Markthalle VI
Ackerhalle

Nördlicher Eingang der Ackerhalle in der Invalidenstr. 158

Daten
Ort Berlin-Mitte
Architekt Hermann Blankenstein,
August Lindemann
Baujahr 1886–1888

Die Ackerhalle, historische Bezeichnung Markthalle VI, im Berliner Ortsteil Mitte ist eine von 14 Markthallen, die der Berliner Magistrat zwischen 1886 und 1892 für den Einzelhandel errichten ließ und von denen heute nur noch sechs erhalten sind. Sie befindet sich in der Ackerstraße 23–26 Ecke Invalidenstraße 158 in der Oranienburger Vorstadt.

Geschichte

Die Ackerhalle wurde zwischen 1886 und 1888 nach Entwürfen von Hermann Blankenstein erbaut. Nachdem sie den Zweiten Weltkrieg unbeschadet überstanden hatte, wurde sie 1969 von Klaus Pöschk modernisiert, wobei jedoch die ursprüngliche typische Markthallenatmosphäre verloren ging. 1991 wurden diese Modernisierungen rückgängig gemacht und die Markthalle nach ihrem ursprünglichen Plan in Form einer Basilika rekonstruiert. Im gleichen Zug wurde am 3. Mai 1991 ein Bolle-Markt im Inneren der Halle eröffnet. Später wurde daraus ein Extra-Markt, der nach Umbauarbeiten am 14. August 2002 wiedereröffnete. 2016 wurde das Innere der Ackerhalle von der Supermarktkette Rewe umgestaltet, wobei kleine Imbiss- und Verkaufsstände entfernt wurden. Zur Wandgestaltung kamen Alt-Berliner Motive von Heinrich Zille zur Anwendung.

Architektur

Die Markthalle mit einem rhomboiden Grundriss ist in einen inneren Baublock integriert, der durch zwei Kopfbauten in der Acker- und der Invalidenstraße zugängig ist. Diese sind zweigeschossig und besitzen jeweils ein hohes rundbogiges übergiebeltes Eingangstor. Die Fassaden im Neorenaissancestil sind klinkerverkleidet und mit runden Terrakottaplatten, die italienische Renaissanceformen aufweisen, aufwändig dekoriert. Durch die Halle selbst führt eine neun Meter breite Durchfahrtsstraße, die von einem zwölf Meter hohen Mittelschiff mit verglasten Obergaden überspannt ist. Die Marktstände waren in den Seitenschiffen untergebracht, die durch gusseiserne Stützen abgetrennt sind, eine Breite von sechs Metern haben und von Sheddächern belichtet werden. Unterhalb der Halle befindet sich ein Kellergeschoss, das als Lager- und Kühlbereich dient.

Das Gebäude ist als Baudenkmal mit der Nummer 09010137 in der Berliner Landesdenkmalliste eingetragen.

Siehe auch

Literatur

  • August Lindemann: Die Markthallen Berlins. Ihre baulichen Anlagen und Betriebseinrichtungen im Auftrage des Magistrats. Springer, Berlin 1899. Digitalisat
  • Landesdenkmalamt Berlin (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Berlin. Ortsteil Mitte. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2003, ISBN 3-935590-80-6, S. 544–545.
  • Hans-Jürgen Mende, Kurt Wernicke (Hrsg.): Berliner Bezirkslexikon – Mitte. Edition Luisenstadt, Berlin 2000, ISBN 3-89542-111-1, S. 75–76.
Commons: Ackerhalle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesdenkmalamt Berlin: Denkmale in Berlin. Ortsteil Mitte., 2003, S. 544.
  2. Verjüngungskur für die Ackerhalle. In: Neues Deutschland, 26. November 1968, S. 8; online.
  3. Durch die Dachfenster flutet Tageslicht auf den Markt. In: Neue Zeit, 4. Mai 1991, S. 24; online.
  4. ACKERHALLE JOURNAL. Zur Wiedereröffnung am 3. und 4. Mai 1991. In: content.staatsbibliothek-berlin.de. Berliner Zeitung, 27. April 1991, abgerufen am 30. Juli 2023.
  5. ACKERHALLE. Ihr Bolle-Markt in Berlin-Mitte! In: content.staatsbibliothek-berlin.de. Berliner Zeitung, 2. Mai 1991, abgerufen am 30. Juli 2023.
  6. Markthalle öffnet nach Sanierung wieder die Pforten. Berliner Morgenpost, 13. August 2002, abgerufen am 29. Juli 2023.
  7. Zille-Bilder an der Wand: Rewe baut historische Ackerhalle um. Abgerufen am 4. Januar 2022.
  8. Landesdenkmalamt Berlin: Denkmale in Berlin. Ortsteil Mitte., 2003, S. 544–45.
  9. Eintrag in der Berliner Landesdenkmalliste

Koordinaten: 52° 31′ 55,6″ N, 13° 23′ 49,2″ O

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