Als Afrikanisches Jahr oder Afrika-Jahr wird das Jahr 1960 bezeichnet, da damals 18 Kolonien in Afrika (14 französische, zwei britische, je eine belgische und italienische) die Unabhängigkeit von ihren Kolonialmächten erlangt haben:
- am 1. Januar Kamerun von Frankreich
- am 27. April Togo von Frankreich
- am 26. Juni Madagaskar von Frankreich
- am 26. Juni Britisch-Somaliland von Großbritannien
- am 30. Juni die Demokratische Republik Kongo von Belgien
- am 1. Juli Italienisch-Somaliland von Italien
- am 1. August die Republik Dahomey von Frankreich (heute Benin)
- am 3. August Niger von Frankreich
- am 5. August Obervolta von Frankreich (heute Burkina Faso)
- am 7. August die Elfenbeinküste von Frankreich (heute offiziell Côte d’Ivoire)
- am 11. August Tschad von Frankreich
- am 13. August die Zentralafrikanische Republik von Frankreich
- am 15. August die Republik Kongo von Frankreich
- am 17. August Gabun von Frankreich
- am 20. August der Senegal von Frankreich
- am 22. September Mali von Frankreich
- am 1. Oktober Nigeria von Großbritannien
- am 28. November Mauretanien von Frankreich
Bereits am Unabhängigkeitstag Italienisch-Somalilands vereinigte es sich mit dem fünf Tage zuvor unabhängig gewordenen Britisch-Somaliland zum heutigen Somalia, sodass heute oft nur von 17 entstandenen unabhängigen Staaten gesprochen wird.
Bereits drei Jahre später schlossen sich viele der unabhängig gewordenen Staaten zur Organisation für Afrikanische Einheit zusammen, die 2002 in die Afrikanische Union überging.
Siehe auch
Weblinks
Wiktionary: Afrikanisches Jahr – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
- Aufbruch und Umbruch: Das „Afrika-Jahr“ vor einem halben Jahrhundert Artikel von Christoph Kalter auf Zeitgeschichte-online (2010).
- ARD.de-Spezial zu 50 Jahren afrikanische Unabhängigkeit (Memento vom 4. Januar 2011 im Internet Archive)
- Webseiten zur Unabhängigkeit afrikanischer Staaten. In: Internet Library Sub-Saharan Africa (ilissAfrica).
- Dekolonisation - Das afrikanische Jahr 1960. Sendung Deutschlandfunk Nova 10. April 2020 (48 Minuten)
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