Aganaktismenoi (Αγανακτισμένοι, griech: die Entrüsteten, Empörten, uU auch als Wutbürger verstanden) waren Teil einer friedlichen, basisdemokratischen Protestbewegung von Bürgern, die vor allem ab dem 25. Mai 2011 bis August 2011 gegen die herrschende politische Klasse in Griechenland und den aufgezwungenen Sparkurs im Rahmen der Griechische Staatsschuldenkrise (siehe auch Euro-Rettungsschirm) durch die Europäische Zentralbank (EZB), der EU und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) (siehe auch Troika), protestierten.

Die weitgehend parteifernen Demonstrationen, die soziale, wirtschaftliche und politische Missstände, Ursachen und Hintergründe der Protestbewegung in Griechenland ähneln denen in Spanien und der dortigen Protestbewegung, die unter anderem auch als Indignados (span.: Empörte) benannt wurde. Im Gegensatz zu früheren und späteren Protesten, wurden die der Aganaktismenoi ohne politische oder gewerkschaftliche Zugehörigkeit organisiert und waren politische Partei-Statements, wie auch jede Form der Gewalt, unerwünscht und wurden aktiv unterbunden.

Am 29. Mai haben alleine in Athen vor dem Parlament zwischen 80.000 und 100.000 Menschen an den Protesten teilgenommen. Am 5. Juni liegen die Schätzungen zwischen 200.000 und 500.000 protestierenden Menschen alleine in Athen.

Ab dem 28. Juni begannen gewaltsame Zusammenstöße zwischen der Polizei, Neonazigruppen und den friedlichen Demonstranten, wobei der griechischen Polizei die Zusammenarbeit mit den Neonazigruppen und die Anwendung unnötiger Gewalt vorgeworfen wurde.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Auch: Empörte BürgerInnen (Aganaktismenoi Ellines) oder Empörte auf dem Platz der Verfassung (Aganaktismenoi sto syntagma).
  2. Gregor Kritidis, Die Demokratie in Griechenland zwischen Ende und Wiedergeburt, S. 135, 145 ff.
  3. Die Demokratie kehrt nach Athen zurück, Voxeurop.eu, 16. Juni 2011.
  4. Margarita Tsomou: Drei Bilder zu post-repräsentativen Politiken der „Aganaktismenoi“ auf der Besetzung des Athener Parlamentsplatzes 2011. In: Agridopoulos, Aristotelis et al. (Hg.): Griechenland im europäischen Kontext. Krise und Krisendiskurse. Wiesbaden 2016, S. 319–330.
  5. Gregor Kritidis, Die Demokratie in Griechenland zwischen Ende und Wiedergeburt, S. 146.
  6. Florian Niederdorfer, „Vielen Griechen reicht es ganz einfach“, Der Standard, 17. Juni 2011; Spanish inspired protest grips athens (Memento des Originals vom 3. April 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Euronews, 29. Mai 2011.
  7. Δίχως κόμμα, συνδικάτο, μόνο οργή,Enet.gr, 25. Mai 2011.
  8. Στους 100.000 οι «Αγανακτισμένοι στο Σύνταγμα», skai.gr, 29. Mai 2011; Greece set for severe bail-out condition, CNN, 30. Mai 2011; Spanish inspired protest grips athens (Memento des Originals vom 3. April 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Euronews, 29. Mai 2011; Λαοθάλασσα βούλιαξε το Σύνταγμα!, protothema.gr, 30. Mai 2011.
  9. «Αγανακτισμένοι»: Πρωτοφανής συμμετοχή σε Αθήνα και άλλες πόλεις, skai.gr, 6. Juni 2011; Κυριακή 5 Ιουνίου 2011: Έμεινε στην Ιστορία!, protothema.gr, 5. Juni 2011; Εκκωφαντική λαοθάλασσα στο Σύνταγμα, enet.gr, 5. Juni 2011.
  10. Πετροπόλεμος μέχρι αργά το βράδυ στο Σύνταγμα, skai.gr, 29. Juni 2011; The Irregularities of Violence in Athens (Memento des Originals vom 3. April 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Cultural Anthropology; Συγκρούσεις σε όλο το κέντρο - Ανεξέλεγκτη η δράση της αστυνομίας, http://tvxs.gr, 29. Juni 2011.
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