Abraham Danielsz. Hondius, auch de Hondt, de Hout oder de Hont, (* um 1631 in Rotterdam; † September 1691 in London) war ein niederländischer Maler, Radierer und Zeichner.

Die Angaben zu den Lebensdaten schwanken von 1625 bis 1691 über 1630–1691 bis zu 1638–1691 oder 1695. In Alfred von Wurzbachs Lexikon wird berichtet, dass er möglicherweise am 9. Januar 1639 in Rotterdam getauft wurde, dass er in Ludgate Hill in London lebte und 1695 nach einem heftigen Gichtanfall gestorben sei. Wolfgang Stechow gibt mit Hinweis auf Horace Walpole (Anecdotes of Painting 1763, Band 3) ebenfalls das Todesjahr 1695 an.

Leben

Hondius war der Sohn des Maurers und Stadtsteinmetzen Daniel Abramsz. de Hondt, der seit dem 17. November 1630 mit Crijntgen Alewijnsdr. verheiratet war. Die Annahme von Marijke Peyser-Verhaar, dass diese Ehefrau die Mutter von Hondius war, sowie die Feststellung, dass sein frühestes bekanntes Werk auf 1651 datiert ist, lässt sie zu folgendem Schluss kommen: the artist was born around 1631 (deutsch: „der Künstler wurde um 1631 geboren.“) Er zog 1659 von Rotterdam nach Amsterdam, war 1665 bis 1670 wieder in Rotterdam und ab 1671 in London, wo er starb. Er wird vom 21. Februar 1673 bis 25. Juni 1679 im Tagebuch von Robert Hooke 25-mal erwähnt. Hooke unterstützte Christopher Wren beim Aufbau Londons nach dem Brand (1666) und vermittelte auch Hondius dafür Aufträge für Gemälde. In London malt er auf Leinwand statt Holz und es entstehen einige großformatige Bilder mit blutigen Tierkämpfen (ohne Beteiligung von Menschen), was dem damaligen Geschmack in England entsprach. Er malt auch Winterdarstellungen der Stadt nach den Kälteeinbrüchen 1676/77 und 1683 (zugefrorene Themse, Markt im Winter).

Er ist vor allem für Tierszenen bekannt, zum Beispiel Jagdszenen miteinander kämpfender Tiere (sein letztes Bild zeigt einen Affen und eine Katze, die sich um Geflügel streiten) und Tierstudien. Er malte auch Landschaften, historische Genreszenen und religiöse und mythologische Sujets. Ein einziges Porträtbild von ihm ist bekannt aus seiner holländischen Zeit.

Hondius starb im September 1691 in London. Er wurde am 17. September 1691 im Kirchspiel St. Bride in der Fleet Street begraben.

Am 20. April 1653 heiratete er Geertruyd Willems van den Eyck vor dem Gericht in Rotterdam, mit der er eine Tochter hatte, die auch Geertruyd hieß. Nach dem Tod seiner Frau heiratete er eine Sarah in London. Er war von 1665 bis 1671 im Ossenhoofd in Rotterdam Mieter. Dort war eine auch eine katholische Untergrund-Kirche. Er hatte einen Sohn Abraham Hondius II, der auch Maler war.

Literatur

  • Theodor von Frimmel: Kleine Galeriestudien. Neue Folge, 4. Lieferung: Gemälde in der Sammlung Albert Figdor in Wien. Georg Heinrich Meyer, Leipzig 1896, S. 29–33 (Textarchiv – Internet Archive Beschreibung eines Gemäldes aus dem Jahr 1654).
  • Wolfgang Stechow: Hondius, Abraham. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 17: Heubel–Hubard. E. A. Seemann, Leipzig 1924, S. 434–435.
  • Bertil Rapp Abraham Hondius; een vooraanstaand dieren- en jachtschilder van de 17de eeuw. In: Oud-Holland. Band 64, 1949, S. 65–70.
  • Alfred Hentzen Abraham Hondius. In: Jahrbuch der Hamburger Kunstsammlungen. Band 8, 1963, S. 33–56.
  • Marijke Peyser-Verhaar Abraham Hondius: his life and background. In: Oud Holland. Band 112, 1998, S. 151–156.
  • Adriaan van der Willigen, Fred G. Meijer: A dictionary of Dutch and Flemish still-life painters working in oils: 1525–1725. Primavera, Leiden 2003.
  • S. Karst: Off to a new Cockaigne: Dutch migrant artists in London, 1660-1715. In: Simiolus, Band 37, 2013–2014, S. 25–60.
Commons: Abraham Hondius – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 5 6 Angaben nach RKD, die sich auf M. Peyser-Verhaar: Abraham Hondius: his life and background. In: Oud Holland. 112, 1998, S. 151–156, beziehen.
  2. Elvira Liiver Holmström, Fred G. Meijer: Abraham Danielsz Hondius – Rotterdam 1625–London 1691 – Boar Hunt. In: Art-Life Projekt (Hrsg.): Art Rules – 15–17 century masterpieces from private collections. Tallin 2015, ISBN 978-9949-38-375-7, S. 78–79 (Textarchiv – Internet Archive).
  3. Abraham Danielsz Hondius or De Hondt. In: The Metropolitan Museum of Art (Hrsg.): Paintings of various schools. New York 1939, S. 27 (Textarchiv – Internet Archive).
  4. Joseph Eduard Wessely: Hondius, Abraham H. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 13, Duncker & Humblot, Leipzig 1881, S. 69 f.
  5. Hondius. Abraham Danielsz de Hout oder Hondius. In: Alfred von Wurzbach (Hrsg.): Niederländisches Künstlerlexikon: mit mehr als 3000 Monogrammen. Band 1: A–K. Amsterdam 1906, S. 705 (Digitalisat).
  6. Horace Walpole: Anecdotes of Painting in England. 1763, S. 13–14 (books.google.de). oder Neuauflage 1849, Band 2, S. 440 (babel.hathitrust.org).
  7. Wolfgang Stechow: Hondius, Abraham. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 17: Heubel–Hubard. E. A. Seemann, Leipzig 1924, S. 434–435.
  8. Marijke Peyser-Verhaar: Abraham Hondius: his life and background. In: Oud Holland. Band 112, Nr. 2/3. Brill, 1998, S. 151–156, JSTOR:42711594.
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