Agrothereutes leucorhaeus

Agrothereutes leucorhaeus, Weibchen

Systematik
Familie: Schlupfwespen (Ichneumonidae)
Unterfamilie: Cryptinae
Tribus: Cryptini
Untertribus: Agrothereutina
Gattung: Agrothereutes
Art: Agrothereutes leucorhaeus
Wissenschaftlicher Name
Agrothereutes leucorhaeus
(Donovan, 1810)

Agrothereutes leucorhaeus ist eine Schlupfwespe aus der Tribus Cryptini innerhalb der Unterfamilie der Cryptinae.

Merkmale

Die Schlupfwespen erreichen eine Körperlänge von 6,5–10 mm. Kopf und Thorax sind schwarz. Die vorderen Tergite sind rot, die hinteren schwarz. Am Hinterleibsende befindet sich auf der Oberseite ein weißer Fleck. Die schwarzen Fühler der Weibchen weisen etwa auf halber Länge eine weiße Binde auf. Die Fühler der Männchen sind vollständig schwarz gefärbt. Die meist rot gefärbten Femora der Weibchen besitzen ein schwarzes apikales Ende. Die dunklen Tibien besitzen ein weißes basales Ende. Die hinteren Tibien der Weibchen weisen auf der Innenseite eine Weißfärbung auf. Der mittellange gerade Legestachel der Weibchen ist gewöhnlich leicht nach oben gerichtet. Die Beinfärbung der Männchen ist variabel. Die Facettenaugen der Männchen sind an der Innenseite mit einer blassgelben Strichzeichnung gerandet.

Verbreitung

Die Schlupfwespen-Art ist in Europa weit verbreitet. Sie ist auch auf den Britischen Inseln vertreten. Nach Osten reicht ihr Vorkommen über Kleinasien bis in den Nahen Osten (Israel).

Lebensweise

Die Schlupfwespen sind idiobionte Ektoparasitoide von Präpuppen des Eichenspinners (Lasiocampa quercus). Die Schmetterlingsraupen verpuppen sich Ende Mai / Anfang Juni, meist in Brombeerbüschen, in einem zusammengewickelten Blatt oder am Boden. Sie spinnen unmittelbar vor Beginn ihrer Verpuppung ein Kokon. Während dieser Zeit beobachtet man die Schlupfwespen am häufigsten. Die Schlupfwespen-Weibchen lähmen ihre Opfer mit einem Stich und platzieren anschließend ihre Eier in das Kokon. Die geschlüpften Schlupfwespen-Larven ernähren sich von der Schmetterlingspräpuppe bzw. -puppe und verpuppen sich schließlich selbst innerhalb des Kokons.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Agrothereutes leucorhaeus. www.commanster.eu, abgerufen am 5. Juni 2021.
  2. 1 2 3 Agrothereutes leucorhaeus bei Fauna Europaea. Abgerufen am 5. Juni 2021
  3. 1 2 Donald L. J. Quicke: Cocoon silk chemistry in parasitic wasps (Hymenoptera, Ichneumonoidea) and their hosts. In: Volume 81, Issue 2. Biological Journal of the Linnean Society, 6. Februar 1004, S. 161–170, abgerufen am 5. Juni 2021 (englisch).
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