Die 272. Volksgrenadier-Division war eine deutsche Infanteriedivision die spät im Zweiten Weltkrieg aufgestellt wurde und in Frankreich und in Westdeutschland zum Einsatz kam.
Geschichte
Aufstellung
Die Division wurde am 17. September 1944 durch den Wehrkreis III auf dem Truppenübungsplatz Döberitz bei Berlin durch Umbenennung der, ursprünglich für die Wiederaufstellung der 134. Volksgrenadier-Division vorgesehenen, 575. Volksgrenadier-Division der 32. Aufstellungswelle aufgestellt.
Es wurden im Oktober während der Aufstellung durch den Befehlshaber des Ersatzheeres folgende Verbände mit Zuführungen des Ersatzwehrkreis XI gebildet:
- Grenadier-Regiment 980 (aus Grenadier-Regiment 1183)
- Grenadier-Regiment 981 (aus Grenadier-Regiment 1184)
- Grenadier-Regiment 982 (aus Grenadier-Regiment 1185)
- Artillerie-Regiment 272 (aus Artillerie-Regiment 1575)
- Füsilier-Kompanie 272
- Divisionseinheiten 272
Verlegung in den Westen
Im November 1944 verlegt die Division als Reserve der 7. Armee zur Heeresgruppe B in die Eifel.
Hürtgenwald
Bei den Abwehrkämpfen und Gegenangriffen des LXXIV. (74.) Armee-Korps gegen die südlich von Aachen vorstoßenden US-amerikanischen Verbände kommt es zu schweren Kämpfen, die in ihrer Gesamtheit später als Schlacht im Hürtgenwald zusammengefasst werden. Im Januar 1945 wird das Korps der 15. Armee unterstellt.
Die Kämpfe in der Eifel vor und am Westwall an denen die Division beteiligt ist, gehen im Februar und März 1945 unvermindert weiter, wobei das Korps ab Februar der 5. Panzer-Armee unterstellt wird.
Vernichtung
Der Vorstoß der US-amerikanischen Streitkräfte aus dem Brückenkopf bei Remagen, der am 7. März 1945 gewonnen worden war und der Übergang alliierter Truppen nördlich des Ruhrgebietes (Operation Plunder), zwingt das deutsche Oberkommando die fast schon eingekesselten Verbände, zu denen die 272. Volks-Grenadier-Division gehört, nach Osten zurückzuziehen. Die etwa von Norden und Süden umgangenen etwa fünfundzwanzig deutschen Großverbände schaffen angesichts der alliierten Luftüberlegenheit und fehlender Transportmittel kaum sich zurückzuziehen und werden im Ruhrkessel größtenteils vernichtet.
Verbleib der Divisionsreste
Letzte Truppenteile marschierten im April 1945 mit dem LXXIV. (74.) Armee-Korps, das wieder der 15. Armee unterstellt ist, auf einem Rückzug durch Hessen und den Harz bis an die Elbe, wo sie in amerikanische Gefangenschaft gingen.
Literatur
- Samuel W. Mitcham (2007a). German Order of Battle. Volume Two: 291st – 999th Infantry Divisions, Named Infantry Divisions, and Special Divisions in WWII. PA; United States of America: Stackpole Books. ISBN 978-0-8117-3437-0.
- Mitcham, Samuel W., Jr. (2007b). Panzer Legions: A Guide to the German Army Tank Divisions of WWII and Their Commanders. Mechanicsburg, PA, United States: Stackpole Books. ISBN 978-0-8117-3353-3.