und die Zahnstangen auf der Strecke demontiert wurden, wurde die 2085.01 Anfang 1979 abgestellt und 1980 ausgemustert.
Literatur
- Erich Doleschal, Heinz Gerl, Helmut Petrovitsch, Wilhelm Saliger: Triebfahrzeuge österreichischer Eisenbahnen – Diesel-Lokomotiven und Dieseltriebwagen. alba-Verlag, Düsseldorf, 1993, ISBN 3-87094-150-2.
- Arthur Meyer, Josef Pospichal: Zahnradbahnlokomotiven aus Floridsdorf. Verlag bahnmedien.at, Wien 2012, ISBN 978-3-9503304-0-3.
- SGP-Diesellokomotiven für den Streckendienst, Zeitschrift Eisenbahn 1/1963, S. 20, Verlag Ployer, Wien
- Carl Asmus, Johann Stockklausner, Albert Ditterich: Volldampf auf der Erzbergbahn. Neuauflage. Eisenbahn-Journal, Special-Ausgabe, Band 1993,9. Hermann-Merker-Verlag, Fürstenfeldbruck 1983, ISBN 3-922404-52-9.
Weblinks
- Bilder der ÖBB 2085 auf schienenfahrzeuge.netshadow.at. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom am 17. August 2014; abgerufen am 28. September 2016.
- Bilder der ÖBB 2085 auf www.bahntechnisches-bildarchiv.at
- Lokstatistik der ÖBB 2085.01 auf rangierdiesel.de