3. Armee


Japanische Soldaten der 3. Armee bereiten sich im September 1904 während der Belagerung von Port Arthur auf den nächsten Angriff vor.
Aktiv August 1904 bis September 1945
Staat Japan Japanisches Kaiserreich
Streitkräfte Japan Japanische Streitkräfte
Teilstreitkraft Japan Japanisches Heer
Truppengattung Infanterie
Typ Korps
Stärke 40.000 – 150.000
Spitzname Iwa (, „Fels“)
Schlachten Russisch-Japanischer Krieg
Belagerung von Port Arthur
Schlacht von Mukden

Sowjetische Invasion der Mandschurei

Oberbefehl
Liste der Oberbefehlshaber

Die 3. Armee (jap. 第3軍, Dai-san-gun) war ein Großverband des Kaiserlich Japanischen Heeres. Sie wurde zwischen 1904 und 1945 zweimal aufgestellt und demobilisiert. Ihr Tsūshōgō-Code (militärischer Tarnname) war Fels (, Iwa).

Geschichte

1904 bis 1905

Nach der Schlacht am Yalu während des Russisch-Japanischen Krieges wurde die 3. Armee im August 1904 unter dem Kommando von General Nogi Maresuke aufgestellt. Ihre Aufgabe war, das russische Port Arthur zu belagern und zur Aufgabe zu zwingen, damit die dort stationierte russische Pazifikflotte neutralisiert werden konnte. General Nogi hatte Port Arthur bereits 1894 im ersten chinesisch-japanischen Krieg mit einem einzigen Regiment eingenommen, weswegen ihm zu Anfang der Operation lediglich die 9. und 11. Division unterstellt wurden. Die Russen hatten Port Arthur seit der Inbesitznahme mit starken Befestigungen versehen und so war das japanische Oberkommando gezwungen, die 3. Armee während der verlustreichen fünfmonatigen Belagerung bis auf 150.000 Mann zu verstärken. Dazu stieß im Laufe der Belagerung die 1. Division von der 2. Armee dazu. Im August 1905 stieß die in Japan neu aufgestellte 14. Division zur 3. Armee und war mit Wachaufgaben auf der Liaodong-Halbinsel zuständig.

Port Arthur kapitulierte am 2. Januar 1905 und Nogis verbliebene Männer machten sich auf den Weg nach Mukden, um dort mit der 1., 2., 4. und 5. Armee an der Schlacht von Mukden teilzunehmen.

Nach Ende der Kampfhandlungen wurde die 3. Armee im Januar 1906 demobilisiert.

1938 bis 1945

Am 13. Januar 1938 wurde die 3. Armee reaktiviert und im japanischen Marionettenstaat Mandschukuo als Teil der Kwantung-Armee eingesetzt. Ihre Aufgabe war der Schutz der östlichen Grenze zur Sowjetunion. Der 3. Armee waren die 9., 12. und 57. Division unterstellt.

Ab Juli 1942 unterstand sie dem Befehl der neu aufgestellten 1. Regionalarmee, die ihrerseits der Kwantung-Armee unterstellt war. Im Laufe des Pazifikkriegs verlagerte sich der Schwerpunkt der Kampfhandlungen von China, wo sich die Kriegsfront seit Beginn des Zweiten Chinesisch-Japanischen Kriegs 1937 von der Grenze zu Mandschukuo zunehmend entfernt hatte nach Südostasien, weshalb wiederholt Truppen und Material der 3. Armee abgezogen wurden. Die kriegserfahrenen Division wurden abgezogen und ab Anfang 1945 durch die 79., 112., 127. und 128. Division ersetzt.

Am 8. August 1945 startete die Rote Armee mit der sowjetischen Invasion der Mandschurei die Invasion Mandschukuos. Die ausgedünnte und schlecht ausgerüstete 3. Armee war wie die gesamte Kwantung- und die mandschurische Armee nicht in der Lage, nachhaltigen Widerstand zu leisten. Die letzten Einheiten der 3. Armee kapitulierten im September bei den Städten Yanji und Hunchun im Südosten Mandschukuos.

Oberbefehlshaber

Name Von Bis
1. General Nogi Maresuke August 1904 Januar 1906
demobilisiert Januar 1906 13. Januar 1938
2. Generalleutnant Yamada Otozō 13. Januar 1938 10. Dezember 1938
3. Generalleutnant Tada Hayao 10. Dezember 1938 12. September 1939
4. General Suetaka Kamezo 12. September 1939 1. März 1941
5. Generalleutnant Kawabe Masakazu 1. März 1941 17. August 1942
6. Generalleutnant Uchiyama Eitarō 17. August 1942 7. Februar 1944
7. Generalleutnant Nemoto Hiroshi 7. Februar 1944 22. November 1944
8. Generalleutnant Murakami Keisaku 22. November 1944 September 1945

Untergeordnete Einheiten

1904

1941

1945

  • 79. Division
  • 112. Division
  • 127. Division
  • 128. Division

Literatur

  • Gordon L. Rottman: The Japanese Army in World War II. Osprey Publishing, Oxford 2005, ISBN 1-84176-789-1, S. 9 ff.
  • Bernard Jowett: The Japanese Army 1931-45. Band 2: 1942-45. Osprey Publishing, Oxford 1999, ISBN 1-84176-354-3.
  • Victor Madej: Japanese Armed Forces Order of Battle, 1937–1945. Game Publishing, 1981, OCLC 833591372, OCLC 833591376.
  • Geoffrey Jukes: The Russo-Japanese War 1904–1905. Osprey Publishing, 2002, ISBN 1-84176-446-9.
  • Rotem Kowner: The A to Z of the Russo-Japanese War. Scarecrow Press, Lanham 2009, ISBN 978-0-8108-6841-0.
  • IJA 3rd Army. niehorster.org, abgerufen am 22. Oktober 2015 (englisch).

Einzelnachweise

  1. The Russo-Japanese War 1904–1905. Osprey Publishing, S. 38 ff.
  2. The Russo-Japanese War 1904–1905. Osprey Publishing, S. 42.
  3. IJA 3rd Army. niehorster.org, abgerufen am 22. Oktober 2015 (englisch).
  4. Jowett, Philipp; The Japanese Army 1931-1945, Osprey Publishing, S. 15

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