Der Acherusische See ist in der antiken griechischen Mythologie der Ort in der Unterwelt, wohin die Seelen solcher Verstorbenen gelangen, die „dafür erkannt werden, einen mittelmäßigen [Lebens-]Wandel geführt zu haben“.

Platon zufolge war der Volksglauben im antiken Griechenland, dass die Verstorbenen zuerst von einem Dämon an einen Ort gebracht würden, an dem diejenigen ausgesondert würden, die „gut und heilig“ gelebt hätten.

Solche mit mittelmäßigem Lebenswandel aber würden mithilfe von dort bereitstehenden Fahrzeugen den Acheron durchfahren, einen der größten Flüsse der griechischen Unterwelt. Dieser Fluss münde dann in den Acherusischen See, wo sie für ihre Sünden büßen und für ihre guten Taten belohnt würden. Diese Seelen sollten dann wieder nach gewisser Zeit in die Welt der Lebenden zurückgeschickt werden. Weiterhin solle in „heilbare“ und „unheilbare“ Seelen unterteilt werden, was dann wiederum ihr Schicksal bestimmen würde.

Die „Unheilbaren“ seien Seelen, die sich zu Lebzeiten an Heiligtümern vergingen, raubten, ungerechten Mord begingen, … etc. Sie würden in den Tartaros geworfen und von dort nie wieder emporsteigen dürfen. Die „Heilbaren“ hingegen würden auch in den Tartaros gestürzt, könnten aber nach einem Jahr wieder herauskommen. Die Mörder unter diesen würden dann an der Seite des Flusses Kokytos herausgeschwemmt werden. Die Anderen aber, welche sich gegen ihren Vater oder ihre Mutter versündigt haben, würden in den Fluss Pyriphlegethon geworfen, der sie dann an den Acherusischen See treibe. Dort müssten sie dann diejenigen rufen, welche von ihnen schlecht behandelt wurden und sie dazu überreden, sie in diesen See aufzunehmen. Falls ihnen dies nicht gelinge, müssten sie diese Prozedur bis in alle Ewigkeit wiederholen, bis es ihnen schließlich doch gelinge.

Einzelnachweise

  1. Platon, Phaidon.
  2. Platon, Phaidon.
  3. Platon, Phaidon.
  4. Platon, Phaidon.
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