Die 444. Sicherungs-Division war eine deutsche Infanteriedivision im Zweiten Weltkrieg.
Division z.b.V. 444
Aufstellung
Im 25. Oktober 1939 wurde eine Division z.b.V. 444 in Darmstadt im Wehrkreis XII aufgestellt.
Auflösung durch Umbenennung
Mitte März 1941 erfolgt die Umbenennung in die 444. Sicherungs-Division.
444. Sicherungs-Division
Aufstellung durch Umbenennung
Die Division wurde am 15. März 1941 bei Ohlau in Schlesien im Wehrkreis VIII aus dem Stab der Division z.b.V. 444 und Teilen der 221. Infanterie-Division aufgestellt. Die Division wurde während des gesamten Kriegs überwiegend an der Ostfront, im Bereich Südrussland der Heeresgruppe Süd zugeordnet, für Sicherungsaufgaben im rückwärtigen Heeresgebiet eingesetzt.
Kriegsverbrechen
Ab September folgte in unterschiedlicher Zusammenstellung mit anderen Einheiten die Partisanenbekämpfung, welche in die Ermordung der jüdischen Bevölkerung von Saporischschja mit ca. 3700 Toten gipfelt.
Eingliederung von Turk-Truppen
Ab November 1941 war der Division befohlen, Turkverbände aus den Gefangenenlagern heraus aufzustellen. Im November 1942 wurde ein turkestanisches Regiment für die Division geschaffen. Anfang Januar 1943, jetzt in der Heeresgruppe A, wurden sechs kalmückische Reiterschwadronen als Kalmückenabteilung unter das Kommando der Division gestellt. Im Februar erfolgte die Unterstellung unter die 4. Panzerarmee, dann unter die Armeeabteilung Hollidt und dem daraus entstandenen Nachfolger, der 6. Armee. Zwischen Rostow und Mius erfolgten in diesem Zeitraum die Sicherungsmaßnahmen der Division, welche als nicht kampffähig beschrieben wird.
Auflösung
Anfang 1944 erfolgte die Herauslösung beider Sicherungs-Regimenter und im Mai 1944 wurde die Division ganz aufgelöst.
Kommandeure
- Generalmajor Alois Josef Ritter von Molo: bis April 1941
- Generalleutnant Wilhelm Rußwurm: April 1941 bis Februar 1942 (zur 403. Sicherungs-Division)
- Generalleutnant Helge Auleb: Februar 1942 bis März 1942
- Generalmajor/Generalleutnant Adalbert Mikulicz: März 1942 bis zur Auflösung
Gliederung
1942
- verstärktes Infanterie-Regiment 360 (aus der 221. Infanterie-Division, später zur 111. Infanterie-Division und als Sicherungs-Regiment 360 bei der 454. Sicherungs-Division)
- Wach-Bataillon 708
- II./Artillerie-Regiment 221 (aus der 221. Infanterie-Division)
- Landesschützen-Regimentsstab 46
- Divisions-Nachrichten-Abteilung 828
- Kosaken-Hundertschaft 444 (zur 454. Sicherungs-Division)
- Panzer-Kompanie 445 aus Beutepanzern
- Turkestanische Hundertschaft 444
- Divisionseinheiten 360
1943
Literatur
- Samuel W. Mitcham (2007). German Order of Battle. Volume Two: 291st – 999th Infantry Divisions, Named Infantry Divisions, and Special Divisions in WWII. PA; United States of America: Stackpole Books. S. 124+125, ISBN 978-0-8117-3437-0.
Weblinks
- Organizational History of 371st through 719th German Infantry, Security and Panzer Grenadier Divisions 1939–1945 (PDF; 394 kB), Nafziger Collection, Combined Armed Research Library.
- Divisionsstab z.b.V. 444 / 444. Sicherungs-Division auf EHRI-Portal aus dem Bundesarchiv
Einzelnachweise
- 1 2 David Motadel: Für Prophet und Führer: Die islamische Welt und das Dritte Reich. Klett-Cotta, 2017, ISBN 978-3-608-10978-8 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Michael Schwartz: Funktionäre mit Vergangenheit: Das Gründungspräsidium des Bundesverbandes der Vertriebenen und das "Dritte Reich". Walter de Gruyter, 2013, ISBN 978-3-486-71745-7, S. 396 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Erich Hesse: Der sowjetrussische Partisanenkrieg 1941 bis 1944 im Spiegel deutscher Kampfanweisungen und Befehle. Musterschmidt-Verlag, 1993, ISBN 978-3-7881-1410-7, S. 129 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Ernst Rebentisch: The Combat History of the 23rd Panzer Division in World War II. Stackpole Books, 2012, ISBN 978-0-8117-4641-0, S. 242 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- 1 2 Kurt Mehner: Die geheimen Tagesberichte der Deutschen Wehrmachtführung im Zweiten Weltkrieg. 4. 1. November 1941 - 31. Mai 1942. Biblio-Verl., 1992, ISBN 978-3-7648-1787-9, S. 385 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).