Das Adlerpult in der katholischen Kirche St. Maximilian, auch Maxkirche, in Düsseldorf-Carlstadt ist ein spätgotisches bronzenes Kunstwerk, das im Jahre 1449 gefertigt wurde und aus dem Altenberger Dom stammt.

Adlerpulte sind mit einem Adler gestaltete Lesepulte, die insbesondere zum Auflegen liturgischer Bücher dienen.

Der Düsseldorfer Architekten und Ingenieurverein (AIV) bezeichnete das Adlerpult in St. Maximilian als das älteste seiner Art in Düsseldorf. Neben Datum, Ort und Höhe gab der Architekten- und Ingenieurverein eine Beschreibung des Werks ab, erwähnte jedoch weder Inschrift noch andere Tierfiguren:

„An kirchlichen Denkmälern (nach Clemen, Denkmäler der Rheinprovinz) ist in Düsseldorf nur eine verhältnismässig geringe Anzahl künstlerisch wertvoller vorhanden. Immerhin bergen die alten Kirchen deren einige, auf die aufmerksam zu machen hier nicht unterlassen werden soll. Der Zeit nach ist als älteste das in der Maxkirche stehende 2 m hohe bronzene Adlerpult aus dem Jahr 1449 zu erwähnen, das aus der Abtei Altenberg stammt (Abb. 62). Auf einem dreiseitigen, gotischen, mit Strebebögen und Fialen versehenen architektonischen Unterbau sitzt auf einer Kugel ein mächtiger, prachtvoll stilisierter Adler, jede Feder einzeln durchgearbeitet, die Augen von Kristall eingesetzt, der auf seinen Flügeln das Buchgestell trägt.“

Paul Clemen beschrieb in Die Kunstdenkmäler der Stadt und des Kreises Düsseldorf ausführlich das bronzene Kunstwerk. Es trägt demnach eine lateinische Inschrift am dreiseitigen Sockel, ist überreich im gotischen Stil verziert. Tierfiguren wie Adler, Hund und Fledermaus schmücken das Werk:

„Bronzenes Adlerpult, 2 m hoch, vom J. 1449, aus der Abtei Altenberg stammend (Fig. 16. - Bayerle S. 187. - Chr. W. Schmidt, Kirchenmöbel u. Utensilien Taf. 25). Um den dreiseitigen Fuss die Inschrift: ANNO INCARNACIONIS HOC CONFLATUM LECCIONIS M QUATER C ET VIIIII QUATER X FORE FATUR CONFECTUM VETERIS MONTIS JOH. CURAM GERENS NOMEN KODEKONEN FERENS HOC FIERI FACIENS. Der über dem mit Masswerk bedeckten einfach profilierten Unterbau sich erhebende Aufsatz ist auf jeder der drei Seiten von einem nasenbesetzten Spitzbogenfenster durchbrochen, über dem zwei Reihen von gothischen Vergitterungen sich hinziehen, an den Kanten Strebesysteme. Der sechsseitige zinnengekrönte Mittelbau trägt eine Kugel, auf dem ein mächtiger prachtvoll stilisierter Adler sitzt, jede Feder einzeln durchgeführt, die Augen von Krystall eingesetzt. Die Tragleiste für das Buch auf seinem Rücken stützt eine kleine hockende Hundefigur, die Krallen ruhen auf einer Art Fledermaus, deren ausgebreitete Flügel genau erkennbar sind, während Kopf und Schwanz abgebrochen sind.“

Paul Clemen fand ähnliche Werke in Deutschland im Aachener Münster, in der Erkelenzer Kirche St. Lambertus, in der Dortmunder Reinoldikirche, in der Dortmunder Marienkirche, in der Klosterkirche Marienfeld und in der Kirche St. Severin in Köln, im niederländischsprachigen Raum in den Kirchen St. Martin (Hal) und St. Germain (Tienen) sowie in Venedig im Markusdom und im Museo Correr.

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Einzelnachweise

  1. Architekten- und Ingenieur-Verein zu Düsseldorf (Hrsg.): Düsseldorf und seine Bauten. L. Schwann, Düsseldorf 1904, S. 79 f.
  2. Paul Clemen (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 3, 1: Die Kunstdenkmäler der Stadt und des Kreises Düsseldorf. Im Auftrage des Provinzialverbandes der Rheinprovinz herausgegeben. Schwann, Düsseldorf 1894, S. 54.
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