Aggertalsperre | |||
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Blick auf die Aggertalsperre, im Vordergrund Hackenberg (Bergneustadt), im Hintergrund Lantenbach (Gummersbach) | |||
Lage | Oberbergisches Land | ||
Zuflüsse | Agger, Genkel, Rengse | ||
Abfluss | Agger | ||
Größere Orte am Ufer | Hackenberg (Bergneustadt), Lantenbach | ||
Größere Städte in der Nähe | Gummersbach, Bergneustadt, Meinerzhagen | ||
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Koordinaten | 51° 2′ 11″ N, 7° 38′ 0″ O | ||
Daten zum Bauwerk | |||
Bauzeit | 1927–1929 | ||
Höhe über Talsohle | 43,15 m | ||
Höhe über Gründungssohle | 45 m | ||
Höhe der Bauwerkskrone | 286,5 m ü. NN | ||
Bauwerksvolumen | 100.000 m³ | ||
Kronenlänge | 225/230 m | ||
Kronenbreite | 11,50 m | ||
Basisbreite | 35 m | ||
Krümmungsradius | 250 m | ||
Daten zum Stausee | |||
Höhenlage (bei Stauziel) | 284,4 m ü. NN | ||
Wasseroberfläche | 120 ha | ||
Speicherraum | 19,3 Mio. m³ | ||
Gesamtstauraum | 20,5 Mio. m³ | ||
Einzugsgebiet | 40,57 km² | ||
Bemessungshochwasser | 54 m³/s | ||
Aggertalsperre mit anliegenden Ortschaften |
Die Aggertalsperre im Oberbergischen Land liegt zwischen den Städten Gummersbach, Bergneustadt und Meinerzhagen in Nordrhein-Westfalen (Deutschland).
Die Talsperre im Tal der Agger wird durch die Flüsse Agger, Genkel und Rengse gespeist und hat einen Gesamtstauraum von 20,5 Millionen Kubikmeter. Der Stausee bedeckt eine Fläche von ca. 120 bis 150 ha (abhängig vom Wasserstand), nach anderen Informationen sogar 193 ha. Die Staumauer ist 225 bis 230 m lang und 45 m hoch. Sie wurde zwischen 1927 und 1929 errichtet. Durch die drei Täler hebt sich der Stausee optisch von vielen anderen Talsperren ab.
Die Talsperre dient der Stromerzeugung, dem Hochwasserschutz, der Niedrigwasseraufhöhung und der Brauchwasserversorgung. Die Kraftwerksleistung beträgt nach verschiedenen Angaben 2,25 oder 3 MW.
Die Staumauer ist eine Gewichtsstaumauer aus Gussbeton. Wegen Undichtigkeit an der Wasserseite musste die Sperre im April 1967 wieder abgelassen werden. Es wurden eine 12 cm dicke Bitumenschicht und eine 40 cm dicke Betonschicht vor die Talsperrenmauer gegossen. Diese beiden Schichten wurden durch mehrere 1000 Anker mit der aus Split-Beton hergestellten Gussbetonmauer verbunden. Bei dieser Maßnahme wurde auch die Fahrbahn beidseitig der Mauerkrone auf 11,60 m verbreitert, da der steigende Verkehr von der einfachen Fahrbahn nicht mehr bewältigt werden konnte. Im Jahr 2002 erfolgten größere Sanierungs- und Instandsetzungsarbeiten. Das Wasser der Talsperre musste vollständig abgelassen werden.
Auf dem Bergrücken zwischen dem Agger- und dem Genkelarm („Burg Zinne“) befinden sich Überreste von frühgeschichtlichen Ringwallanlagen (fränkische Zeit).
Geschichte
Um den ständig steigenden Energiebedarf decken und die jährlich auftretenden Hochwasserschäden verhindern zu können, wurden bereits in den Jahren 1900 bis 1904 erste Überlegungen zum Bau einer Talsperre im Lauf der Agger oberhalb Dümmlinghausen getroffen. Entgegen der ursprünglichen Absicht, eine Gewichtssteinmauer zu errichten, entschied man sich aus rationellen Gründen für eine Mauer aus Gussbeton. Zu Spitzenzeiten waren bis zu 1600 Arbeiter auf der Baustelle beschäftigt.
Zum Transport von Material und Arbeitern wurde die in Dümmlinghausen auf der Aggertalstraße verlaufende normalspurige Straßenbahn- und Güterverkehrstrasse der Gummersbacher Kleinbahnen bis zum Kleinbahnhof Genkelmündung genutzt, in Derschlag stiegen die Arbeiter von der Aggertalbahn um.
Am 10. Oktober 1928 riss der Gießausleger einer der beiden Gießtürme ab, wobei vier Arbeiter den Tod durch herabstürzende Teile fanden. Gegen Ende der Bauzeit meldete die ausführende Baufirma Konkurs an, noch verbleibende Arbeiten wurden von Unternehmen aus der Umgebung ausgeführt. Am 24. Dezember 1928 begann der Probestau, welcher wegen Undichtigkeiten und den daraus resultierenden Abdichtungsarbeiten Anfang September 1929 abgebrochen werden musste. Nach Beendigung der Abdichtungsarbeiten konnte mit dem Einstau am 18. Oktober 1929 begonnen werden.
Bilder
- Winterbild der Aggertalsperre
- Blick auf die Aggertalsperre von der Sperrmauer aus
- Blick auf die Aggertalsperre zur blauen Stunde
- Sperrmauer der Aggertalsperre, luftseitige Ansicht
- Sperrmauer der Aggertalsperre, wasserseitige Ansicht
Freizeit
Die Aggertalsperre ist mit ihren Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung ein Anziehungspunkt für Besucher aus der gesamten Region. Zum Freizeitangebot zählen zahlreiche Wanderwege, Rastplätze, ein Jugendzeltplatz und ein Bootshafen für Segel- und Ruderboote.
Tauchen
Die Talsperre ist ein ruhiges Revier für Hobby-Taucher; so ist die Aggertalsperre im Raum Gummersbach, Bergneustadt und Meinerzhagen zu einem beliebten Platz für Sporttaucher geworden. Die Rechte für die unterwassersportliche Nutzung der Talsperre lagen zwischen 1968 und 1997 in der Hand der Tauchsport- und Forschungsgemeinschaft Siegerland e. V. Siegen. Seit 1997 regelt der Tauchsportverband NRW die Betauchung.
Sehenswürdigkeiten unter Wasser:
- voll erhaltenes Viadukt (durchtauchbarer Brückenbogen)
- Brecheranlage
- Bruchsteinmauern
- Felswände
Siehe auch
Literatur
- Peter Franke, Wolfgang Frey: Talsperren in der Bundesrepublik Deutschland. Herausgegeben vom Nationalen Komitee für Grosse Talsperren in der Bundesrepublik Deutschland (DNK) und Deutscher Verband für Wasserwirtschaft und Kulturbau e. V. (DVWK). Systemdruck-GmbH, Berlin 1987, ISBN 3-926520-00-0.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ News on Tour.de: Aggertalsperre 2002 ohne Wasser! Die Zeit um 15 jahre zurueckgedreht. Beitrag vom 3. Juni 2017. Abgerufen am 22. September 2019
- ↑ Informationstafel des Aggerverbandes an der Sperrmauer
- ↑ Tauchen an der Aggertalsperre, auf tfs-siegen.de
- ↑ Tauchordnung für die Aggertalsperre (Memento des vom 20. Mai 2022 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , auf tsvnrw.de