Der Új köztemető (deutsch ‚Neuer allgemeiner Friedhof‘) ist neben dem Kerepesi temető einer der beiden Hauptfriedhöfe der ungarischen Hauptstadt Budapest und liegt etwas außerhalb des Zentrums in der Kozma út 8, im X. Bezirk (Kőbánya).
Auf ihm fanden Persönlichkeiten der ungarischen Geschichte wie unter anderem Imre Nagy ihre letzte Ruhestätte.
Nach 1956 wurden Imre Nagy und seine Mitstreiter nach dem misslungenen Volksaufstand hingerichtet und in einem Gemeinschaftsgrab in der „Parzelle 301“ beerdigt. Am 16. Juni 1989, dem 31. Jahrestag der Hinrichtung von Imre Nagy, wurden er und seine Mitstreiter von der ungarischen Regierung rehabilitiert und in neu gestaltete Grabstätten auf dem Stadtfriedhof umgebettet. Auf Wunsch Nagys Tochter wurde ihr Vater jedoch nicht in ein anderes Grab verlegt, sondern wieder in der Parzelle 301 beerdigt.
Nördlich des Stadtfriedhofes schließen sich der Neue Jüdische Friedhof und der Orthodoxe Jüdische Friedhof (Kozma utca 6) an. Der Friedhof (seit 1893) gibt einen Eindruck von der Friedhofsgestaltung um die Jahrhundertwende. Dort findet man unter anderem das Mausoleum für Sándor Schmidl. Das im ungarischen Jugendstil errichtete Gebäude wurde von Ödön Lechner und Béla Lajta 1902/1903 entworfen. Typisch für die Stilrichtung ist unter anderem die Fassadenverkleidung mit den türkisfarbenen Fliesen. Auch die Blumenmuster, welche aus der ungarischen Volkskunst entlehnt wurden, zeugen davon.
Soldatengräber
- Italienische Soldatengräber
- Polnische Soldatengräber
- Sowjetische Soldatengräber
- Türkische Soldatengräber
- Bulgarische Soldatengräber
Einzelgräber
- Gyula Abay (bis 1943 Neubauer)
- János Adorján, Luftfahrtpionier
- Gyula Aggházy, Maler und Lehrer
- István Angyal, Revolutionär von 1956
- Arthur Freiherr Arz von Straußenburg, letzter Generalstabschef Österreich-Ungarns
- Kálmán Babos, Jurist
- Ernő Barta, Maler
- Tibor Benedek, Schauspieler
- Jakob Bleyer, Minister für nationale Minderheiten 1919 bis 1920
- Jenő Brandi, Wasserballspieler und Olympiasieger
- Árpád Brusznyai, Revolutionär von 1956
- Márton Bukovi, Fußballspieler und Fußballtrainer
- Jenő Bán, Schachspieler
- István Bánfalvy, Generalmajor der Luftwaffe
- Gábor Bódy, Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur
- Ferenc Börzsönyi Kollarits, Maler
- Béla Goldoványi, Sprinter und Europameister
- László Háry, Generalmajor der Königlichen Luftwaffe
- Lajos Keresztes, Ringer und Olympiasieger
- István Kozma, Ringer und Olympiasieger
- Pál Maléter, Oberst der Armee während des Volksaufstandes 1956
- Sándor Szűcs, Fußballnationalspieler, 1951 hingerichtet
- Grab von Anton Pallavicini (alias 'Pálinkás')
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Schmidl-síremlék. muemlekem.hu, abgerufen am 10. Mai 2011.
Koordinaten: 47° 28′ 19″ N, 19° 11′ 21″ O