Adelaide Ristori (* 29. Januar 1822 in Cividale del Friuli, Friaul; † 9. Oktober 1906 in Rom) war eine italienische Schauspielerin.
Leben
Ristori war die Tochter eines Schauspielerpaares und trat bereits als Kind mit ihren Eltern auf. Ihren ersten größeren Erfolg erzielte sie um 1835 in der Hauptrolle von Francesca da Rimini (Silvio Pellico). Um 1840 schloss sich Ristori in Parma dem herzoglichen Ensemble an und hatte dort auch als Maria Stuart (Friedrich Schiller) ihren künstlerischen Durchbruch.
1847 heiratete Ristori den Marchese Giuliano Capranica del Grillo. Mit ihm hatte sie einen Sohn: Marquese Giorgio Capranica del Grillo. Bis 1850 pausierte sie und widmete sich in diesen Jahren nur ihrer Familie. Ab Herbst 1850 ging Ristori wieder auf Tournee und machte damit ihrer berühmten Kollegin Rachel Konkurrenz.
In Paris hatte Ristori in der Rolle der Myrrha (Vittorio Alfieri) außerordentlichen Erfolg und diesen Erfolg konnte sie in den Theatern von Berlin, London, Dresden und Wien fortsetzen. 1857 trat sie mit ähnlichem Erfolg in Spanien, 1860 in Holland, und 1861 in Russland auf. Einen ihrer größten Erfolge erzielte sie in der Hauptrolle von Medea (Ernest Legouvé). Dieses Werk war ebenso wie Legouvés Beatrix von Giuseppe Montanelli nicht nur übersetzt, sondern ihr geradezu auf den Leib geschrieben worden.
1864 feierte sie Triumphe in Konstantinopel, 1867 in den Vereinigten Staaten, worauf sie Mittel- und Südamerika, Anfang der 70er Jahre Australien und England, sowie 1879–1880 Deutschland und Schweden besuchte.
Ihre Gestalten zeichneten sich durch tiefe Innerlichkeit und packende Glut der Leidenschaft aus.
Werke
- Ricordi e studi artistici, Roux, Turin 1887
Literatur
- Henry Knepler: The gilded stage. The lives and careers of four great actresses, Rachel Félix, Adelaide Ristori, Sarah Bernhardt and Eleonora Duse. Constable, London 1968
- Liliana Naldini: Adelaide Ristori. La marchesa del Grillo, un'attrice del risorgimento, Alzani, Turin 2000, ISBN 88-8170-137-5.
Weblinks
- Tony Kellen: Adelaide Ristori, in: Königlich privilegierte Berlinische Zeitung, 29. Januar 1902.
Einzelnachweise
- ↑ Geburtsjahr zuweilen alternativ auch 1818 und 1821. Vgl. Tony Kellen 1902 (Zum 80. Geburtstag).