Die Abtei Neresheim (St. Ulrich und Afra) ist ein Benediktinerkloster in der Diözese Rottenburg-Stuttgart in Baden-Württemberg und Mitglied der Beuroner Kongregation. Die Klosteranlage liegt oberhalb der Stadt Neresheim im Ostalbkreis auf dem Ulrichsberg in dominierender Lage über dem Härtsfeld. Die Kirche, ein Spätwerk Balthasar Neumanns und von Georg Dehio als „erschütternd großartig“ gewürdigt, zählt zu den bedeutendsten Kirchenbauten des Spätbarock.

Geschichte

11. bis 18. Jahrhundert

Siehe auch: Burg Neresheim

Noch im 17. Jahrhundert ging man davon aus, dass das Neresheimer Kloster bereits im Jahr 777 von Baiernherzog Tassilo III. gestiftet wurde. Laut Überlieferung sei das Kloster bei den Ungarneinfällen (899 – 955) zerstört und von den Grafen von Dillingen bis 1095 wieder aufgebaut worden. Diese Geschichte ist mit der heutigen Erkenntnis nicht haltbar.

Das Kloster wurde 1095 von Graf Hartmann I. von Dillingen und seiner Frau Adelheid von Winterthur-Kyburg, vermutlich eine Tochter des letzten Winterthurer Grafen Adalbert II. und damit Stammmutter der Grafen von Kyburg, als Augustiner-Chorherrenstift auf seiner Burg Neresheim gegründet und 1106 in eine Benediktinerabtei umgewandelt, die sich der Hirsauer Reform anschloss. Die ersten (Benediktiner-)Mönche kamen 1106 aus dem Kloster Petershausen und 1119 eine zweite Gruppe aus dem Kloster Zwiefalten. Neben der Männergemeinschaft existierte auch ein Frauenkonvent, der jedoch Mitte des 13. Jahrhunderts einging.

Die Dillinger hatten sich lediglich die Vogteirechte über die Abtei gesichert, was nach dem Aussterben der Grafen 1258 einen jahrhundertelangen Rechtsstreit um den Status des Klosters, das sich keinesfalls mit der drohenden Landsässigkeit abfinden wollte, auslöste. Als Nachfolger der Dillinger beanspruchten die Grafen von Oettingen diese Rechte. Außerdem machte das Hochstift Augsburg, dessen Bischof in verwandtschaftlicher Beziehung zur Stifterfamilie stand, Ansprüche geltend. 1263 beendet ein Urteil von Albertus Magnus – vorerst – den Streit: Die Vogtei kam formal an das Hochstift, blieb de facto aber in Form einer Pfandschaft bei Oettingen.

Im 13. Jahrhundert besaß die Abtei sieben Dörfer sowie Streubesitz und Einkünfte in 71 weiteren Orten vor allem des Härtsfelds, außerdem waren ihr 10 Pfarreien inkorporiert. Wiederholt wurde das Kloster durch Brände, aber auch durch Kriegshandlungen zerstört: so bereits im 12. Jahrhundert, als Neresheim mit anderen Hirsauer Reformklöstern auf päpstlicher Seite stand, im Schmalkaldischen Krieg, im Dreißigjährigen Krieg und in den Kriegen im Gefolge der französischen Revolution.

Ab 1497 orientierte sich die Abtei an der benediktinischen Melker Observanz, die besonders von Abt Johannes II. Vinsternau (1510–1529) gefördert wurde.

Ende des 16. Jahrhunderts flammte der Konflikt um die Reichsunmittelbarkeit der Abtei wieder auf, als Oettingen-Wallerstein die Jurisdiktionsgewalt forderte. Eine kaiserliche Kommission vermittelte 1583 in München einen Vergleich.

Seit 1685 gehörte Neresheim zur Augsburger Benediktinerkongregation vom Hl. Geist. Im 17. und 18. Jahrhundert bestanden rege Beziehungen des Neresheimer Konvents zur Universität Dillingen. Bis 1806 bestand zudem beim Kloster ein Hausstudium für Philosophie und Theologie sowie ein Gymnasium.

1739 gerieten die Abtei und das Haus Oettingen-Wallerstein wegen des Verkaufs von Holz erneut in Streit, was eine regelrechte Prozesslawine auslöste: Die Grafen von Oettingen-Wallerstein erhoben Klage vor dem Reichskammergericht in Wetzlar, die Abtei vor dem Reichshofrat – möglicherweise erhoffte sich der Konvent dort bessere Chancen. Da die Oettinger schneller vorstellig wurden, wurde das Verfahren, das von beiden Seiten mit großem Aufwand betrieben wurde und von Propaganda begleitet war, vom Reichskammergericht geführt.

Nach mehr als 20 Jahren Prozessdauer einigte man sich auf einen Vergleich, der nach Nachbesserungen auch vom Reichshofrat gebilligt wurde: 1764 erlangte die Abtei die Reichsstandschaft und wurde zur Reichsabtei Neresheim (auch „Reichsstift“ genannt). Sie erkaufte dies aber mit der Abtretung von zahlreichen Besitzungen (darunter die Stadt Neresheim) an die Grafen von Oettingen-Wallerstein.

Die Reichsabtei Neresheim war in der Schwäbischen Prälatenbank des Reichsfürstenrats mit einer Kuriatstimme vertreten (siehe auch Schwäbischer Reichskreis). Der Abt war nun ein Reichsabt. Wegen der Gebietsverluste konnte er aber nur über ein winziges Territorium die weltliche Herrschaft ausüben. In diesem rund 80 km² großen Gebiet lebten etwa 2500 Menschen.

Säkularisation und Wiedererrichtung

Das Kloster wurde durch die Säkularisation im Jahr 1803 aufgehoben und fiel an die Fürsten von Thurn und Taxis, 1806 ging es mit der Rheinbundakte an Bayern, 1810 mit dem Grenzvertrag zwischen Bayern und Württemberg endgültig an Württemberg. Wertvolle Einrichtungs- und Ausstattungsgegenstände der Abtei gelangten über die Thurn und Taxis durch Kauf 1993 an den Freistaat Bayern. Ein Großteil der Bücher der Klosterbibliothek ist heute wieder als Leihgabe in Neresheim, nachdem ein bereits 1828 geplanter Verkauf nicht realisiert wurde. Die Bibliothekskataloge des 18. Jahrhunderts befinden sich allerdings weiterhin in Regensburg. Die Stuckarbeiten in der Klosterbibliothek Neresheim waren 1701 das letzte Werk des Wessobrunner Stiftsbaumeisters Johann Schmuzer und seiner Söhne.

Die Fürsten von Thurn und Taxis ermöglichten 1919 auch die Wiederbesiedlung durch Benediktiner aus der Erzabtei Beuron und der Abtei Emaus in Prag. Am 14. Juni 1920 wurde die Abtei Neresheim kirchenrechtlich wiedererrichtet. Erster Abt nach der Wiederbegründung wurde Bernhard Durst (1921–1965). Sein Nachfolger war Johannes Kraus (1965–1977). Auf ihn folgte Abt Norbert Stoffels (1977–2012). Er wurde 2006, nach Erreichung der Altersgrenze für Äbte der Beuroner Kongregation von 70 Jahren, für eine letztmögliche Amtszeit von 6 Jahren wiedergewählt.

Bedeutende Äbte

Unter den Klostervorstehern ragen einige heraus:

  • Pilgrim von Berrieden (1126–1138). Er führte einen umfangreichen Briefwechsel mit Hildegard von Bingen.
  • Johann Vinsternau (1510–1529) initiierte die Melker Reform in Neresheim.
  • Unter Abt Simpert Nagel (Niggl) (1682–1706; † 1711) vollzog sich die Barockisierung der Klosteranlage.
  • Unter Abt Aurelius Braisch (1739–1755; † 1757) begann der Bau der barocken Abteikirche.
  • Benedikt Maria Angehrn (1755–1787) setzte sich für die Anerkennung der Reichsunmittelbarkeit ein, bis seine Abtei nach jahrhundertelangen Auseinandersetzungen im Jahr 1764 Reichsabtei wurde. In seiner Amtszeit wurde der Bau der barocken Klosterkirche großenteils abgeschlossen.

Gegenwart

Sechs Mönche im Alter von 29 bis 92 Jahren, welche alle die ewige Profess abgelegt haben, bilden heute (Stand August 2022) den Konvent der Abtei Neresheim. Das Kloster gehört der Beuroner Kongregation an. Das Tagungs- und Gästehaus mit seinem Restaurant wurde nach Auslaufen des Pachtvertrages Ende November 2021 geschlossen. Aus wirtschaftlichen Gründen ist mit einer Wiedereröffnung nicht zu rechnen. Seit April 2022 beherbergt das bisherige Tagungshaus eine Gemeinschaftsunterkunft des Ostalbkreises für Flüchtlinge aus der Ukraine. Seit Sommer 2022 wird in der Nähe der Abteikirche eine Cafeteria für Besucher und Gäste vorbereitet.

Nach dem Ende der Amtszeit von Abt Norbert Stoffels wurde Pater Albert Knebel am 7. März 2012 vom Konvent der Abtei zum Prior-Administrator auf drei Jahre gewählt. Vorsitzender im Wahlkapitel war Abtpräses Albert Schmidt aus Beuron. Am 10. März 2015 wurde Knebel für weitere drei Jahre als Prior-Administrator bestätigt und am 9. März 2018 auf sechs Jahre als Konventualprior wiedergewählt.

Pater Albert Knebel entdeckte im Jahr 2013, nach seiner Wahl zum Oberen des Klosters, dass der verstorbene Abt Norbert Stoffels zwei geheime Konten mit einem Vermögen von insgesamt rund 4 Millionen Euro angelegt hatte. Die Herkunft der Gelder konnte nur teilweise aufgeklärt werden. Im September 2018 entschied der Bundesgerichtshof letztinstanzlich, dass das Vermögen dem Kloster zufällt. Mit dem Geld kann nun ein Teil der laufend anfallenden Kosten für Sanierungsarbeiten an den Klostergebäuden abgedeckt werden.

Pater Albert Knebel leitet den im Jahr 2004 von ihm gegründeten „Knabenchor Abtei Neresheim“ (siehe unten). Die Abtei sowie die Stadt Neresheim sind Ehrenmitglieder der Royal Academy of Music in London. Einmal jährlich gibt es ein Konzert der Academy.

Der „Verein zur Erhaltung der Abteikirche Neresheim e. V.“ hat sich dem Erhalt und der Unterstützung der Abtei verpflichtet und fördert die Renovierung der Abteigebäude.

Seit Ende Oktober 2009 beherbergt das Konventgebäude das neugeschaffene Klostermuseum, das die Geschichte der Abtei darstellt. Im Rahmen einer Führung durch das Klostermuseum können sowohl der Michaelisaal als auch der von Dominikus Zimmermann prachtvoll ausgestaltete Festsaal besichtigt werden – der einzige Festsaal, den der Baumeister der Wieskirche gestaltete.

Bausubstanz und Ausstattung

Kirche

Geschichte und Architektur

Die mittelalterliche Klosteranlage mit einer romanischen Basilika (Bauzeit 1126–1190) befand sich südlich der heutigen Kirche. 1568/69 erfolgte der Anbau eines größeren Chors, 1695 eine Barockisierung.

Die heutige Abteikirche wurde von 1747 bis 1792 nach Plänen von Balthasar Neumann erbaut. Der Vorgängerbau konnte noch bis zum kompletten Abriss 1782/83 weiter genutzt werden und wurde dann durch zwei Verbindungstrakte zwischen Konventgebäude und Kirche ersetzt. Neumann legte 1748 einen Plan für ein Bauwerk mit sieben Kuppelräumen und einem lateinischen Kreuzgrundriss vor. Die Hauptkuppel wird von vier freistehenden Säulenpaaren getragen, sie ist 32 Meter hoch, 24 Meter lang und 20 Meter breit. Das Kirchengebäude ist 83 Meter lang und 35 Meter breit. Längs- und der Zentralbau sind harmonisch miteinander verbunden. Die Bauleitung vor Ort übernahm Leonard Stahl, ein Schüler Neumanns. Der Grundstein wurde am 4. Juli 1750 gelegt. Neumann starb am 19. August 1753, zu seinem Nachfolger wurde Johann Baptist Wiedemann aus Donauwörth berufen. Wiedemann wollte nach Plänen von Neumann weiterarbeiten, der Konvent unter Führung des Abtes Benedikt Maria Angehrn beschloss allerdings 1759 Änderungen. Die ursprünglich geplanten Gewölbe aus Stein sollten nun als flache Holzgewölbe ausgeführt werden und die Laterne über der Kuppel der Vierung sollte nicht aufgesetzt werden. Im Winter 1770 waren die Einwölbungen fertig, nach zweiundzwanzig Jahren Bauzeit konnte mit der Ausgestaltung begonnen werden. Die Kirche wurde 1777 durch den Abt Angehrn benediziert.

In seiner Dokumentation der Deutschen Kunstgeschichte bezeichnet Georg Dehio die Abteikirche als „Meisterwerk der europäischen Barockbaukunst“ und urteilt: „Die Barockarchitektur nicht nur Deutschlands, sondern Europas hat weniges, was sich mit diesem Raum messen kann.“

Auf dem 50-DM-Schein, der von 1991 bis 2002 gültig war, ist die Klosterkirche auf der Rückseite als Längsschnitt abgebildet – allerdings in einer nicht ausgeführten Entwurfsvariante (die Vorderseite zeigt den Architekten Balthasar Neumann).

1965 drohte der Einsturz der Kirche, da Senkungen in der Hauptkuppel Mauerrisse verursachten. Von 1969 bis 1975 wurde das Gebäude umfassend restauriert.

Fresken

Der Baumeister Stahl verpflichtete für die Anfertigung der Fresken den Hofmaler des österreichischen Statthalters in Mailand, Martin Knoller. Der Freskant schuf von 1770 bis 1775 sieben Kuppelfresken, die zu den wichtigsten des späten Barock gezählt werden.

Ausstattung

Der Stiftsbaumeister Thomas Schaidhauf versah den Kirchenraum von 1776 bis 1792 mit sparsamen Arkaturen und einer Ausstattung im Stil der frühklassizistischen Regelmäßigkeit.

  • Das Chorwandkruzifix ist 6,6 Meter hoch.
  • Die beiden Seitenaltäre sind charakteristisch für die Arbeit Schaidhaufs und der Dreifaltigkeit und der Muttergottes geweiht.

Konventgebäude

Baumeister der von 1699 bis 1712 errichteten Konventgebäude war Michael Wiedemann aus Unterelchingen. Noch kurz zuvor (1697) hatte er mit dem Bau des Schlosses Freudental begonnen. Der Barockgiebel der Westfassade wurde vermutlich 1755, spätestens aber bis 1792 aufgrund Baufälligkeit entfernt. Der heutige Giebel ist eine Nachbildung aus dem Jahr 2004, welche aus Brandschutzgründen nötig war. Der originale Giebel war vermutlich nie zur selben Zeit wie die barocke Kirche vorhanden, ein Umstand, welcher eine Diskussion um die Beeinträchtigung eines Kulturdenkmals anstieß.

Innenansichten

Orgeln

Hauptorgel

Die Hauptorgel wurde von 1794 bis 1797 von Johann Nepomuk Holzhey aus Ottobeuren erbaut. Ihren Prospekt entwarf Thomas Schaithauf, der Baudirektor der Abtei. Er ist durch denjenigen der Hauptorgel der Basilika Weingarten von Josef Gabler inspiriert, ebenso wie durch die etwas früheren Prospekte Holzheys in Rot an der Rot und Weißenau. Nach mehrfachen Veränderungen wurde 1979 durch die Schweizer Orgelbaufirma Kuhn der ursprüngliche Zustand der Orgel weitgehend wiederhergestellt.

I Hauptwerk C–f3
1.Bordon (ab g0)32′
2.Principal16′
3.Octav8′
4.Coppel8′
5.Violoncell8′
6.Piffarre8′
7.Quintadena8′
8.Octav4′
9.Flöt4′
10.Quinte223
11.Octav2′
12.Mixtur VII
13.Cimbal V
14.Cornet V (ab g0)
15.Trompet8′
16.Cromorne8′
17.Claron4′
II Oberwerk C–f3
18.Principal8′
19.Bordon8′
20.Flaut travers8′
21.Salicet8′
22.Gamba8′
23.Unda Maris8′
24.Holflöt4′
25.Waldflöt4′
26.Feldflöt4′
27.Flagiolet2′
28.Nazard V
29.Sexquialter III
30.Sonnet II
31.Hoboe8′
32.Douce Clarinet8′
III Echowerk C–f3
33.Nachthorn8′
34.Dulciana8′
35.Spitzflöt4′
36.Fugari4′
37.Syflöt2′
38.Cornet IV
39.Hörnle III
40.Vox Humana8′
Tremulant
Pedal C–f1
41.Prestant16′
42.Bordon16′
43.Flauten8′
44.Flötenbass8′
45.Violonbass8′
46.Bompart16′
47.Trompet8′
48.Claron4′
PaukenA und d0
  1. C–fis0 aus Bordon (Nr. 19).
  2. C–fis0 aus Salicet (Nr. 21).
  3. C–fis0 aus Nachthorn (Nr. 33).
  4. 1 2 Bass/Diskant geteilt
  5. vor Restaurierung 1979: bis a0

Chororgel

Seit 1949 besitzt die Abteikirche eine Chororgel der Firma Steinmeyer mit zwei Manualen und 27 Registern. Sie kann auch vom Spieltisch der Hauptorgel aus gespielt werden. Ihr Prospekt stammt von der 1781 erbauten Chororgel von Joseph Höß.

I Hauptwerk
Evangelienseite
1.Principal8′
2.Rohrflöte8′
3.Salicional8′
4.Praestant4′
5.Flauto dolce4′
6.Quintade4′
7.Quinte223
8.Octav2′
9.Terz II135
10.Mixtur IV113
Tremulant
II Nebenwerk C–
Epistelseite
11.Bourdon16′
12.Singend Principal8′
13.Gedackt8′
14.Gemshorn8′
15.Schwebung (ab c)8′
16.Ital. Principal4′
17.Koppelflöte4′
18.Waldflöte2′
19.Sifflöte1′
20.Cymbel III112
21.Terzian II135′ + 113
22.Trompete8′
Pedal
 
23.Untersatz16′
Bourdon (Transmission)16′
24.Zartbass8′
25.Octavbass4′
Flötbass (Transmission)4′
26.Choralbass4'
Quintade4′
Octave2′
27.Posaune16′

Geläut

Das Glockengeläut der Abteikirche besteht aus sieben Glocken, von denen fünf im Jahr 1961 in der Gießerei Petit & Gebr. Edelbrock gegossen wurden. Zwei weitere Glocken stammen aus dem Jahr 1571 und dem 15. Jahrhundert.

Schlagton Gießer / Gussjahr
h0Petit & Edelbrock, 1961
d1
e1
g1
a1
h1Christoph Glockengießer, 1571
d2Anonym, 15. Jahrhundert

Knabenchor der Abtei

Der Knabenchor der Abtei Neresheim wurde am 13. Februar 2004 gegründet und befindet sich unter der Leitung von Konventualprior Pater Albert Knebel OSB. Der Chor singt regelmäßig bei Gottesdiensten in der Abteikirche und bei eigenständigen Auftritten. Neben ein- und mehrstimmigen Chorsätzen aus unterschiedlichen Epochen kommt der Gregorianik eine besondere Bedeutung zu. Gegenwärtig (Stand November 2019) hat der Knabenchor 21 Chorknaben und junge Männerstimmen im Alter von 5 bis 25 Jahren und ist konfessionell gemischt.

Hauptziel des Chors ist das Einstudieren geistlicher Gesänge, die sich in die klösterlichen Gottesdienste einbringen lassen. Eine Besonderheit stellt die Gregorianik dar, das einstimmige liturgische Singen mit lateinischem Text.

Auch Knabenchöre aus aller Welt sind zu Gast in der Abtei Neresheim. Sie geben Konzerte in der Abteikirche und gestalten Gottesdienste des Mönchskonvents mit.

Literatur

  • Georg Sigmund Graf Adelmann von Adelmannsfelden: Die Restaurierung der Abteikirche Neresheim. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg. 4. Jg. 1975, Heft 4, S. 149–154 (PDF) [nicht ausgewertet]
  • Wolfgang Aumer: Benediktinerabtei Neresheim. (= Kleiner Kunstführer Nr. 1480). 10., überarbeitete Auflage. Verlag Schnell & Steiner, Regensburg 2007.
  • Hermann Baumhauer, Fotos von Joachim Feist: Kirche und Abtei Neresheim. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1985, ISBN 3-8062-0422-5.
  • Otmar Engeldardt: 900 Jahre Benediktinerabtei Neresheim. MSW-Verlag, Aalen 1995
  • Georg Dehio (Begründer): Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Baden-Württemberg I. Deutscher Kunstverlag, München 1993, ISBN 3-422-03024-7.
  • Stephan Haering: Kloster in der Welt von gestern – Kloster in der Welt von heute. Zur Wiedererrichtung der Abtei Neresheim vor 100 Jahren. In: Erbe und Auftrag, 96 Jg. (2020), S. 437–444.
  • Hugo Weihermüller, Johannes Naacke Die Orgelwerke der Abteikirche Neresheim, München, Zürich 1989, ISBN 3795406153, ISBN 9783795406158
  • Ulrich Höflacher: Johann Nepomuk Holzhey. Ein süddeutscher Orgelbauer des Klassizismus. Zum 200. Todestag. In: Ars Organi. 57. Jahrgang, Heft 4, Dezember 2009, ISSN 0004-2919, S. 219–225.
  • Max Miller, Gerhard Taddey (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 6: Baden-Württemberg (= Kröners Taschenausgabe. Band 276). 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 1980, ISBN 3-520-27602-X.
  • Beda Müller: Ökumene im Kloster Neresheim. Rückblick auf eine Lebensarbeit. In: Erbe und Auftrag 78 (2002), S. 485–492.
  • Bettina Müller-Ueltzhöffer: Der 500jährige Rechtsstreit des Klosters Neresheim um die Erlangung der Reichsunmittelbarkeit. Zugleich ein Beitrag zum Rechtsgang vor den höchsten Reichsgerichten in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-631-51063-2. Rezensionen zu diesem Buch.
  • Karsten Preßler: Beeinträchtigung eines Kulturdenkmals oder „baustilgerechte Kaschierung“? Zur Nachbildung eines Barockgiebels am Konventgebäude der Benediktinerabtei Neresheim. In: Denkmalpflege in Baden-Württemberg. 33. Jg. 2004, Heft 4, S. 203–213 (PDF)
  • Hans Ulrich Rudolf (Hrsg.): Alte Klöster, neue Herren. Die Säkularisation im Deutschen Südwesten. Band 2.2 (Aufsätze). Jan Thorbecke Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-7995-0212-2.
  • Paulus Weissenberger: Das Briefbuch des Abtes Johannes Vinsternau von Neresheim (1510 bis 1529) und die bischöfliche Kurie in Augsburg. In: Jahrbuch des Vereins für Augsburger Bistumsgeschichte, 6. Jahrgang 1972, Augsburg 1972, S. 209–240.
  • Bernhard Schütz: Benediktinerabtei Neresheim. 1. Auflage. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg im Allgäu 2006, ISBN 978-3-89870-296-6.
  • Bernhard Schütz: Abtei Neresheim. 3. Auflage. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg im Allgäu 2013, ISBN 978-3-933784-28-5.
Commons: Abtei Neresheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Abtei Neresheim – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Vgl. Artikel zur Baugeschichte und Lageplan sueddeutscher-barock.ch
  2. Georg Dehio: Süddeutschland (= Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Band 3). Berlin 1908, S. 316 (Digitalisat, UB Heidelberg [abgerufen am 19. Februar 2016]).
  3. Topographia Sueviae: Neresheim
  4. Chronik (Memento des Originals vom 26. Dezember 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. abtei-neresheim.de, abgerufen am 10. Februar 2021.
  5. Kloster Neresheim: Prior Albert Knebel zum Administrator gewählt orden-online.de, abgerufen am 26. Dezember 2019.
  6. Pater Albert Knebel weiter an Neresheimer Klosterspitze Heidenheimer Zeitung, 10. März 2015.
  7. Prior Albert Knebel weitere sechs Jahre in der Pflicht Heidenheimer Zeitung, 12. März 2018.
  8. Was macht das Kloster mit den geerbten Geheim-Millionen? Augsburger Allgemeine, 22. November 2016.
  9. Homepage der Abtei Neresheim, siehe Stellungnahme von Konventualprior Pater Albert Knebel, abgerufen am 26. Dezember 2019.
  10. 1 2 Klostermuseum Abtei Neresheim
  11. 1 2 Preßler: Beeinträchtigung eines Kulturdenkmals oder „baustilgerechte Kaschierung“? Zur Nachbildung eines Barockgiebels am Konventgebäude der Benediktinerabtei Neresheim.
  12. Architektur und Malerei (Memento des Originals vom 26. Dezember 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. abtei-neresheim.de
  13. 1 2 3 4 5 Hermann Baumhauer, Fotos von Joachim Feist: Kirche und Abtei Neresheim. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1985, ISBN 3-8062-0422-5, S. 18–21.
  14. Peter Hirscher, Karl Christian Sachs, Richard Welschinger: Beiträge zur Geschichte der Bodanrückdörfer Langenrain und Freudental. 1986, S. 92.
  15. Helmut Völkl (Hrsg.): Orgeln in Württemberg. Hänssler-Verlag, Neuhausen-Stuttgart 1986, ISBN 3-7751-1090-9, S. 194 ff.
  16. Informationen zur Hauptorgel auf Organ index. Abgerufen am 7. August 2022.
  17. Informationen zur Chororgel auf Organ index. Abgerufen am 7. August 2022.
  18. 1 2 Allgemeines zum Knabenchor (Memento des Originals vom 13. Juni 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. abtei-neresheim.de, abgerufen am 26. Dezember 2019.
  19. Auswärtige Knabenchöre in der Abtei (Memento des Originals vom 8. Juli 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. abtei-neresheim.de, abgerufen am 13. Juni 2018.

Koordinaten: 48° 45′ 21,1″ N, 10° 20′ 37,2″ O

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