Aaron ist ein männlicher Vorname.

Herkunft und Bedeutung

Die Etymologie des Namens Aaron, hebräisch אַהֲרֹן ʾahᵃrōn, ist nicht endgültig geklärt.

Es könnte sich um einen ägyptischen Namen handeln. Möglich ist dann eine Herleitung von der Wurzel ‘3 rn „groß ist der Name (Gottes)“, der der Gesenius jedoch aus lautlichen und onomastischen Gründen widerspricht, oder vom ägyptischen Titel ḥrj „Oberer, Anführer“ mit der hebräischen Endung -on.

Ebenfalls möglich ist ein ursprünglich hebräischer Name, bei dem sich im Ägyptischen ein Lautwandel von L zu R vollzogen hat. Dann läge dem Namen Aaron אַהֲלוֹן ʾahᵃlōn zugrunde, was auf אֹהֶל ’ōhæl „Zelt“ zurückgeht und mit „Zeltmann“ i. S. v. „Beschützer“ zu übersetzen ist.

Im Alten Testament ist der Ahnherr der Priesterschaft Aaron der einzige Namensträger.

Verbreitung

Als englischer Name ist Aaron seit der Reformation in Gebrauch. Im Vereinigten Königreich hat er sich unter den beliebtesten Jungennamen etabliert. In England und Wales sank seine Popularität seit den 1990er Jahren leicht. Im Jahr 2021 belegte er Rang 119 der Hitliste. In Nordirland verließ der Name im Jahr 2001 die Top-10 der Vornamenscharts und wird seitdem immer seltener vergeben. Im Jahr 2021 stand er auf Rang 99. In Schottland zählt der Name seit 1981 zu den 100 meistgewählten Jungennamen. Ihren Höhepunkt erreichte die Popularität in den Jahren 2009 und 2010 mit Rang 7 der Hitliste. Im Jahr 2021 stand der Name auf Rang 51 der Vornamenscharts. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch in Irland.

In den USA war der Name bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert mäßig beliebt. Seit den 1940er Jahren nahm seine Popularität zu. Seit 1968 zählt er zu den 100 meistgewählten Jungennamen, die Topränge konnte er dabei jedoch nie erreichen. Insbesondere von den 1970er bis in die 1990er Jahre war er beliebt, zuletzt sank seine Popularität leicht, sodass er im Jahr 2021 in den Vornamenscharts Rang 65 belegte. Ähnlich verhält es sich in Kanada, Australien und Neuseeland.

Auch im spanischen Sprachraum ist der Name verbreitet. In Spanien hat er sich im Mittelfeld der Top-100 etabliert. Im Jahr 2021 belegte er Rang 55 der Hitliste. Ein ähnliches Bild zeigt sich in Chile, wo der Name im selben Jahr auf Rang 59 stand.

In Belgien zählt der Name Aaron seit 2005 zur Top-100 der Vornamenscharts, wo er sich rasch unter den 50 meistgewählten Jungennamen etablierte. Im Jahr 2021 belegte er Rang 37 der Hitliste.

In Frankreich stieg der Name Aaron in den späten 1990er und frühen 2000er Jahren rasch in den Vornamenscharts auf. Erreichte er im Jahr 1997 erstmals die Top-500, gelang ihm bereits 10 Jahre später der Sprung in die Top-100. Im Jahr 2021 erreichte der Name mit Rang 15 seine bis dahin höchste Platzierung in den Vornamenscharts.

In der Schweiz befindet sich der Name Aaron im Aufwärtstrend. Seit 2002 verließ er die Hitliste der 100 meistgewählten Jungennamen nicht mehr. Im Jahr 2020 erreichte der Name erstmals die Top-10. Im darauffolgenden Jahr sank die Popularität des Namens, sodass er auf Rang 19 stand.

In Deutschland war der Name Aaron bereits im Mittelalter in jüdischen Familien verbreitet. Seit den 1980er Jahren ist er auch religionsübergreifend beliebt und befindet sich seitdem im Aufwärtstrend. Im Jahr 2021 stand er auf Rang 34 der Hitliste. Dabei tragen rund 79 % die Schreibweise Aaron, nur etwa 21 % die Variante Aron.

Varianten

Namenstag

Der Namenstag wird nach Aaron, dem Bruder Moses, am 1. Juli gefeiert.

Namensträger

Einname

Aaron

Aarón

Siehe auch

Literatur

  • Manfred Görg: Aaron – von einem Titel zum Namen. In: Biblische Notizen 32 (1986), S. 11–17.
  • Michael M. Homan: A Tensile Etymology for Aaron: ’aharon < ’ahalon. In: Biblische Notizen 95 (1998), S. 21–22.
 Wikisource: Aaron – Artikel der 4. Auflage von Meyers Konversations-Lexikon
Wiktionary: Aaron – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Duden: Das große Vornamenlexikon. Dudenverlag, Mannheim u. a. 2007, ISBN 978-3-411-06083-2, S. 35.
  2. 1 2 3 Klaus Koenen: Aaron / Aaroniden. In: WiBiLex. Deutsche Bibelgesellschaft, 1. Januar 2007, abgerufen am 1. Dezember 2022.
  3. 1 2 Wilhelm Gesenius: Hebräisches und aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament. 18. Auflage. Springer-Verlag, Berlin/ Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-25680-6, S. 21.
  4. Aaron. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 1. Dezember 2022 (englisch).
  5. Popularity in England and Wales. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 1. Dezember 2022.
  6. Popularity in Northern Ireland. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 1. Dezember 2022.
  7. Popularity in Scotland. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 1. Dezember 2022.
  8. Popularity in Ireland. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 1. Dezember 2022.
  9. Popularity in the United States. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 1. Dezember 2022.
  10. Popularity in Canada. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 1. Dezember 2022.
  11. Popularity in Australia. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 1. Dezember 2022.
  12. Popularity in New Zealand. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 1. Dezember 2022.
  13. Popularity in Spain. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 1. Dezember 2022.
  14. Popularity in Chile. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 1. Dezember 2022.
  15. Popularity in Belgium. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 1. Dezember 2022.
  16. Popularity in France. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 1. Dezember 2022.
  17. Popularity in Switzerland. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 1. Dezember 2022.
  18. Männliche Vornamen der Neugeborenen nach Sprachregion und Kanton. In: STAT-TAB. Bundesamt für Statistik, April 2021, abgerufen am 2. Juli 2022.
  19. 1 2 Aaron. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 21. Juni 2017.
  20. Deutschlands beliebteste Namen des Jahres 2021 – Top 500. In: Beliebte Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 1. Dezember 2022 (deutsch).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.