Das 6j-Symbol von Eugene Wigner ist eine Notation zur Kopplung von Drehimpulsen in der Quantenmechanik. Es spielt eine Rolle bei der Kopplung von drei quantenmechanischen Drehimpulsen.
Definition
Es ist folgendermaßen als Summe über Produkte von vier 3j-Symbolen definiert:
Dabei ist zu beachten, dass nicht alle nichtverschwindende Beiträge leisten (Auswahlregeln der 3j-Symbole, siehe dort).
Symmetrien
Das 6j-Symbol ist invariant unter Vertauschung seiner Spalten:
Es ist auch invariant unter gleichzeitiger Vertauschung von übereinanderstehenden Symbolen in zwei Spalten:
Insgesamt gibt es 24 Symmetrien.
Das 6j-Symbol
verschwindet außer erfüllen die Dreiecksbedingung:
Wegen der oben erläuterten Symmetrien müssen auch , , die Dreiecksbedingung erfüllen. Außerdem muss die Summe aller Elemente dieser Dreiertupel eine ganze Zahl sein.
Spezialfall
Für gilt folgende Formel für das 6j-Symbol:
Das trianguläre Delta ist gleich 1 falls die Dreiecksbedingung erfüllen und 0 sonst.
Orthogonalitätsrelation
Die 6j-Symbole erfüllen die Orthogonalitätsrelation:
Asymptotische Entwicklung
Falls alle im 6j-Symbol groß sind ist:
Die Formel wurde von Tullio Regge und G. Ponzano vermutet und wurde von Justin Roberts bewiesen. und nutzt die sich asymptotisch ergebende Tetraeder-Geometrie aus. Dabei ist V das Volumen des Tetraeders, die Länge der Seite und der Winkel der Seiten, die an die i-te Kante stoßen.
Zusammenhang mit Racah-W-Koeffizienten
Sie sind mit den Racah-W-Koeffizienten verbunden, die ebenfalls zur Kopplung von drei Drehimpulsen verwendet werden:
Die Racah-W-Koeffizienten sind Koeffizienten:
beim Übergang von einer Basis, in der und zu gekoppelt sind und dieses dann mit zum Gesamtdrehimpuls und einer Basis, in der zuerst und zu gekoppelt sind und dieses dann mit zu :
Literatur
- Alan Robert Edmonds: Drehimpulse in der Quantenmechanik, BI Hochschultaschenbücher 1964 (englisches Original Princeton UP 1957)
- A. Messiah: Quantenmechanik, Band 2, De Gruyter 1985, Anhang C