Kolbenfaden

Aglaonema commutatum, Blätter und Früchte

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Monokotyledonen
Ordnung: Froschlöffelartige (Alismatales)
Familie: Aronstabgewächse (Araceae)
Unterfamilie: Aroideae
Gattung: Kolbenfaden
Wissenschaftlicher Name
Aglaonema
Schott

Die Kolbenfaden (Aglaonema) sind eine tropische Pflanzengattung aus der Familie der Aronstabgewächse (Araceae). Der botanische Gattungsname bezieht sich auf die glänzenden Staubfäden und leitet sich von den griechischen Wörtern agláos für herrlich und néma für Faden ab. Sorten dieser Gattung sind als Zimmerpflanzen sehr beliebt, da sie auch an schattigen Standorten gedeihen und ihre Blätter schön gezeichnet sind.

Verbreitung und Nutzung

Aglaonema-Arten sind in den tropischen Wäldern Südostasiens (Philippinen, Malaysia, Indonesien, Süd-China bis Thailand) verbreitet.

Als Zierpflanze für Parks und Gärten wird sie in tropischen Ländern verwendet. In frostgefährdeten Gebieten gedeiht sie nur als Zimmerpflanze in beheizten Räumen. Sie sind auch sehr gut für Hydrokultur geeignet.

Beschreibung

Habitus und Blätter

Aglaonema-Arten sind immergrüne, ausdauernde krautige Pflanzen. Die meisten Arten wachsen mit aufrechten, wenige Arten auch mit flach kriechenden Sprossachsen. Die Pflanzen erreichen Wuchshöhen zwischen 40 cm und 120 cm.

Die spiralig angeordneten, einfachen, ovalen bis lanzettlichen Laubblätter besitzen meist lange Blattstiele. Die charakteristische Musterung der bis zu 30 cm langen Blätter macht Aglaonema-Arten und -Sorten zu einer beliebten Blattschmuckpflanze. Je nach Art und Sorte finden sich unterschiedliche Tupfen und Marmorierungen in weiß-silbrig bis hellgrün auf kräftig grünem Grund.

Blütenstand und Frucht

Sie sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die relativ unscheinbaren Blütenstände bestehen aus Blütenstandschaft, Kolben und Spatha. Der Blütenstandschaft ist kürzer als die Blattstiele. Der blassweiße Kolben (Spadix) erscheint in einem cremeweißen bis grünen Hochblatt (Spatha), die typische Form der Blütenstände bei den Aronstabgewächsen. Am Kolben gibt es einen weiblichen, sterilen und männlichen Abschnitt mit jeweils eingeschlechtigen Blüten. Es werden rote oder orange, einsamige Beerenfrüchte gebildet.

Giftigkeit

Alle Pflanzenteile sind giftig. Der Pflanzensaft kann zu Hautreizungen führen.

Systematik

Es gibt etwa 23 Aglaonema-Arten und zahlreiche Varietäten und Formen:

Wissenschaftlicher Name Verbreitung Anmerkungen
Aglaonema brevispathum (Engl.) Engl. Vietnam, Laos, Kambodscha, Thailand, Myanmar 2 Formen
Aglaonema chermsiriwattanae D.Sookchaloem südliches Thailand
Aglaonema cochinchinense Engl. südliches Thailand, Kambodscha, südliches Vietnam, Malaysia
Aglaonema commutatum Schott Philippinen, NO-Sulawesi 4 Varietäten
Aglaonema cordifolium Engl. Philippinen (südliches Mindanao)
Aglaonema costatum N.E.Br. Vietnam, Laos, Kambodscha, Thailand, West-Malaysia (Langkawi) 4 Formen
Aglaonema densinervium Engl. Philippinen, NO-Sulawesi
Aglaonema flemingianum A.Hay West-Malaysia
Aglaonema hookerianum Schott NO-Indien (Darjiling, Assam), Bangladesch, West-Myanmar
Aglaonema marantifolium Blume Molukken, Neuguinea
Aglaonema modestum Schott ex Engl. SO-Bangladesch, Süd-China (Yunnan bis Guangdong), Nord-Thailand, Nord-Laos, Vietnam
Aglaonema nebulosum N.E.Br. südliche Malaiische Halbinsel, Borneo, Inseln an der NO-Küste von Sumatra 2 Formen
Aglaonema nitidum (Jack) Kunth Süd-Myanmar, Süd-Thailand, Vietnam, Malaya, Sumatra, Java, Borneo 2 Varietäten
Aglaonema ovatum Engl. Vietnam, Laos, Thailand 2 Formen
Aglaonema philippinense Engl. Philippinen, Sulawesi 2 Varietäten
Aglaonema pictum (Roxb.) Kunth Sumatra, Nias
Aglaonema pumilum Hook.f. Süd-Myanmar, Süd-Thailand
Aglaonema robeleynii (Van Geert) Pitcher & Manda Philippinen (Luzon)
Aglaonema rotundum N.E.Br. Nord-Sumatra (Medan)
Aglaonema simplex (Blume) Blume Süd-Myanmar, Yunnan und Nikobaren bis Philippinen und westliche Molukken
Aglaonema tenuipes Engl. Süd-China (Yunnan), Vietnam, Laos, Kambodscha, Thailand vielleicht zu Aglaonema simplex
Aglaonema tricolor R.N.Jervis Philippinen
Aglaonema vittatum Ridl. ex Engl. Ost-Sumatra, Lingga-Inseln

Bilder

Aglaonema nitidum:

Quellen

  • Zur Gattung Aglaonema.
  • Li Heng & Boyce P.C. 2010: Aglaonema. In: Flora of China. Vol. 23. Science Press, Beijing, Missouri Botanical Garden Press, St. Louis. S. 22–23. - Online (engl.)

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 5 Aglaonema. In: Plants of the World Online. Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 11. Juni 2018.
  2. Li Heng & P.C.Boyce 2010: Aglaonema. In: Flora of China. Vol. 23. Science Press, Beijing, Missouri Botanical Garden Press, St. Louis. S. 22–23. - Aglaonema simplex - Online. (engl.)

Literatur

  • Halina Heitz: Das große GU Zimmerpflanzenbuch, Verlag Gräfe u. Unzer München, 2003
  • Mehr Freude an Zimmerpflanzen (...), Verlag Das Beste Stuttgart, 1981
  • The Royal Horticultural Society - A-Z Encyclopedia of Garden Plants, 1996, Hrg. Christopher Brickell
Commons: Aglaonema – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
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