Die Adelskette, kurz Kette, war eine geheime Adelskorporation, die sich zur Zeit des Wiener Kongresses konstituiert hatte und aus in Wien versammelten Mitgliedern des höheren Adels, besonders der Mediatisierten, bestand.

Geschichte

Laut Statuten vom 10. Januar 1815 sollte die Kette eine „allgemeine deutsche wissenschaftliche und sittliche Bildungsanstalt“ ausschließlich für den Adel als dem ersten und gebildetsten Stand sein, durch welche die Tugenden des Rittertums wiedererweckt und erhalten werden sollten. Grade und eine Einteilung nach den mittelalterlichen Provinzen waren vorgeschlagen, adlige Feste sollten gehalten werden.

Ziel des Bundes war, die adelsrechtlichen Veränderungen seit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 rückgängig zu machen. Dieses Vorhaben blieb weitgehend Utopie und wurde nicht in die Tat umgesetzt.

Die Vereinigung, der rund 50 Personen angehörten, wählte den Freiherrn Karl von Baden zum Vorsitzenden. Werner von Haxthausen und Joseph von Laßberg wurde ein großer Einfluss in diesem Kreis zugeschrieben.

Quellen

Literatur

  • Georg Simmel: Zur Soziologie des Adels. Fragment aus einer Formenlehre der Gesellschaft. In: Frankfurter Zeitung und Handelsblatt (Neue Frankfurter Zeitung). 52. Jg. Nr. 358, 1. Morgenblatt vom 27. Dezember 1907, Feuilleton-Teil, S. 1–3 (online).
  • Volker Schupp: Sinclair in Wien. In: Christoph Jamme (Hrsg.): Homburg vor der Höhe in der deutschen Geistesgeschichte: Studien zum Freundeskreis um Hegel und Hölderlin. Klett-Cotta, Stuttgart 1981, ISBN 3-12-913510-3, S. 231–244 (Sonderdruck online auf dem Freiburger Dokumentenserver; PDF; 998 kB).
  • Rechtlieb Zeitgeist: Entlarvung der sogenannten demagogischen Umtriebe. Ein Beitrag zur Geschichte der europäischen Reaction seit dem Jahre 1815. Literatur-Comptoir, Altenburg 1832, S. 281 ff. (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  • Johann Ludwig Klüber (Hrsg.): Plan zu einem allgemeinen Adelsverein durch ganz Teutschland, die Kette genannt; datiert Wien, den 10. Januar 1815. In: Acten des Wiener Congresses in den Jahren 1814 und 1815. Band 6, 23. Heft. Palm und Enke, Erlangen 1836, S. 452–462 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

  1. Wolfram Siemann (Hrsg.): Deutsche Tribüne 1831–1832. Bd. 2. Glossar. Neuedition. Saur, München 2007, ISBN 3-598-11693-4, S. 186.
  2. s. Schupp S. 236
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.