Windows Bitmap | |
---|---|
Dateiendung: | .bmp, .dib |
MIME-Type: | image/x-ms-bmp, image/x-bmp, image/bmp |
Magische Zahl: | 42, 4D hex BM |
Entwickelt von: | Microsoft |
Aktuelle Version | 5 |
Art: | Rastergrafik |
Windows Bitmap (BMP) oder device-independent bitmap (DIB) ist ein zweidimensionales Rastergrafikformat, das für die Betriebssysteme Microsoft Windows und OS/2 entwickelt und mit Microsoft Windows 3.0 eingeführt wurde, welches 1990 erschien. Die Dateiendung ist .bmp, seltener .dib.
Merkmale
BMPs gibt es in drei verschiedenen Versionen. Die meisten BMP-Dateien liegen in der Version 3 vor; es gibt keine früheren Versionen. Die späteren Versionen 4 und 5 sind höchst selten anzutreffen.
Windows-Bitmaps (der Version 3) erlauben Farbtiefen von 1, 4, 8, 16, 24 oder 32 bpp (bpp = bits per pixel, Bits je Bildpunkt), wobei bei 16 und 32 bpp nicht alle Bits tatsächlich genutzt werden müssen. Alphakanäle, Farbkorrektur und Metadaten werden nicht unterstützt. Windows-Bitmaps werden entweder unkomprimiert oder verlustfrei mit RLE-Komprimierung (Lauflängenkodierung) gespeichert. Dies ist ein eher schwaches Verfahren, sodass BMP-Dateien wesentlich größer sind als andere Formate wie PNG und kaum für das Internet genutzt werden. Dafür ist das BMP-Format relativ einfach aufgebaut. BMPs sind vor allem im Windows-Umfeld weit verbreitet; gängige Grafiksoftware unterstützt das Format problemlos (mit Ausnahme der eher exotischen Farbtiefen 16 und 32 bpp).
Die maximale Breite/Höhe eines Bildes beträgt theoretisch je 2.147.483.647 Pixel (231 − 1). In der Praxis akzeptieren viele Decoder nur deutlich niedrigere Werte.
Dateiformat (Version 3)
Dateikopf (BITMAPFILEHEADER) |
Informationsblock (BITMAPINFO):
|
Eventuell: Ungenutzter Platz |
Bilddaten |
Eventuell: Ungenutzter Platz |
BMP-Dateien bestehen aus drei Teilen: dem Dateikopf, dem Informationsblock und den Bilddaten (siehe Schema rechts).
Im Folgenden bezeichnet WORD einen 16-Bit-vorzeichenlosen Integer, DWORD einen 32-Bit-vorzeichenlosen Integer und LONG einen im Zweierkomplement kodierten 32-Bit-Integer. BMP verwendet die Little-Endian-Konvention.
Dateikopf
BITMAPFILEHEADER (Größe: 14 Byte) | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|
Offset (Byte) | Datentyp | Größe | Name | Inhalt | ||
Dez | Hex | Windows-Style | C-Style | |||
0 | 0 | WORD | uint16_t | 2 Byte | bfType | ASCII-Zeichenkette "BM" (Hex: 0x42 0x4D, Dezimal: 66 77). |
2 | 2 | DWORD | uint32_t | 4 Byte | bfSize | Größe der BMP-Datei in Byte. (unzuverlässig) |
6 | 6 | DWORD | uint32_t | 4 Byte | bfReserved | Reserviert, von der Software abhängig, standardmäßig 0 |
10 | A | DWORD | uint32_t | 4 Byte | bfOffBits | Offset der Bilddaten in Byte vom Beginn der Datei an.
Dieser hat nicht immer den Wert 54 (er ergibt sich aus 14 Byte Header + 40 Byte Infoblock) und muss daher dynamisch ausgelesen werden, weil es sonst ggf. zu Fehldarstellungen im Bild kommt. |
Informationsblock
Bitmap-Eigenschaften
Der Informationsblock beginnt mit folgender Struktur, die die Bitmap-Eigenschaften enthält
BITMAPINFOHEADER (Größe: 40 Byte) | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|
Offset (Byte) | Datentyp | Größe | Name | Inhalt | ||
Dez | Hex | Windows-Style | C-Style | |||
14 | 0E | DWORD | uint32_t | 4 Byte | biSize | Größe der BITMAPINFOHEADER-Struktur in Byte |
18 | 12 | LONG | int32_t | 4 Byte | biWidth | Breite der Bitmap in Pixel. Dabei ist das erste Byte niederwertig und das letzte Byte höchstwertig. |
22 | 16 | LONG | int32_t | 4 Byte | biHeight | Der Betrag gibt die Höhe der Bitmap in Pixel an. Dabei ist das erste Byte niederwertig und das letzte Byte höchstwertig.
|
26 | 1A | WORD | uint16_t | 2 Byte | biPlanes | 1 (Stand in einigen älteren Formaten wie PCX für die Anzahl der Farbebenen, wird aber für BMP nicht verwendet) |
28 | 1C | WORD | uint16_t | 2 Byte | biBitCount | Gibt die Farbtiefe der Bitmap in bpp an; muss einer der folgenden Werte sein: 1, 4, 8, 16, 24 oder 32. Bei 1, 4 und 8 bpp sind die Farben indiziert. |
30 | 1E | DWORD | uint32_t | 4 Byte | biCompression | Einer der folgenden Werte:
|
34 | 22 | DWORD | uint32_t | 4 Byte | biSizeImage |
|
38 | 26 | LONG | int32_t | 4 Byte | biXPelsPerMeter | Horizontale Auflösung des Zielausgabegerätes in Pixel pro Meter; wird aber für BMP-Dateien meistens auf 0 gesetzt. |
42 | 2A | LONG | int32_t | 4 Byte | biYPelsPerMeter | Vertikale Auflösung des Zielausgabegerätes in Pixel pro Meter; wird aber für BMP-Dateien meistens auf 0 gesetzt. |
46 | 2E | DWORD | uint32_t | 4 Byte | biClrUsed |
|
50 | 32 | DWORD | uint32_t | 4 Byte | biClrImportant |
|
Farbmasken
Wenn biCompression=BI_BITFIELDS
, dann folgen 3 DWORD
s, die Bitmasken für die Rot-, Grün- und Blauwerte enthalten. Gesetzte Bits bedeuten, dass in den Daten eines Pixels jenes Bit für den jeweiligen Farbkanal verwendet wird. Dabei müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:
- gesetzte Bits müssen direkt nacheinander folgen;
- für 16 bpp müssen sich die gesetzten Bits in den beiden niederwertigen Bytes befinden;
- die Bitmasken der einzelnen Farbkanäle dürfen einander nicht überlappen.
Farbtabelle
- Wenn biClrUsed=0:
- Wenn biBitCount=1, 4 oder 8: Es folgt eine Farbtabelle mit 2biBitCount Einträgen.
- Ansonsten: Es folgt keine Farbtabelle.
- Ansonsten: Es folgt eine Farbtabelle mit biClrUsed Einträgen.
Jeder Eintrag der Farbtabelle ist 4 Byte groß und enthält jeweils ein Byte für den Blau-, Grün- und Rotanteil, sowie ein auf 0 gesetztes Byte (in dieser Reihenfolge!).
Bilddaten
Die Bilddaten beginnen am Offset bfOffBits. Die Größe der Bilddaten beträgt näherungsweise (gilt nur für durch 4 teilbare Bildbreiten) biWidth×biHeight×biBitCount/8 wenn biCompression=BI_RGB, ansonsten biSizeImage.
Die Bilddaten werden Zeile für Zeile gespeichert. Wenn biHeight positiv ist, beginnen die Bilddaten mit der letzten und enden mit der ersten Bildzeile, ansonsten ist es umgekehrt. Bei BI_BITFIELDS und bei BI_RGB ist die Länge jeder Zeile ein Vielfaches von 4 Bytes und wird, falls erforderlich, mit Nullbytes aufgefüllt.
Das weitere Format der Bilddaten hängt vom Wert des biCompression-Felds ab:
- BI_BITFIELDS
- Jede Bildzeile ist durch rechtsseitiges Auffüllen mit Nullen auf ein ganzzahliges Vielfaches von 4 Bytes ausgerichtet. Das Format der Pixel ist in den Farbmasken definiert. Bei 16 bpp werden nur die beiden niederwertigen Bytes der Farbmasken berücksichtigt.
- BI_RGB
- Jede Bildzeile ist durch rechtsseitiges Auffüllen mit Nullen auf ein ganzzahliges Vielfaches von 4 Bytes ausgerichtet.
- 1, 4 oder 8 bpp:
- Die Daten jedes Pixels bestehen aus einem 0-basierten Index auf den Eintrag in der Farbtabelle.
- 16 bpp:
- Das Format ist wie bei BI_BITFIELDS, wenn folgende Farbmasken verwendet würden:
- 0x00007C00 für den Rot-Kanal
- 0x000003E0 für den Grün-Kanal
- 0x0000001F für den Blau-Kanal
- Jeder Farbkanal ist 5 Bit pro Pixel groß; insgesamt ergeben sich 32.768 mögliche Farben (ein Bit ist ungenutzt).
- 24 bpp:
- Die Daten jedes Pixels bestehen aus jeweils einem Byte für den Blau-, Grün- und Rot-Kanal (in dieser Reihenfolge!).
- 32 bpp:
- Das Format ist wie bei BI_BITFIELDS, wenn folgende Farbmasken verwendet würden:
- 0x00FF0000 für den Rot-Kanal
- 0x0000FF00 für den Grün-Kanal
- 0x000000FF für den Blau-Kanal
- Jeder Farbkanal ist 8 Bit pro Pixel groß; insgesamt ergeben sich 16.777.216 mögliche Farben (8 Bit sind ungenutzt). Einige Programme wie etwa Adobe Photoshop interpretieren die verbleibenden 8 Bits (0xFF000000) als Alphakanal mit 256 möglichen Transparenzstufen. Dies ist jedoch von der Spezifikation nicht vorgesehen.
- BI_RLE8 und BI_RLE4
- Jeweils zwei aufeinanderfolgende Bytes bilden einen Datensatz. Hat das erste Byte einen anderen Wert als 0, so wird das zweite Byte so oft (bei BI_RLE4: die nächsten 2 Nibbles insgesamt, Beispiel: 05 67 → 6 7 6 7 6) wiederholt, wie das erste Byte angibt. Hat das erste Byte hingegen den Wert 0, so hängt die Bedeutung vom zweiten Byte ab:
0: | Ende der Bildzeile. |
1: | Ende der Bitmap. |
2: | Verschiebung der aktuellen Pixelposition. Die beiden nächsten Bytes geben die Verschiebung nach rechts und nach unten an. |
n=3-255: | Die folgenden n Bytes (bei BI_RLE4: die folgenden n Nibbles) werden direkt übernommen; der nächste Datensatz findet sich am darauffolgenden geraden Offset (vom Start der Bilddaten aus gezählt). |
- Das Resultat wird wie im unkomprimierten Fall interpretiert.
Vor- und Nachteile
Vorteile von Bitmaps sind unter anderem:
- Die einfache Erstellung aus bereits im Arbeitsspeicher des Computers vorhandenen Pixeldaten.
- Der effiziente und simple Zugriff auf die Bilddaten auf Grund ihrer rasterartigen Anordnung.
- Eine Änderung der Farbinformation durch Änderung einer eventuell vorhandenen Palette ist möglich, ohne die Bilddaten selber zu ändern.
- Die einfache Ausgabe auf rasterbasierte Ausgabegeräte wie Monitore oder Drucker.
Nachteile von Bitmaps sind unter anderem:
- Die große Dateigröße im Vergleich zu komprimierten Formaten.
- Sofern die übliche Zeilenanordnung gewählt wird, steht das Bild – verglichen mit der Zeilenfolge auf einem üblichen Bildschirm – auf dem Kopf
Versionen 4 und 5
Microsoft hat mit Windows 95 und Windows 98 neuere Versionen 4 und 5 des BMP-Formates eingeführt, die Alphakanäle und Farbkorrektur ermöglichen und als Containerformat für PNG- und JFIF-Dateien verwendet werden können. Diese neuen Formate sind jedoch nur sehr selten als eigenständige Dateien anzutreffen und werden kaum von Anwendungen unterstützt; sie finden eher als internes Format in Windows-Programmen Verwendung.
Siehe auch
Literatur
- Thomas W. Lipp: Grafikformate. Microsoft Press, Unterschleißheim 1997, ISBN 3-86063-391-0.
- John Miano: Compressed Image File Formats. Addison-Wesley, Reading 2000, ISBN 0-201-60443-4.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Quellcode für BMPImageReader.cpp in Chromium. (Nicht mehr online verfügbar.) In: chromium.googlesource.com. Archiviert vom am 8. Dezember 2015; abgerufen am 2. Dezember 2015. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Quellcode für nsBMPDecoder.cpp in Mozilla Firefox. In: dxr.mozilla.org. Abgerufen am 2. Dezember 2015.
- ↑ BITMAPFILEHEADER Structure
- ↑ BITMAPINFOHEADER Structure
- ↑ Bitmap Storage
- ↑ Pros and Cons of Bitmap File Formats In: James D. Murray, William VanRyper: Encyclopedia of Graphics File Formats. 2. Auflage. O’Reilly & Associates, Bonn 1996, ISBN 1-56592-161-5.
- ↑ Bitmap Storage