Aetos I. (altgriechisch Ἀετός), Sohn des Apollonios, war ein griechischer Beamter im Dienst der ägyptischen Könige aus der Ptolemäerdynastie während des 3. vorchristlichen Jahrhunderts.

Er stammte aus Aspendos und diente dem König Ptolemaios II. als strategos der Provinz Kilikien, die in jener Zeit dem ptolemäischen Ägypten angehörte. Hier gründete er zwischen den Jahren 270 und 260 v. Chr. die Polis Arsinoe, die der Königin Arsinoë II. geweiht war. Aetos hatte dazu die dort zuvor siedelnden „Barbaren“ vertrieben sowie die Polis Nagidos, deren Ehrenbürger er war, dazu genötigt, ihr öffentliches Land an die neue Polis abzutreten. Zusätzlich veranlasste er den Bau eines Stadtarchivs in Arsinoe.

Die Hintergründe dieser Stadtgründung sind in einer an die Archonten von Arsinoe gerichteten Nachricht von Aetos’ Sohn und Amtsnachfolger, Thraseas, überliefert. Sie wurde auf einer 1979 entdeckten Kalksteinstele hinterlassen, die im Museum von Mersin zu sehen ist.

Aetos war vermutlich identisch mit dem namensgleichen eponymen Priester des zum Gott erhobenen Alexanders und der Theoi Adelphoi (Ptolemäischer Alexanderkult), der im Jahr 253/252 v. Chr. erwähnt wird. Mehrere seiner Nachkommen standen noch im Dienst der Ptolemäer. Der Priester Aetos, welcher auf dem Stein von Rosette genannt wird, war aller Wahrscheinlichkeit nach sein Enkel.

Die Familie des Aetos:

 
 
 
 
 
 
 
 
Apollonios
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Aetos I.
Statthalter in Kilikien
Alexanderpriester
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Thraseas
Statthalter in Kilikien und Koilesyrien
 
 
 
 
 
Aetos II.
Söldnerführer
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Ptolemaios
Statthalter in Koilesyrien
 
Apollonios
Statthalter in Koilesyrien
 
Thraseas
 
Aetos III.
Statthalter in Kilikien
Alexanderpriester

Literatur

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Prosopographia Ptolemaica IX 4988
  2. Theoi Adelphoi (Ptolemaios II. und Arsinoë II.)
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