Ein Ablenksystem dient dazu, einen Strahl geladener Teilchen, der sich im Vakuum bewegt (meist einen Elektronenstrahl oder Ionenstrahl), seitlich abzulenken.

Im engeren Sinne bewirkt ein Ablenksystem die x-y-Ablenkung im Sinne eines kartesischen Koordinatensystems des bilderzeugenden Elektronenstrahles von Fernsehbildröhren und Oszillografenröhren (siehe Kathodenstrahlröhre). Es besteht bei der elektrostatischen Ablenkung der Oszillografenröhren aus Ablenkplatten und bei der magnetischen Ablenkung bei Fernsehbildröhren aus Ablenkspulen. Bei Farbbildröhren umfasst es auch die zusätzlichen Spulen zum Erreichen der dynamischen Konvergenz der drei Elektronenstrahlen.

Der erreichbare maximale Ablenkwinkel ist dabei ein wichtiges Merkmal: je größer er ist, desto kürzer kann die Bildröhre sein. Nur mit magnetischen Ablenksystemen sind große Ablenkwinkel erreichbar; die maximale Ablenkwinkel-Änderungsgeschwindigkeit ist jedoch geringer als bei elektrostatischer Ablenkung. Als Winkelangabe zur Charakterisierung von Bildröhren wird deren doppelter maximaler Ablenkwinkel angegeben; eine 90°-Bildröhre besitzt somit einen maximalen Ablenkwinkel von ±45°.

Bei Radarsichtgeräten (Rundsichtradar) mit Kathodenstrahlröhre fand die Ablenkung des Elektronenstrahls in Polarkoordinaten statt, indem

  • sich eine Ablenkspule (sägezahnförmiger Strom + Offset) um den Röhrenhals drehte, oder
  • ein festes Ablenkspulen-Paar mit zueinander um 90° phasenverschobenen Strömen gespeist wurde

Auch Kombinationen aus elektrostatischer Ablenkung mit 2 koaxialen Zylindern und einem umkreisenden Dauermagnetfeld waren anfangs gebräuchlich.

Ablenkmagnete für die Teilchenstrahlen von Teilchenbeschleunigern haben teilweise imposante Ausmaße und bestehen manchmal aus supraleitenden Spulen.

Einzelnachweise

  1. https://www.radartutorial.eu/12.scopes/sc15.de.html Blockschaltbild eines Radarsichtgerätes

Siehe auch

Weitere Anwendungen

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