Adolf Glatte (* 18. Februar 1866 in Häslicht, Schlesien, heute Kostrza, Polen; † 28. Oktober 1920 in München) war ein deutscher Landschafts- und Porträtmaler des Impressionismus.
Leben und Wirken
Glatte wurde in Häslicht bei Striegau in Schlesien geboren. Nach Studium u. a. in Paris ließ er sich in München nieder, wo er in der Hirtenstraße 15 wohnte.
Das Schaffen Glattes verdankt seine stärksten Impulse dem französischen Impressionismus, mit dem er während seiner Pariser Studienzeit in Berührung kam, und ist damit dem Spätimpressionismus bzw. dem Post-Impressionismus zuzuschreiben. Er malte vor allem Landschaften aus der Umgebung von München. Nach 1933 galt er als Vertreter der von den Nationalsozialisten als „entartete Kunst“ diffamierten modernen Kunst, weshalb seine Gemälde beschlagnahmt wurden. Glatte wurde auch vom Münchner Maler Ludwig von Hagn (1820–1898) beeinflusst.
In einem Artikel mit dem Titel „Ausstellungen der Münchner ‚Neuen Secession‘ und der ‚Juryfreien‘“ schrieb Oskar Doering: „Adalhert Killermann, Th. Dietrich-Wrede, Josef Rolf Knobloch, Hans Heinen und Adolf Glatte bewährten die bekannten Vorzüge ihrer tüchtigen Landschaftskunst.“
Werke (Auswahl)
In öffentlichen Institutionen und Museen
- Evangelische Kirche, Saarburg i.L., Christus und der verlorene Sohn
Andere Werke
- Am Flussufer (1889)
- Auenlandschaft bei München-Bogenhausen (1893)
- Felsige Anhöhe bei Harburg i. B. (1896)
- Im Dachauer Moor (1896)
- Häuser im Dachauer Moos
- Landschaft mit figürlicher Staffage (1906)
- Am Gehölz (1906)
- Blühende Sommerlandschaft mit hinter Bäumen verborgenem Haus (1915)
Literatur
- Willy Burger: Glatte, Adolf. In: Ulrich Thieme, Fred. C. Willis (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 14: Giddens–Gress. E. A. Seemann, Leipzig 1921, S. 242 (Textarchiv – Internet Archive).
- Adressbuch von bildenden Künstlern der Gegenwart. 1898, S. 88.
- Deutsche Kunst. Illustrirte Zeitschrift für das gesammte deutsche Kunstschaffen. Central-Organ Deutscher Kunst- und Künstlervereine Band 1 (1896), S. 104, 115, 116
- La Nouvelle revue. 1910, S. 571.
- Uta Laxner-Gerlach: Katalog der Gemälde des 19. Jahrhunderts. Von der Heydt-Museum, 1974, S. 320.
- Hans F. Schweers: Gemälde in deutschen Museen: Katalog der in der Bundesrepublik Deutschland ausgestellten Werke. Band 1, K. G. Saur, München 1981, S. 333.
- Hans F. Schweers: Gemälde in deutschen Museen: Katalog der ausgestellten und depotgelagerten Werke. Band 2, K. G. Saur, München 1994, S. 641.
- Paul Pfisterer, Claire Pfisterer: Signaturenlexikon. De Gruyter, Berlin 1999, S. 240 (G 393: books.google.de).
- Glatte, Adolf. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 56, Saur, München u. a. 2007, ISBN 978-3-598-22796-7, S. 60. (Glandorf–Goepfart. books.google.de).
- Dictionnaire critique et documentaire des peintres, sculpteurs, dessinateurs et graveurs de tous les temps et de tous les pays. Auflage ?, Touttain, Band 5, S. ?.
- Nassauische Annalen. Jahrbuch des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung. Band 116, 2005, S. 473.
- Christiane Pignon-Feller: Architecture protestante: Moselle, XVIIe-XXe siècle. Éd. Serpenoise, 2006, S. 78, 207.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Ausstellungen der Münchner „Neuen Secession“ und der „Juryfreien“. In: Die christliche Kunst. Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst und der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben. 13. Jahrgang, 1916/1917, S. 327 f., hier: 328 (Textarchiv – Internet Archive).