Aghulisch

Gesprochen in

Dagestan (Russische Föderation)
Sprecher über 17.000
Linguistische
Klassifikation
Offizieller Status
Anerkannte Minderheiten-/
Regionalsprache in
Dagestan
Sprachcodes
ISO 639-1

ISO 639-2

cau

ISO 639-3

agx

Aghulisch (auch Agulisch, Eigenbezeichnung: aġul č′al) gehört zur lesgischen Gruppe der nordostkaukasischen (nach-dagestanischen) Sprachfamilie und wird in der autonomen Republik Dagestan (Russische Föderation) von über 17.000 Menschen gesprochen.

Es zerfällt in zwei Dialekte: Koschanisch und das eigentliche Aghulisch.

1990 wurde eine Schriftsprache auf Grundlage des kyrillischen Alphabets eingeführt. Zuvor dienten nur Lesgisch und Russisch als Sprachen für den Schriftverkehr.

Sprachliche Charakteristika

Im Aghulischen gibt es u. a. die „Umlauteä, ö und ü sowie pharyngalisierte Varianten der Vokale a und u. Die Konsonanten des Aghulischen lassen sich in stimmhafte, aspirierte, geminierte und ejektive einteilen. Mit 73 Konsonanten verfügt Aghulisch über die meisten Konsonanten aller nordostkaukasischen Sprachen.

Es verfügt über 28 Kasus, darunter der Ergativ sowie 24 Lokative.

Am Verb werden weder Person, Numerus noch Klasse bezeichnet, die Sprache verwendet jedoch Präverbien.

Quellen

  • Ethnologue, Languages of the World: Aghul
  • Projekt Etheo: Aghulische Sprache. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 13. April 2007.@1@2Vorlage:Toter Link/www.etheo.org (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.)
  • George Hewitt: Introduction to the Study of the Languages of the Caucasus. LINCOM Europa, München 2004.

Einzelnachweise

  1. Gemäß der dagestanischen Verfassung sind „Russisch und die Sprachen der Völker von Dagestan“ offizielle Sprachen. De facto gilt dies zumindest für geschriebene Sprachen, aber auch für Sprachen wie Aghulisch, die erst in jüngerer Zeit verschriftlicht werden. Vgl. auch Permanent Committee on Geographical Names for British Official Use: Respublika Dagestan. Land of Mountains: Mountain of Languages, 2004 (PDF; 307 kB), S. 5
  2. Georgij A. Klimov: Einführung in die Kaukasische Sprachwissenschaft. Hamburg 1994, S. 141.
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